Wunschkinder machen?

Über Entscheidungskonflikte in der Bioethik wurde im Haus der Begegnung in Innsbruck im Rahmen der Woche des Lebens bei einem ein Ethikforum diskutiert.

Über Entscheidungskonflikte in der Bioethik fand im Haus der Begegnung in Innsbruck – im Rahmen der österreichweiten „Woche für das Leben“ – ein Ethikforum statt.

Am Podium diskutierten unter der Leitung von Dr.in Christine Haiden die beiden Mitglieder der Ethikkommission beim Bundeskanzleramt Univ.Doz.inDr.inmed.Dr.inphil. Barbara Maier (Hanuschkrankenhaus Wien) und Ao.Univ.Prof.Dr.med.Dr.theol. Matthias Beck (Institut für Systemische Theologie/Theologische Ethik der Universität Wien), sowie Univ.Prof.Dr. Ludwig Wildt (Leiter der klinischen Abteilung für gynäkologische Endokrinologie u. Reproduktionsmedizin an der Universitäts-Frauenklinik Innsbruck und Sprecher der Sektion Reproduktionsbiologie der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie).

In seinen Eröffnungsgedanken erinnerte Bischof Dr. Manfred Scheuer an die im Buch des Philosophen Jürgen Habermas „Die Zukunft der menschlichen Natur. Auf dem Weg zu einer liberalen Eugenik?“ formulierten Vorbehalte gegen das reproduktive Klonen. Er begründete darin den Begriff der „genetischen Sklavenherrschaft“, und wies auf die Gefahr hin „den natürlichen Zufall“ durch „zielgerichtete Handlungen“ ersetzen zu wollen.

Die Komplexität und die widersprüchlichen Haltungen im Bereich der Bioethik wurden an diesem Abend deutlich vor Augen geführt. Waren sich etwa in der Frage Leihmutterschaft alle Podiumsteilteilnehmer in ihrer ablehnenden Haltung dazu einig, so gab es stark voneinander abweichende Positionen zu ebenfalls thematisierten Fragen wie der Eizellenspende, der Pränataldiagnostik, den Fortpflanzungstourismus oder den Kinderwunsch gleichgeschlechtlicher Paare.

Prof. Beck stellte in seinen Ausführungen das Recht der Kinder auf ihren persönlichen „Würdeschutz“ klar über die Ausreizung der medizinisch möglichen Techniken. „Eine klar strukturierte, begleitende Forschung wäre für die zukünftige Sicht und Beurteilung der Thematik wichtig“ so Beck in seinem Abschlussstatement.

Die Veranstaltung wurde  vom Frauenreferat der Diözese Innsbruck, dem Katholischen Bildungswerk Tirol, dem Haus der Begegnung und dem FH-Bachelor-Studiengang Hebamme des fhg-Zentrum für Gesundheitsberufe Tirol organisiert. 

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Wunschkinder machen?