Heiliger Engelbert Kolland
Michael Kolland, so sein Geburtsname, wurde am 21. September 1827 in der Gemeinde Ramsau im Zillertal geboren. Seine evangelische Familie verließ aus Glaubensgründen die Heimat und kam nach Salzburg, wo er das Gymnasium besuchte und ins Knabenseminar kam. Nach der Matura trat er bei den Franziskanern ein, wo er den Ordensnamen Engelbert bekam. Zum Priester geweiht am 13. Juli 1851 in Trient, wollte er aufgrund seiner Sprachbegabung in die Mission gehen, woraufhin er 1855 ins Heilige Land gesandt wurde und ab dem 8. September dieses Jahres in Damaskus wirkte.
Zwischen Mai und Oktober 1860 kam es im Libanon und Syrien zu einer massiven Verfolgung der maronitisch-christlichen Minderheit durch die arabischsprachigen Drusen aus dem Libanon. Dabei wurden in beiden Ländern rund 20.000 Christen teils bestialisch getötet. Als Höhepunkt gilt das Massaker vom 9. bis 16. Juli in Damaskus, bei dem rund 5.000 Christen - unter ihnen 30 Priester und drei Bischöfe - ermordet wurden, nachdem sie sich weigerten, den muslimischen Glauben anzunehmen. Auch elf Kirchen und drei Klöster wurden dabei zerstört.
Engelbert Kolland - ein neuer Heiliger aus Tirol
Laut seiner Lebensbiografie hieben Kollands Peiniger ihm zunächst einen Arm ab, als er sich weigerte, seinen Glauben zu leugnen, bei wiederholter Frage und gleicher Antwort dann auch den zweiten. Infolge des weiteren Bekenntnisses zum Christentum wurde Kolland geköpft und seine Leiche über Tage hinweg liegen gelassen und schließlich in eine Zisterne geworfen, zumal man eine christliche Bestattung nicht gestatten wollte.
Laut der Engelbert-Kolland-Gemeinschaft, die zum 150. Todestag im Jahr 2010 in Kollands Taufpfarre Zell am Ziller zur Förderung der Verehrung des damals seligen Franziskaner-Märtyrers gegründet wurde, handelt es sich bei Kolland um den einzigen in der Erzdiözese Salzburg geborenen Märtyrer. Bereits 1986 war er auch zum zweiten Pfarrpatron der Pfarre Zell am Ziller ernannt worden, die zum Tiroler Teil der Erzdiözese Salzburg gehört. Auch die 2013 vom Schweizer Architekten Mario Botta errichtete Granatkapelle ("Capella Granata") am Penkenjoch (2.087m) ist ihm geweiht. (Infos: www.engelbert-kolland.at)
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Artikel über Engelbert Kolland
Auf den Spuren der Märtyrer nach Rom
Von Arno Cincelli