Sehnsucht nach einer gerechten Welt

Lang war die Reihe jener, die sich heute Freitag, 22. April, zum Festakt 50 Jahre Haus der Begegnung in Innsbruck einfanden %u2013 Landeshauptmann Günther Platter und Diözesanadministrator Jakob Bürgler an der Spitze.

Platter dankte der Diözese Innsbruck für „die vielen Initiativen, die von diesem Haus ausgehend etwa im Bereich der Integration unternommen werden“. Man habe in der Politik diesbezüglich in den vergangenen Jahrzehnten zu wenig getan. Gleichzeitig würdigte er die Vorreiterrolle des Bildungshauses in diesem Bereich. Stadtrat Franz X. Gruber, als offizieller Vertreter der Stadt Innsbruck – auch Stadtrat Gerhard Fritz nahm teil – bezeichnete das Haus der Begegnung als „Sauerteig für viele aktuelle Fragen in der Gesellschaft“. Diözesanadministrator Jakob Bürgler nannte als Aufgabe kirchlicher Erwachsenenbildung, christliche Werte im gesellschaftspolitischen Umfeld zu positionieren: „Ziel sind auskunftsfähige Christinnen und Christen, die kompetent und mutig Partei ergreifen“, so Bürgler. Zu den größten Herausforderungen der Zukunft zählen für ihn der interreligiöse und der interkulturelle Dialog, die zu den thematischen Schwerpunkten der Bildungsarbeit im Haus der Begegnung gehören. Wertschätzend für diese Arbeit nahmen auch Superintendent Olivier Dantine von der evangelischen Kirche und Bischof Andrej Cilerdzic, Diözese Österreich-Schweiz, von der Serbisch-Orthodoxen Kirche an der Feier teil. Zum Programm des Festaktes mit den rund 200 Festgästen gehörte auch ein Interreligiöses Gebet.   Die Sehnsucht nach einer gerechten Welt In ihrer Festansprache hinterfragte „Haus der Begegnung“-Leiterin, Elisabeth Anker, die Ausrichtung der Bildungsarbeit – immerhin rund 40.000 Veranstaltungen in 50 Jahren. „Wir kritisieren nicht um des Kritisierens willen. Wir tun es aus unserer Sehnsucht nach einer guten und gerechten Welt heraus“, so Anker. Auf diesem Hintergrund benannte sie konkrete Themen, die sich aus der Katholischen Soziallehre ergeben, wie etwa einen Schub zur Entsolidarisierung in der Gesellschaft. Abzulesen sei dies etwa am Lohndumping oder daran, dass die Mindestsicherung für Menschen mit positivem Asylbescheid in Frage gestellt werde.  Die Gründerzeit Das Innsbrucker Haus der Begegnung wurde am 23. April 1966 vom ersten Bischof von Innsbruck, Paulus Rusch, mit einem Vortrag zum Thema „Die industrielle Arbeitswelt in der Sicht des Konzils“ eröffnet. Maßgeblichen Anteil an der Entstehung hatten die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) und Katholische Arbeiterjugend (KAJ), die mit Spenden- und Bausteinaktionen zehn Jahre lang an der Finanzierung und Errichtung mitwirkten. Erster Leiter war Rektor Viktor Zorzi, der bis zu seinem Tod im Jahr 2000 dieses Haus entscheidend prägte. Prägend in der Anfangszeit war auch das „Werk der Frohbotschaft“. Diesem in Vorarlberg begründeten Säkularinstitut gehörten zahlreiche Mitarbeiterinnen an, die in der pädagogischen und spirituellen Begleitung des Hauses tätig waren. Gilbert Rosenkranz Informationen zum Haus der Begegnung

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