Sakrament der Ehe

In der Liebe zwischen zwei Menschen wird Gottes Treue und Liebe zu den Menschen spürbar und im Sakrament der Ehe sichtbar gemacht.
„Wo Mann und Frau in Liebe zueinander stehen und füreinander sorgen, einander ertragen und verzeihen, wird deine Treue zu uns sichtbar“, so heißt es im feierlichen Trausegen während der Eheschließung. 

Auch die Texte der Bibel messen der Hochzeit große Bedeutung bei, bereits im Alten Testament ist die Ehe ein Symbol für die Liebe Gottes zu den Menschen. Das Neue Testament erweitert und vertieft dieses Verständnis und sieht in der Ehe ein ganz besonderes Erfahren der Liebe Christi zur Kirche (Epheser 5,31-32).

Die Ehe ist ein Meilenstein einer, oft schon lange andauernden, Liebesbeziehung. Die Beziehung erfährt durch die Trauung Bekräftigung und gibt neuen Aufwind für gemeinsame Zukunftspläne voll Liebe, Achtsamkeit und Vertrauen.
Gestärkt durch die Feier der Trauung soll das Paar sich auch weiterhin wertschätzend auf Augenhöhe begegnen und voll Liebe den weiteren gemeinsamen Lebensweg beschreiten. 

Fünf Säulen einer Katholischen Ehe

Die katholische Ehe basiert auf fünf Säulen, die ein gelungenes Miteinander ermöglichen und einen fruchtbaren Nährboden für die weitere gemeinsame Zeit bieten sollen:

  • Das Paar sagt aus bewusster, eigener und freier Entscheidung JA zueinander.
  • Das Paar geht willentlich einen Bund für das ganze Leben ein – ohne Vorbehalte und Bedingungen.
  • Es besteht Bewusstsein darüber, dass Mann und Frau die gleiche Würde genießen und beide Abbild Gottes sind – beide sorgen sich um das gegenseitige Wohl und achten die persönliche Würde des Ehepartners.
  • Beide sind fest entschlossen, einander lebenslang treu zu sein.
  • Es besteht eine Offenheit dahingehend Kinder zu bekommen und diese christlich zu erziehen.

Wenn ein Paar in dieser Haltung zueinander ja sagt, spricht die katholische Kirche von einem heilbringenden Zeichen – einem Sakrament.

Eheverständnis der Römisch-Katholischen Kirche

Ich nehme dich an als meinen Mann. Ich nehme dich an als meine Frau. Das Zweite Vatikanische Konzil betont die Ehe als umfassende personale und partnerschaftliche Lebensgemeinschaft von Mann und Frau (GS 48). Der Ehebund, der durch das Ja-Wort (Konsens) zustande kommt, wird als Lebensprojekt, als lebenslange geistig-leibliche Gemeinschaft verstanden. Tragende Elemente sind die gegenseitige Hingabe, das für den Anderen Da-Sein, ein Sich-selber-Schenken.

Im Katechismus der Katholischen Kirche ist formuliert:  

Der Ehebund, durch den Mann und Frau unter sich die Gemeinschaft des ganzen Lebens   begründen, welche durch ihre natürliche Eigenart auf das Wohl der Ehegatten und auf die Zeugung und die Erziehung von Nachkommenschaft hingeordnet ist, wurde zwischen Getauften von Christus dem Herrn zur Würde eines Sakramentes erhoben (KKK 1601CIC can. 1055 – § 1).

Die Ehe im Kirchenrecht: 

Die Ehe kommt durch den Konsens der Partner zustande, der zwischen rechtlich dazu   befähigten Personen in rechtmäßiger Weise kundgetan wird; der Konsens kann durch keine menschliche Macht ersetzt werden. Der Ehekonsens ist der Willensakt, durch den Mann und Frau sich in einem unwiderruflichen Bund gegenseitig schenken und annehmen, um eine Ehe zu gründen (CIC can. 1057 – §§ 1-2).

Du schenkst mir Dein JA

Ich darf sein, wie ich bin, muss nichts vorspielen,
darf dazu stehen,
dass ich Fehler und Schwächen habe.  

Du schenkst mir Dein JA.
Das hilft mir,
mich selber anzunehmen
und hilft mir,
mich zu verändern.  

Du schenkst mir Dein JA. 
Das schenkt mir Raum,
um zu sein und zu wachsen
über mich selber hinaus.  

(Aus: Susanne und Thomas Merz-Abt: Ein Stück Himmel auf Erden. Zur Vorbereitung von Trauung und Traugottesdienst. Rex Verlag Luzern 1993)