Stift Fiecht in neuen Händen

Im Rahmen eines kleinen Festaktes wurde das im Jahr 1708 von den Benediktinern bezogene Stiftsgebäude an Christoph Swarovski übergeben, der dort eine Bildungsstätte mit regionaler und landesweiter Bedeutung schaffen will.

Wie bereits berichtet, hat sich die Benediktinerabtei St. Georgenberg Fiecht entschlossen, ihren Sitz wieder an ihren Ursprungsort St. Georgenberg zu verlegen und das im Tal gelegene Stiftsgebäude in neue Hände zu geben. 

 Stiftsgebäude wird innovative Bildungsstätte

Mit dem Unternehmer Christoph Swarovski konnte ein Partner gefunden werden, der das Stiftsgebäude in der Bildungstradition des Ortes und des Engagements der Benediktiner weiterentwickelt und als Bildungsstätte mit regionaler und landesweiter Bedeutung einer neuen Nutzung und Bestimmung zuführt. „Damit soll ein Leuchtturmprojekt entstehen, das als innovatives Zentrum im Zusammenhang mit betrieblichen Herausforderungen der Industrie und der Wirtschaft rund um Themen wie Digitalisierung wichtige Impulse für den Standort Tirol setzt und ein besonderes Augenmerk auf die Förderung von Talenten hier auszubildender Tirolerinnen und Tiroler legt." (Zitat Christoph Swarovski)

 Bischof Glettler: Dank an Benediktiner

Bischof Hermann Glettler dankte den Benediktinern im Namen der Diözese für „viel Gutes und Segensreiches, das an diesem Ort hier geschehen ist." Er dankte für die geistliche Präsenz, die vielfältige Kultur-Arbeit, das verlässliche Gebet und die geistliche Begleitung, die unzähligen Menschen angeboten wurde. Glettler strich außerdem die große Bedeutung der Seelsorge in den anvertrauten Pfarren sowie der Wallfahrts-Seelsorge am Georgenberg hervor. Ein bedeutender Schwerpunkt sei auch die gelebte Aufmerksamkeit für die Weltkirche als Missionsbenediktiner gewesen.

Zum Abschied der Benediktiner in Fiecht fasste der Bischof zusammen: „Menschlich, kulturell und geistlich an einem Ort zu investieren ist immer eine freie Gabe. Die Fruchtbarkeit dieser Investition für die Zukunft haben wir nicht in der Hand. Was hier in Fiecht an beneditkinischer Kultur und Spiritualität gelebt wurde, werden wir dankbar im Gedächtnis behalten." Zu einem Abschied in Gelassenheit und mit Zuversicht gab Bischof Glettler den Benediktinern zwei Aspekte mit: Liebe drücke sich sowohl in der Haltung des Haltens und im Geschenk von Nähe aus, als auch im Loslassen und im Aufbruch. Außerdem gibt es das gläubige Wissen, dass in der Ökonomie Gottes nichts verlorengeht, was mit Entschiedenheit, Treue und Verantwortungsbewusstsein, mit Herz und Freude investiert wurde. Glettler abschließend: „Ich wünsche Ihnen Gottes Segen. Benediktinische Lebensweise und Kultur ist unauslöschlich in die DNA katholischer Spiritualität eingeschrieben – und wird es auch in Zukunft bleiben."

Platter: Mit Christoph Swarovski bekommt das Stift einen ambitionierten Partner 

LH Günther Platter begrüßt die Übernahme: „Das Stift Fiecht zählt zu den bedeutendsten Kulturstätten des unteren Inntals. Umso wichtiger ist es, dass dieser historische Bau auch künftig bestmöglich erhalten und genutzt wird. Mit Christoph Swarovski erhält das Stift einen ambitionierten und erfahrenen Partner – als künftige Bildungsstätte wird an diesem Ort Geschichte und Zukunft gelebt sowie Wissen und Erfahrungen geteilt. Den Benediktinern wünsche ich für ihre Rückkehr in das heimatliche St. Georgenberg alles Gute. Ich bin mir sicher, dass dieses ‚Heimkommen‘ für die gesamte Abtei positive Impulse mit sich bringt.“

Stiftskirche auch künftig Mittelpunkt des geistlichen Lebens 

Die Stiftskirche Fiecht wird weiterhin sakraler Ort und Pfarrkirche bleiben und wird damit in Verbindung auch in Zukunft Mittelpunkt des geistlichen Lebens in Fiecht sein. Die Benediktiner werden weiterhin eine kleine Repräsentanz im Stiftsgebäude unterhalten.

Generalsanierung von St. Georgenberg 

Das Ursprungskloster St. Georgenberg wird künftig wieder Sitz der Abtei sein. Derzeit sind die Benediktiner dabei, das Kloster St. Georgenberg im Rahmen einer Generalsanierung für die Aufnahme des Konvents vorzubereiten. Der Name der Abtei wird zu „Benediktinerkloster St. Georgenberg“ geändert werden.

Übergabe im Rahmen eines Festaktes 

Die formale Übergabe fand im kleinen Kreis im Stift Fiecht statt. Unter den Anwesenden befanden sich unter anderem Abtpräses Jeremias Schröder, Erzabt Wolfgang Öxler und Abt Emmanuel Rutz (alle drei Benediktinerkongregation von St. Ottilien), Abt. Christian Haidinger (Österreichische Superiorenkonferenz), Prior P. Raphael (Stift Fiecht), Bischof Hermann Glettler, Landeshauptmann Günther Platter, Christoph Swarovski, Eugen Stark (Geschäftsführer Industriellenvereinigung Tirol), Dekan Stanislaus Majewski sowie die Bürgermeister von Vomp und Stans, Karl-Josef Schubert und Michael Huber.

Bild: v.l. Abtpräses Jeremias Schröder, Prior P. Raphael (Stift Fiecht), Christoph Swarovski mit Gattin Tanja, Bischof Hermann Glettler und LH Günther Platter. Foto: Falch