Gebetswache für Glaubenszeug:innen

Ökumenische Veranstaltung der Gemeinschaft Sant´Egidio

Zum Ökumenischen Gedenken an die GlaubenszeugInnen des 20. und 21. Jahrhunderts, das von der Gemeinschaft Sant´Egidio, von Pax Christi, von der Fokolarbewegung und Ordensgemeinschaften vorbereitet wurde, kamen am 3.4. in der Spitalskirche Vertreterinnen und Vertreter verschiedener christlicher Konfessionen, Orden und Herkunftsländer zusammen.

 

Bischof Hermann Glettler ging in der Begrüßung auf die Spannung ein, in der wir stehen: „Einerseits Zuversicht: Der Herr ist mit uns. Emmanuel - Ein Gott mit den Menschen, der nicht davongelaufen ist. Der ausgehalten hat, wie die Märtyrerinnen und Märtyrer. Zugleich eine große Besorgnis: Das Böse scheint so mächtig zu sein in unserer Zeit der Kriege des Terrors, der unsagbaren Aufrüstung.“

 

In seiner Predigt nahm Superintendent Dantine Bezug auf den Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer, dessen Tag der Hinrichtung sich kommende Woche zum 80. Mal jährt. Er erinnerte an Bonhoeffers Aussage: „Wer die eigene moralische Perfektion zum Ziel hat, ist doch nur in sich selbst verkrümmt und selig, den eigenen Bauchnabel wahrzunehmen. Dann wird die Verantwortung für den Nächsten verfehlt. (…) Die Kirche ist nur Kirche, wenn sie für andere da ist.“

In der Frage, wie wir dem Ernst der Nachfolge im Sinne des Evangeliums gerecht werden können, äußert Superintendent Dantine folgende Gedanken: „Ziel kirchlichen Handelns ist nicht Selbsterhalt, sondern der Dienst in der Welt. Hingabe. Eine Kirche, die ihr Leben retten will, wird es verlieren. Wenn wir heute an die Glaubenszeuginnen und Glaubenszeugen erinnern, dann richtet dieses Gebet den Blick weg von uns selbst. Weg von unserem Bauchnabel. Hin zum Zeugnis. Zum Zeugnis für die Welt.“

 

Der ukrainische griechisch-katholische Priester Roman Ptasiuk stellte das Lebensbeispiel des Seligen Klymentij Scheptyzkyj vor, der in Innsbruck Theologie studiert hatte, ein Leben voller Großzügigkeit für die Armen lebte und für seinen Glauben in Russland ermordet wurde.

 

Beispielhaft für die 193 bekannten ermordeten Priester im Zweiten Weltkrieg im damals „Unabhängigen Staat Kroatien“ nannte die Vertreterin der serb.-orth. Kirche, Frau Gordana Nadler, drei Zeugen und las das bewegende Gebet des Hl. Nikolaj von Žiča:

Gebetswache für Glaubenszeug:innen
Foto: Cincelli/dibk.at