Caritas erinnert an vergessene Kinder in Osteuropa
Der kleine Albert und sein Bruder träumen von einer unbeschwerten Kindheit in ihrer Heimat Armenien - in Erfüllung gehen wird sie nicht. Zu groß sind die Hürden: Der Vater muss im Ausland arbeiten, die Mutter sucht in Armenien einen Job. Eines von unzähligen Schicksalen, von denen Gayane Norikyan berichtet. So wie von jener Familie, die seit 26 Jahren in eine Metallcontainer lebt, bei -30 Grad im Winter und 30 Grad im Sommer. Der Vater und ein Sohn müssen mit einer körperlichen Behinderung leben, die Frau hat vor kurzem ihr viertes Kind geboren.
Nahrung für Mütter und Kinder
Gayane Norikyan ist Mitarbeiterin der Caritas in Armenien und versucht, auch mit Hilfe von Spendengeldern aus Tirol, die Hoffnung für die Menschen aufrecht zu erhalten. Hoffnung auf ausreichende Ernährung, eine menschenwürdige Wohnung, eine Ausbildung. "Eines unserer größten Probleme ist die mangelhafte Ernährung vieler Kinder und schwangerer Mütter", erzählt Norikyan, die derzeit auf Einladung der Caritas zu Gast in Tirol ist. Mehr als jedes dritte Kind in Armenien lebt in Armut, jedes fünfte Kind leidet unter Mangelernährung. Die Kindersterblichkeit ist fünf Mal so hoch wie in Österreich. Mit mehreren Projekten versucht die Caritas in Armenien, die Not der Menschen zu lindern. Das Projekt "Sichere Mutterschaft" sorgt vor allem für eine ausreichende und proteinreiche Ernährung von werdenen Müttern und ihren Kindern und gibt sozialpsychologische und gesundheitliche Unterstüzung. Ernährungsprogramme gibt es auch für Kindergärten und Tageszentren für Kinder und Jugendliche, die sich auch um die Ausbildung der jungen Menschen kümmert. Besondere Hilfsangebote gibt es für Menschen mit Behinderung.
Hingehen zu den Orten der Not
"Kinderarmut in Osteuropa ist eine der größten vergessenen Katastrophen", sagt Caritasdirektor Georg Schärmer. Er sei froh über Projektpartner wie die Caritas in Albanien, die "hineingeht in die Orte der Not und die Menschen aus dem Loch des Vergessenseins reißt". Vielen Kindern fehle es am Nötigsten: Nahrung, ein Zuhause und eine Aussicht auf eine bessere Zukunft. In vielen Projekten versuche die Caritas, jungen Menschen Bildungschancen zu ermöglichen. Voraussetzung dafür sei aber eine ausreichende Ernährung, so Schärmer.
Kinderkampagne 2015
"Die größte Katastrophe wäre, nichts zu tun" - mit diesem Slogan wirbt die Caritas Tirol nun im Rahmen ihrer Kinderkampagne um Spenden für Kinderprojekte in Armenien, im Kosovo und in Rumänien. Unterstützt wird die Kampagne auch heuer wieder von 4 Tiroler Floristen, die im Vorfeld des Valentinstages eine kleine Ansteckkarte zu den gekauften Blumen anbieten. Die Spenden der Blumenkäufer kommen der Caritas-Aktion zugute.
Die Caritas lädt auch ein, im Freundes- und Bekanntenkreis zu Kaffee und Kuchen einzuladen (coffe2help) und die Gäste um eine Spende für Kinder in Not zu bitten. Auch Patenschaften mit regelmäßigen Spenden sind ein wirksames Mittel, um Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen.
Informationen zur Kinderkampagne der Caritas sowie Onlinespenden auf www.caritas-tirol.at
