Seligsprechung von Carl Lampert am 13. November

Der Termin für die Seligsprechung von Provikar Carl Lampert steht fest: Der NS-Märtyrerpriester wird am 13. November in Dornbirn selig gesprochen. Lampert war Stellvertreter von Bischof Paulus Rusch in Innsbruck und wurde 1944 von den Nazis ermordet.

Provikar Carl Lampert, der ranghöchste Priester Österreichs, der von den Nationalsozialisten ermordet wurde, wird am 13. November in Dornbirn in der Stadtpfarrkirche St. Martin seliggesprochen. Das hat die Diözese Feldkirch am Freitag bekanntgegeben. Carl Lampert war in Innsbruck lange Zeit Stellvertreter von Bischof Paulus Rusch in der damaligen Administratur Innsbruck-Feldkirch. Zudem hatte der Priester die Leitung des Tyrolia-Verlages inne.

Bischof Scheuer: Lampert gibt uns auch heute zu denken 

"Carl Lampert ist für die Recht der Kirche eingetreten in einer Zeit, in der das Recht gebeugt wurde, in Zeiten, in denen Menschenrechte durch das Recht des Stärkeren ersetzt wurden", sagt Bischof Manfred Scheuer zur Seligsprechung von Lampert. Er habe die Gabe der Unterscheidung der Geister gehabt, so Scheuer: "Die Unterscheidung zwischen dem wahren Gott der Liebe und den Götzen der Rasse und der Macht, zwischen Jesus Christus und den Verführern, zwischen dem Heiligen Geist und dem Ungeist der Menschen und Gott verachtenden Barbarei." Carl Lampert gebe uns heute zu denken, damit die Frage nach Recht und Unrecht nicht zu einer Position des bloßen Geschmacks verkomme und die Unterscheidung zwischen sittlichen Prinzipien und verbrecherischen Grundsätzen nicht auf die Ebene des Durchsetzungsvermögens verfalle, so der Bischof. Mit der Seligsprechung verbinde er die Hoffnung, dass sie "neue Freiräume des Glaubens und der Hoffnung eröffne“.
Der in Göfis in Vorarlberg geborene Carl Lampert geriet nach dem sogenannten "Anschluss" Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland im März 1938 schon bald in Konflikt mit den neuen Machthabern. Aufgrund einer Todesanzeige, die er für den 1940 im Konzentrationslager Dachau ermordeten Priester Otto Neururer verfasste, wurde er in Innsbruck inhaftiert. Später kam der Provikar der Apostolischen Administratur Innsbruck-Feldkirch in die Konzentrationslager Dachau und Sachsenhausen-Oranienburg. Wegen angeblicher Spionage wurde er zum Tode verurteilt und am 13. November 1944 in Halle an der Saale durch das Fallbeil hingerichtet.
Das Seligsprechungsverfahren war vor 13 Jahren vom damaligen Feldkircher Bischof Klaus Küng eingeleitet worden. Papst Benedikt XVI. hatte schließlich Ende Juni diesen Jahres das Martyrium Lamperts anerkannt, nachdem zuvor die vatikanische Selig- und Heiligsprechungskongregation dem Papst empfohlen hatte, Lampert seligzusprechen. 

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