Sprachencafé hat Vorbildfunktion

In einem Festakt in der neuen Stadtbibliothek wurde das Haus der Begegnung von der Stadt Innsbruck für das „Sprachencafe“ mit dem diesjährigen „Preis der Vielfalt – Zusammenleben fördern“ ausgezeichnet.

Gefördert werden mit dem Preis jedes Jahr Aktivitäten, die ein gutes Zusammenleben in städtischer Vielfalt ermöglichen. Ziel der mit 4.000 Euro dotierten Auszeichnung ist, herausragende Initiativen oder Projekte im Integrationsbereich öffentlich anzuerkennen.

 Jurybegründung: ein unaufgeregtes, alltagstaugliches Projekt auf Augenhöhe

Die Jury hob in ihrer Begründung die Bedeutung des Sprachencafés für ein gelungenes Zusammenleben in Innsbruck hervor: „Das Sprachencafé hat Vorbildfunktion: Mehrsprachigkeit wird von den Beteiligten als Wert erkannt und nicht als Problem gelebt. Es ist ein unaufgeregtes, alltagstaugliches Projekt auf Augenhöhe. Die TeilnehmerInnen – eine ausgewogene Mischung von Männern und Frauen – bestimmen jeweils die Themen selbst, die besprochen werden, das heißt jede und jeder wird zur Fachfrau bzw. Fachmann.“

 „Sprache ist ein wichtiger Schlüssel zu Bildung, zur gesellschaftlichen Teilhabe und zur Kultur und Lebensweise eines Landes“, begrüßt Integrationsstadträtin Mag.Elisabeth Mayr das Sprachencafé, das vom Haus der Begegnung seit sechs Jahren erfolgreich durchgeführt wird: „Bei dieser Aktion wird es besonders deutlich: Beim Reden kommen die Leute zusammen. Hier treffen sich Alt und Jung, Tiroler und Nicht-Tiroler, Sprachprofis und Anfänger. Gerade der Deutschtisch leistet einen positiven und wertvollen Beitrag zur Integration und zum Zusammenleben.“ Das kostenlose Angebot sei für alle gedacht, die sich nicht nur für einen sprachlichen Austausch interessieren, sondern Freude an neuen Dingen und fremden Kulturen haben.

Mayr abschließend: „Das Sprachencafe ist ein Fixstern in der Vielfalt von Innsbruck. Möge er lange strahlen.

Laudator Univ.-Prof. Wolfgang Hackl gratulierte den Preisträgern und forderte Respekt vor der Muttersprache ein, denn eine Wertschätzung der Sprache bedeute gleichzeitig eine Wertschätzung des Menschen.

Manuela Schweigkofler zeigte sich erfreut über den Preis und dankte allen ehrenamtlichen MitarbeiterInnen für ihr Engagement und der Diözese Innsbruck für die Unterstützung.

 Das Sprachencafé im Haus der Begegnung

Das Sprachencafé im Haus der Begegnung wurde vor sechs Jahren auf Initiative der Geschäftsführerin Manuela Schweigkofler ins Leben gerufen. Das Café bietet die kostenlose Möglichkeit, sich zweimal im Monat mit MuttersprachlerInnen an einem Tisch zu treffen. Das Angebot dient dem interkulturellen Austausch und steht allen ohne Anmeldung offen. Organisiert wird das Sprachencafé vom Haus der Begegnung, die GesprächsleiterInnen in ihrer jeweiligen Muttersprache sind jedoch 15 bis 20 Ehrenamtliche. Pro Abend besuchen im Durchschnitt 45 Gäste das Sprachencafé. Derzeit gibt es Tische für Arabisch, Chinesisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Japanisch, Portugiesisch, Russisch und Spanisch. Auf Nachfrage werden Sprachtische für weitere Sprachen organisiert. Der nächste Termin ist am Dienstag, 18. Dezember, von 18.00 bis 20.00 Uhr. 

BU: Die VertreterInnen des Sprachencafés, Cecilia Proaño de Weber (Tischbetreuerin, Spanisch, 2. v. l.), Ursula Jenewein (Tischbetreuerin, Deutsch, M.) und Manuela Schweigkofler (Geschäftsführerin des Haus der Begegnung, 2. v. r.) bekamen den Preis der Vielfalt überreicht. Laudator Wolfgang Hackl (l.) und Stadträtin Elisabeth Mayr (r.) gratulierten herzlich.  © IKM/D. Hofer
BU: Die VertreterInnen des Sprachencafés, Cecilia Proaño de Weber (Tischbetreuerin, Spanisch, 2. v. l.), Ursula Jenewein (Tischbetreuerin, Deutsch, M.) und Manuela Schweigkofler (Geschäftsführerin des Haus der Begegnung, 2. v. r.) bekamen den Preis der Vielfalt überreicht. Laudator Wolfgang Hackl (l.) und Stadträtin Elisabeth Mayr (r.) gratulierten herzlich. © IKM/D. Hofer