Tiroler Zuwachs für Ritterorden

Gernot Klaus Christler aus Tirol wurde bei der traditionellen Investiturfeier in Graz in den Orden der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem aufgenommen. 28 Vertreter der Tiroler Komturei haben in Graz mitgefeiert.

Die österreichischen Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem feierten ihre traditionelle Investitur – die Aufnahme neuer Mitglieder –  in Graz. Insgesamt 13 Personen – 9 Ritter, 2 Damen und 2 Geistliche wurden in den Orden aufgenommen, darunter der Tiroler Gernot Klaus Christler. Mit 28 Teilnehmern aus Tirol war die Komturei Innsbruck sehr stark und eindrucksvoll in Graz vertreten.

Der Päpstliche Orden, dessen historische Wurzeln bis in das Jahr 1099 zurückgehen, wurde im 19. Jahrhundert revitalisiert. Die Aufgabe des Ordens ist vor allem die Unterstützung der im Heiligen Land lebenden Christen, aber auch die Förderung des Glaubenslebens im eigenen Land. Die österreichische Statthalterei mit einem jährlichen Budget von rund 250.000 Euro unterhält unter anderem eine Schule mit Kindergarten in Gaza, die als Musterbeispiel einer friedlichen Koexistenz von Christen, Juden und Muslimen gilt, und hilft notleidenden christlichen palästinensischen Familien.

Weltweit umfasst der Orden rund 28.000,  in Österreich rund 45o und in Tirol mehr als 70 Personen – Männer und Frauen, die sowohl Kleriker als auch Laien sein können. Österreichischer Statthalter ist der frühere niederösterreichische Landtagsdirektor DDr. Karl Lengheimer, Großprior (geistliches Oberhaupt) der emeritierte Salzburger Erzbischof Dr. Alois Kothgasser. Der Komturei Innsbruck steht in religiösen Belangen als Prior der Wiltener Abt Mag. Raimund Schreier und als Leitender Komtur Ing. Engelbert Pfurtscheller vor.

In der Öffentlichkeit zeigen sich die Mitglieder in einem elfenbeinweißen Mantel mit dem Kennzeichen des Ordens, einem großen roten fünffachen Jerusalemkreuz von Gottfried von Bouillon (1060 -1100). Er war der Anführer beim ersten Kreuzzug und nach der Eroberung Jerusalems erster Regent des christlichen Königreiches.

Die Feierlichkeiten der Investitur 2014 begannen am Freitag, 26. September 2014 um 20 Uhr mit der Feier der Vigil im Grazer Dom, wo sich die Ordensangehörigen und Kandidaten unter dem Kreuz Christi und im Gedenken an sein Grab zum Gebet versammelten.

Am nächsten Tag wurde in der doppeltürmigen Wallfahrtskirche und Basilika Mariatrost der Festgottesdienst von Großprior Dr. Alois Kothgasser zelebriert und nach dem Evangelium wurden die neuen Ritter und Damen in den Orden aufgenommen. Nochmals wurde dabei den Kandidaten in Erinnerung gerufen, dass seinerzeit unsere Vorfahren dem Aufruf des Papstes gefolgt sind und ausgezogen sind, um im Zeichen des Kreuzes das Grab des Herrn zu verehren. Die Ritter verließen damals Besitz, Heimat und Familie, um allen Schutzbedürftigen im Heiligen Land beizustehen. Heute aber Ritter des Heiligen Grabes zu werden, besage, überall gewaltfrei und furchtlos für das Reich Christi und die Kirche einzustehen und besonders die Mitchristen im Heiligen Land zu unterstützen.

Collegium Vocale & Instrumentale von MUSICA COELI – Graz unter der Leitung von Mag. Markus Bauer  führte die Missa Sancti Henrici(1696) für Trompete und Posaune von Heinrich Ignaz Franz Biber (1644-1704) in glanzvoller Weise auf.

Nach dem Festkapitel in der Aula der Alten Universität, das auch bereits eine Vorschau auf die nächste Investitur 2015 in Vorarlberg brachte und durch den erfrischenden Gesang des HIB.art.chor LIEBENAU glänzend unterstützt wurde, gab es auf dem Schlossberg einen großzügigen lukullischen Genuss durch den Festempfang des Bürgermeisters der Stadt Graz, Mag. Siegfried Nagl, der damit seinen Gästen die Stadt Graz „zu Füßen legen wollte“, wie er betonte.

Den Abschluss der dreitägigen Feierlichkeiten bildete die Sonntagsmesse mit der Pfarrgemeinde in der Herz Jesu – Kirche, des bedeutendsten neugotischen Sakralbaus der Steiermark. Sie besitzt den dritthöchsten Kirchturm Österreichs mit rund 110 Metern Höhe. Die vom Chor MUSICA SACRA unter der Leitung von KMD Prof. Fritz Haselwander aufgeführte Missa in A von Franz Xaver Richter (1709 – 1789) war wirklich „zur Ehre Gottes und zur Freude der Kirchenbesucher“ großartig gelungen.

Größter Dank gebührt der veranstaltenden Komturei Graz unter dem Leitenden Komtur Dr. Hans Stolzer und dem Prior Mag. P. Egon Homann und allen ihren Mitarbeitern und Helfern für die so eindrucks – und liebevoll gestaltete Investitur 2014 in GRAZ.

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Diözese Innsbruck - Aktuell