Start zur Vollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz in Tirol

Am Montag beginnt die viertägige Vollversammlung der österreichischen Bischöfe im Bildungshaus St. Michael in Matrei am Brenner. Schwerpunktthemen werden unter anderem der Krieg in der Ukraine, der weltweite Synodale Prozess und die bevorstehenden Pfarrgemeinderatswahlen sein.
Gastgeber Hermann Glettler sowie Landeshauptmann Günther Platter heißen die Bischöfe in Tirol herzlich willkommen.

Die Mitglieder der Österreichischen Bischofskonferenz versammeln sich unter ihrem Vorsitzenden, Erzbischof Franz Lackner, ab Montag im Bildungshaus St. Michael in Matrei am Brenner zu ihrer Frühjahrs-Vollversammlung.

Für die österreichischen Bischöfe ist es die dritte Vollversammlung, die in der Diözese Innsbruck stattfindet: Die Premiere war im Juni 2001 ebenfalls im Bildungshaus St. Michael, ein weiteres Treffen fand im März 2009 in Innsbruck statt. 

 

Bischof Glettler: Vollversammlung überschattet vom Ukraine-Krieg 

Bischof Hermann Glettler freut sich, dass nach einer Corona bedingten Verschiebung die Tagung endlich in Tirol stattfinden kann: „Als Gastgeber heiße ich meine Mitbrüder hier in Tirol herzlich willkommen!“

Gleichzeitig verweist der Innsbrucker Bischof auf die aktuelle Lage in Europa: „Die Vollversammlung ist überschattet von der Katastrophe des Ukraine-Krieges. Die jetzt schon offenkundigen Auswirkungen werden Thema sein. Ein ökumenischer und humanitärer Schulterschluss der Kirchen ist ein wichtiges Faktum und ein wichtiger Motor für eine zukünftige Friedensarbeit in Europa. Wir wollen als katholische Bischöfe alle Menschen unseres Landes in der Kraft des Glaubens stärken und zu einer großzügigen Aufnahme von Flüchtlingen ermutigen.“

Bischof Glettler abschließend: „Neben den internen Arbeitssitzungen wird es auch ein paar Gelegenheiten der offenen Begegnung mit den Bischöfen geben – in Maria Waldrast und in Götzens. Ich bitte sehr um das Gebet für das Gelingen der Bischofskonferenz.“ 

 

LH Platter: Kirche mit ihren Angeboten unverzichtbares Zeichen der Geborgenheit 

Landeshauptmann Günther Platter: „Ich begrüße herzlich die österreichischen Bischöfe zu ihrer Jahreskonferenz in Tirol und wünsche Ihnen für Ihren Austausch und die Beratungen eine besondere Zeit des Miteinanders, Umsicht, Mut und Gottes Nähe. Die katholische Kirche zeigt mit ihrem herausragenden sozialen Engagement gerade auch jetzt in der Ukraine-Krise starke Solidarität und Unterstützung in der Flüchtlingshilfe – von der Bereitstellung von Flüchtlingsquartieren bis hin zur seelsorgerlichen Betreuung der Menschen in dieser außerordentlichen persönlichen Not“, betont Tirols LH Günther Platter.

Friede und Hoffnung sind zentrale Elemente des christlichen Glaubens und gerade auch in Krisen-Zeiten Halt und Stärkung für die Menschen, so der Landeshauptmann weiters: „Viele Menschen fühlen sich seit der Coronapandemie und jetzt zusätzlich durch einen Krieg in Europa vor unserer Haustüre emotional belastet, manche sogar erschöpft und fragen sich, wie sich alles wohl weiterentwickeln wird. Hier bietet die katholische Kirche mit ihren sozialen und seelsorgerlichen Angeboten und einer offenen Kirchentür stets ein unverzichtbares Zeichen der Nächstenliebe und Geborgenheit.“         

 

LT-Präs. Ledl-RossmannUneigennütziges Miteinander ist ein besonders wertvoller Pfeiler unserer Gesellschaft 

Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann anlässlich der Bischofsversammlung in Tirol: „Die katholische Kirche versteht sich als lebendige Kirche. Tausende Ehrenamtliche engagieren sich in ihr – etwa im Pfarrgemeinderat, bei der Mitgestaltung von Gottesdiensten und auch im Sozialbereich. Gerade dort wird in den kommenden Wochen und Monaten wieder Großes zu leisten sein, wofür ich mich jetzt schon mit einem herzlichen Vergelt’s Gott bedanken möchte! Dieses uneigennützige Miteinander ist für mich ein besonders wertvoller Pfeiler unserer Gesellschaft und mit keinem Geld aufzuwiegen. Ich bin überzeugt, dass die Mitglieder der Bischofskonferenz hier für die passenden Rahmenbedingungen sorgen werden“, so Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann. 

 

Schwerpunkttehmen Ukraine, Synodaler Prozess, Pfarrgemeinderatswahlen 

Ein Hauptthema der viertägigen Beratungen wird der Krieg in der Ukraine, seine Auswirkungen und die nötigen Hilfsmaßnahmen sein, wie der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Peter Schipka, gegenüber Kathpress erklärte.

Ein Fixpunkt der Beratungen ist zudem der „Austausch über die aktuelle gesellschaftliche und kirchliche Situation“, so Schipka, weiter. Dabei werde es auch um die diözesanen Initiativen im Rahmen des weltweiten Synodalen Prozesses und die bevorstehenden österreichweiten Pfarrgemeinderatswahlen am 20. März gehen. 

 

Höhepunkt Festgottesdienst in Götzens 

Liturgischer Höhepunkt ist ein abendlicher Festgottesdienst mit den Mitgliedern der Bischofskonferenz am Mittwoch um 19 Uhr in der Wallfahrtskirche St. Peter und Paul in Götzens, zu dem die Gläubigen eingeladen sind. Der Feier steht der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler vor, der auch predigen wird. Der Gottesdienst wird live von Radio Maria übertragen. Zuvor findet um 18.30 Uhr ein Landesüblicher Empfang für die Bischöfe statt.

Bereits am Montag werden die Bischöfe in der Wallfahrtskirche Maria Waldrast an einer Marianischen Vesper mit Friedensgebet teilnehmen, zu der auch ukrainische Gäste erwartet werden.

Das Bildungshaus St. Michael in Matrei am Brenner – Fotohinweis: David Schreyer