Heuer wieder traditionelle Landesprozession

Start aufgrund der Sanierung des Doms in diesem Jahr in der Innsbrucker Jesuitenkirche

Nach einer längeren Corona-Pause soll heuer Fronleichnam wieder in weitgehend gewohnter Weise gefeiert werden. Die Tiroler Landesprozession startet am Donnerstag, 16. Juni 2022, bei Schönwetter nach dem festlichen Gottesdienst um 8.30 Uhr in der Innsbrucker Jesuitenkirche, dem Bischof Hermann Glettler vorsteht. Der Dom zu St. Jakob ist aufgrund der laufenden Sanierungsarbeiten gesperrt.

 

Die Prozession führt zur Basilika Wilten, wo der Schlusssegen gespendet und ein landesüblicher Empfang durchgeführt wird. Im Anschluss werden die TeilnehmerInnen zu einer kleinen Feier beim St. Bartlmä-Kirchlein eingeladen. Bei schlechtem Wetter wird der landesübliche Empfang direkt nach dem Gottesdienst auf dem Karl-Rahner-Platz stattfinden.

 

Über die Symbolik der Fronleichnamsprozession 

Im Anschluss an den Gottesdienst wird mit der Monstranz, die oftmals unter einem „Himmel“ (Baldachin) getragen wird, eine Prozession mit vier Stationen gegangen. Die vier Altäre – ebenso wie der „Himmel“ meist auf besondere Weise geschmückt – sollen die vier Himmelsrichtungen symbolisieren, bei denen für die verschiedenen Anliegen der Menschen in Stadt und Land um den Segen Gottes gebetet wird. Bei der Landesprozession sind diese Altäre bei der Annasäule, dem Landhaus, der Seniorenresidenz Veldidenapark und vor der Basilika Wilten.

 

Über das Fronleichnamsfest 

Die Geschichte des Fronleichnamsfests reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Zu Fronleichnam bezeugen Katholiken ihren Glauben an die bleibende Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie. Das Wort "Fronleichnam" leitet sich vom mittelhochdeutschen "vron", das heißt "Herr", und "lichnam", also "lebendiger Leib", ab und bedeutet "Lebendiger Leib des Herrn". In den Prozessionen wird die konsekrierte Hostie in einem Schaugefäß, der Monstranz, mitgetragen.

 

Das „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“, wie Fronleichnam seit 1970 offiziell heißt, ist wie ein zweiter Gründonnerstag: Es wird gefeiert, dass Jesus beim letzten Abendmahl seine bleibende Gegenwart in Brot und Wein verheißen hat. Der Glaube an die Gegenwart Christi wird von den katholischen ChristInnen auf die Straßen und in die Welt hinausgetragen. In Österreich und in mehr als einem Dutzend anderer Länder - darunter Portugal, Brasilien, Polen, Kroatien und mehrere deutsche Bundesländer - ist Fronleichnam ein gesetzlicher Feiertag.

 

Eine lange Tradition pflegt die Landschaftliche Pfarre Mariahilf, wo 1767 die erste Fronleichnamsprozession stattfand.

Heuer findet wieder die Tiroler Landesprozession zu Fronleichnam statt. Foto: Cincelli/dibk.at