Südtiroler Bischof Karl Golser verstorben

In der Heiligen Nacht ist der emeritierte Bischof von Bozen-Brixen verstorben. Diözesanadministrator würdigt in einer Stellungnahme den Einsatz Golsers für Frieden und Versöhnung.

Der frühere Südtroler Bischof Karl Golser ist tot. Der 73-jährige emeritierte Bischof von Bozen-Brixen verstarb nach Angaben der Südtiroler Diözese in der Heiligen Nacht in seiner Wohnung in Brixen. Der amtierende Diözesanbischof Ivo Muser und Generalvikar Eugen Runggaldier teilten dies am Sonntag bei den Weihnachtsgottesdiensten im Dom von Bozen sowie im Dom von Brixen zeitgleich mit.

 

Wahlspruch "Christus  unser Friede" 

Golser war im Dezember 2008 von Benedikt XVI. zum Bischof ernannt worden. Der Moraltheologe trat damals die Nachfolge des zuvor nach einem Herzinfarkt plötzlich verstorbenen Bischofs Wilhelm Egger (1940-2008) an. Gemäß seines bischöflichen Wahlspruchs "Christus unser Friede" setzt sich Golser besonders für das friedliche Zusammenleben der drei Volksgruppen in Südtirol und soziale Anliegen ein.

 

Nach zwei Jahren im Amt schwer erkrankt  

Zwei Jahre nach Amtsantritt musste Golser jedoch bekanntgeben, dass er an einer seltenen, atypischen Parkinson-Erkrankung leide. Sein vom Papst angenommener Rücktritt aus Gesundheitsgründen erfolgte im Rahmen einer Pressekonferenz im Juli 2011, bei der Bischof Golser selbst den Namen seines Nachfolgers, Ivo Muser, bekannt gab.

 

Trauer und Hoffnung 

"Der Tod von Bischof Karl erfüllt uns mit Trauer, gleichzeitig aber auch mit der weihnachtlich-österlichen Hoffnung, dass er jetzt nach den Jahren seines schweren Leidens im Licht, ganz bei Christus, der unser Frieden ist, sein kann", hielt Bischof Muser am Sonntag in einer ersten Reaktion auf den Tod seines Amtsvorgängers fest. Muser dankte zudem all jenen, die sich in den vergangenen Jahren um Bischof Golser in menschlicher, medizinischer und geistlicher Hinsicht gekümmert hatten.

www.kathpress.at 

 

Bürgler: Bischof Golser hat sich immer für Versöhnung und Frieden eingesetzt 

Diözesanadministrator Jakob Bürgler zum Tod von Bischof Golser: "Die Mitte der Nacht ist der Anfang eines neuen Tages. Was wir am Weihnachtsfest jedes Jahr neu bedenken und feiern, dass nämlich das Christuskind mit seiner Geburt in die undurchdringliche Finsternis des Lebens und der Welt das unbezwingbare Licht der Hoffnung auf Erlösung und Heil gebracht hat, ist im heurigen Jahr für Bischof Karl Golser Wirklichkeit geworden. In der Heiligen Nacht ist er aus dieser Welt aufgebrochen, um unserem menschgewordenen Herrn Jesus entgegenzugehen."

Bürgler weiter: "Bischof Karl Golser hat sich in den wenigen Jahren seines aktiven bischöflichen Dienstes, die ihm geschenkt waren, intensiv um menschliche Nähe bemüht und sich für die Verkündigung der frohen Botschaft, für Glaubens- und Lebensorientierung und für Versöhnung und Frieden eingesetzt. Ihm war es ein Anliegen, mit der Diözese Innsbruck und ihren Verantwortlichen regelmäßig in Verbindung zu bleiben und voneinander zu lernen. Für diese Verbundenheit ist ihm die Diözese Innsbruck sehr dankbar."

Abschließend sagt der Innsbrucker Administrator: "Besonders bewegend war die Art, wie er mit seiner heimtückischen Krankheit umgegangen ist. Besonders auch hierin hat Bischof Karl Golser ein sprechendes Zeugnis für seinen Glauben gegeben. Bewegend ist auch die Welle an Solidarität, die sich angesichts seines Schicksals gebildet hat, und vor allem die Gebetsgemeinschaft, die ihn und alle, die für ihn sorgten, getragen hat.

Die Diözese Innsbruck wird Bischof Karl Golser ehrend in Erinnerung bewahren. Gott schenke ihm jetzt den himmlischen Frieden, die Erlösung aus allem Leiden und das ewige und bleibende Leben."

Siehe auch Diözese Bozen-Brixen http://www.bz-bx.net/home_deu/ordinariat/00036584_Bischof_Karl_Golser_verstorben.html

Der emeritierte Bischof der Diözese Bozen-Brixen ist in der Heiligen Nacht nach langer Krankheit verstorben. Bild: Diözese Bozen-Brixen