Ostersonntag

Bereits in der Osternacht von Karsamstag auf Ostersonntag wird der Sieg Jesu über den Tod gefeiert. In vielen Gemeinden brennen vor der Kirche die sog. "Osterfeuer". An diesem wird die Osterkerze entzündet, die begleitet vom Ruf "Christus, das Licht" in die noch dunkle Kirche getragen wird.

Das Osterfest ist vor dem Hintergrund der Pessach-Feier entstanden, mit dem die Juden den Auszug des Volkes Israel aus der Sklaverei Ägyptens feiern. Bereits im 6. Jahrhundert begann die Osterliturgie in den Abendstunden des Samstags. Zu Beginn der Feier werden zunächst Osterfeuer und Osterkerzen gesegnet. Das Feuer gilt dabei als Symbol für die Sonne, die erst Leben ermöglicht. Dann ruft die Gemeinde in sieben Lesungen aus dem Alten Testament die großen Stationen der Heilsgeschichte in Erinnerung.

Nirgends in der Bibel ist die Auferstehung "beschrieben". Es gibt Berichte über Erscheinungen des auferstandenen Jesus, über die Auffindung des Leeren Grabes und die Kunde eines Engels von der Auferstehung. Christen ist die Auferstehung Jesu Gewähr dafür, "dass am Ende das Leben über den Tod, die Wahrheit über die Lüge, die Gerechtigkeit über das Unrecht, die Liebe über den Hass und selbst den Tod siegen wird", wie es im deutschen Erwachsenen-Katechismus heißt.
Der Karsamstag ist der letzte Tag der Fastenzeit. Mit dem Ostersonntag beginnt die 50-tägige österliche Freudenzeit ("Osterzeit") bis Pfingsten. 

Etymologen leiten das deutsche Wort "Ostern" vom altgermanischen "Austro" oder "Ausro" für "Morgenröte" ab, das eventuell ein germanisches Frühlingsfest bezeichnete und sich im Althochdeutschen zu "ostarun" fortbildete. Der Wortstamm ist mit altgriechisch "eos" ("Sonne") verwandt. "Eostra" ist erstmals 738 beim angelsächsischen Benediktinergelehrten Beda Venerabilis belegt. Er vermutete hinter diesem Wort eine angelsächsische Lichtgöttin, der der Monat April - angelsächsisch "Eosturmanoth" - seinen Namen verdankt.

Honorius Augustodunensis, ein Theologe des 12. Jahrhunderts, leitete "Ostern" von Osten ab, der Himmelsrichtung des Sonnenaufgangs; viele neue Christen ließen sich im Hochmittelalter "bei Sonnenaufgang" am Ostermorgen - althochdeutsch zu den "ostarun" - taufen.
Im deutschen Sprachraum setzte sich der Begriff Ostern (wie das engl. "easter") gegen das in anderen Regionen gebräuchliche "pasche" durch (von aram. "pas-cha"; vgl. frz. "paques" bzw. span. "pascua", aber auch schwed. "pask" und türk. "Paskalya" für Ostern). 

Darstellung des Auferstandenen im Kreuzgang des Brixner Doms. Foto: Reinhold Embacher