Kunstinstallation wird zum Benefizobjekt

Das zerschellte Boot vor dem Innsbrucker Dom wird zugunsten der Initiative FluchtPunkt verlost. Einzelteile des Bootes können um 10 Euro erworben werden.

Ein zerschelltes Holzboot, angelehnt an zwei Marmorstufen, ein Stein unter dem Bug - diese Szene erwartete die Besucher des Innsbrucker Doms in der Fastenzeit. Propst Florian Huber und der Arbeitskreis "Kunstraum Kirche" haben eine künstlerische Intervention organisiert, um Gläubige, Passanten und Touristen für die Schnittstellen von zeitgenössischer Kunst und christlichem Glauben zu interessieren.
Das Interesse war sehr groß, zusätzlich auch durch die Meldung, dass das Boot in der Nacht auf den 19. März zerstört wurde.
Die Installation stammt vom Tiroler Künstler Anton Christian. Das Boot - vom Künstler in Italien gesucht und gefunden - spricht eine deutliche Sprache: "Zerschellt an den Klippen eines christlichen Europas", so Anton Christian, sei das Boot ein Mahnmal zur Erinnerung an die Flüchtlinge, deren Hoffnungen im tosenden Meer vor Lampedusa untergehen.
Benefizprojekt und die Chance, einen echten Anton Christian und einen Paul Flora zu gewinnen
Mit dem Ende der Aktion am Karsamstag, 19. April,  wird das Boot zerlegt und für die Innsbrucker Initiative FLUCHTpunkt „verlost“.  Nach der Trauermette am Karsamstag um 8 Uhr, also gegen 8.45 Uhr, können Interessierte für eine Spende ab 10 Euro Teile des Bootes erwerben. Je Spende von zehn Euro erwirbt man ein Los, das einen ganz besonderen Wert haben kann. Der Künstler Anton Christian sowie die Galerie Flora stellen eine eigene Originalzeichnung bzw. eine von Paul Flora für diese Benefizaktion zur Verfügung. Außerdem kommt noch ein weiteres Bild eines Tiroler Künstlers zur Verlosung. Als zusätzlichen Termin für die Spendenaktion gibt es noch nach der Feier der Osternacht die Möglichkeit, Lose zu erwerben. Ein Teil des Bootes wird für das Osterfeuer verwendet.
Die Verlosung wird am Ostersonntag durchgeführt. Das Ergebnis ist über www.dibk.at/st.jakob abrufbar.
FLUCHTpunkt. Hilfe – Beratung – Intervention für Flüchtlinge
Weltweit sind mehr als 40 Millionen Menschen auf der Flucht.  Sie fliehen vor politischer Verfolgung, Krieg oder vor der Verknappung ihrer Überlebensmittel. Die meisten von ihnen leben in den Flüchtlingslagern Asiens und Afrikas. Wenige von ihnen erreichen Europa, einige Österreich. Nicht alle erhalten hier die Unterstützung, die ihnen zusteht, oder kommen zu dem wenigen Recht, das sie noch haben. Die Bedingungen des neuen Asyl- und Fremdenrechts, das restriktivste, das Österreich je in der 2. Republik hatte, erschweren ihre Lage zusehends.
FLUCHTpunkt möchte mit den begrenzten Mitteln, die das Projekt derzeit zur Verfügung hat, denen Unterstützung anbieten und Sprachrohr sein, die es unserer Meinung nach jetzt am dringendsten benötigen.
FLUCHTpunkt ist ein Projekt des Vereins arge-Schubhaft. 

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Diözese Innsbruck - Aktuell