Schöpfungszeit als Chance entdecken
In allen Diözesen Österreichs wird seit 2015 die fünfwöchige „Schöpfungszeit“ begangen. Sie startet am 1. September, dem sogenannten „Schöpfungstag“, und reicht hin bis zum 4. Oktober, dem Gedenktag des Heiligen Franz von Assisi. In dieser Zeit soll mit ökumenischen Gottesdiensten, Andachten, Gebeten und aktivierenden Projekten nicht nur die Schöpfung gefeiert werden. Es soll auch an die besondere Verantwortung erinnert werden, vor allem in den Bereichen Konsum, Ernährung und Mobilität.
Der 1. September ist seit 2015 sogar als Weltgebetstag für die Schöpfung im katholischen Kalender eingetragen. Damit hat Papst Franziskus eine Einladung der orthodoxen Kirche aufgegriffen. Papst Franziskus betont: „Der Tag soll in allen Ortskirchen angemessen begangen werden und einen nachhaltigen Lebensstil fördern.“
Elisabeth Rathgeb:Frieden und Gerechtigkeit sind eng mit der Bewahrung der Schöpfung verbunden
Seelsorgeamtsleiterin Elisabeth Rathgeb: „Wir alle spüren erste Auswirkungen des Klimawandels: Stürme und Niederschläge werden heftiger, Steinschlag-Ereignisse häufen sich, die Gletscher gehen zurück. Andere Regionen der Erde kämpfen mit katastrophaler Dürre oder dem ansteigenden Meeresspiegel. Die Erderwärmung ist nicht mehr zu stoppen. Das 2-Grad-Ziel lässt sich dann erreichen, wenn wir alle einen Beitrag leisten. Das ist nicht nur eine Aufgabe für NaturschützerInnen und Öko-Freaks, sondern ein zutiefst spirituelles Anliegen: Wir haben nur diese eine Welt. Gutes Leben für alle Menschen jetzt und auch in Zukunft ist möglich. Dazu müssen wir das Ganze in den Blick nehmen. Denn Frieden und Gerechtigkeit sind eng mit der Bewahrung der Schöpfung verbunden.“
Rathgeb weiter: „Die Diözese Innsbruck bemüht sich um ein deutliches Zeichen zur Bewahrung der Schöpfung und erarbeitet gerade eine Nachhaltigkeits-Strategie.“ Sie wird im Herbst zur Diskussion gestellt und soll im November verabschiedet werden.“
„Essbare Stadt“ und „Gemeinsames Gebet für Mutter Erde“ in der Diözese Innsbruck
Die Diözese Innsbruck macht auf zwei Veranstaltungen besonders aufmerksam:
Innerstädtisches Grün kennen und schätzen lernen und vielleicht sogar davon naschen? Bäume, Sträucher und Wiesen bieten nicht nur Erholungsraum für Mensch und Tier, sondern können im Laufe des Jahreszyklus auch unterschiedliche leckere Zutaten bieten.
Bei dieser Exkursion wird gemeinsam mit Claudia Salcher vom feld verein entlang der Sill spaziert und der Blick auf das Grün und dessen Artenvielfalt geöffnet. Es wird sich durch die Stadt gekostet und der Garten für alle kennengelernt und geschätzt.
Temin: Freitag, 22. September 2017, 15.00 Uhr – 17.00 Uhr
Treffpunkt: am Sillradweg bei der Kreuzung Kärtnerstraße und Prinz-Eugen-Straße
Beitrag: 10 Euro, Anmeldung bis 19. September 2017 unter hdb.kurse@dibk.at
VertreterInnen der christlichen Konfessionen kommen zum Gebet, einemSchöpfungslob“ in Innsbruck zusammen und bringen vereint ihre Sorge um das gemeinsame Haus, Mutter Erde zum Ausdruck.
Termin: Dienstag, 3. Oktober 2017, 18.00 Uhr
Ort: Jesuitenkirche Innsbruck, Karl-Rahner-Platz
Papst hat Blick auf Nachhaltigkeit geschärft
Die Umweltenzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus hat die Sensibilität für Nachhaltigkeit in der katholischen Kirche merklich verstärkt, aber auch außerhalb findet diese erstaunliche Beachtung.
Die Kirchen stünden weltweit vor denselben Herausforderungen, so der Papst in einem Schreiben. Um „glaubwürdig und wirkungsvoll“ sein zu können, müsse man gemeinsam Antwort geben, betont Papst Franziskus. Abschließend erinnert er in dem Schreiben an die Schutzheiligen für das Anliegen. Er rufe für „eine umfangreiche Zusammenarbeit, für einen guten Beginn und eine gute Entwicklung dieses Gebetstages für die Bewahrung der Schöpfung“ die Fürsprache „Marias, der Allerheiligsten Mutter Gottes und Franziskus von Assisis an, der in seinem Sonnengesang so viele Frauen und Männer guten Willens zum Lob des Schöpfers und zum Respekt vor der Schöpfung inspiriert hat“.
„Schöpfungszeit“ in Österreich hat bereits Tradition
In Österreich hat die „Schöpfungszeit“ bereits Tradition. Jährlich finden im September zahlreiche Gottesdienste, Wallfahrten, Diskussionen sowie Konzerte und aktivierende Projekte statt. Im Rahmen der „Schöpfungszeit“ werden in vielen Pfarren die Erntedankfeste gefeiert.
Ein liturgischer Höhepunkt ist der „Gottesdienst in der Schöpfungszeit“ der vom Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich in Zusammenarbeit mit dir Initiative „Pilgrim-Schulen“ gestaltet wird. Heuer findet er am 21. September im Schulzentrum St. Franziskus in der Erdbergstraße in Wien statt. Er fällt dieses Jahr unter das Motto „Lebendige Steine“.
Besondere Vorhaben unterstützen soll auch der ökumenisch ausgeschriebene „Kirchliche Umweltpreis Österreich“, der nachhaltige Projekte in den Bereichen Energiewende, Beschaffung und Bewirtschaftung auszeichnet. Katholische und evangelische Pfarrgemeinden sind aufgerufen, zur Bewahrung der Schöpfung beizutragen und ihr Projekt einzureichen. Die Preisverleihung findet im Juni 2018 statt.
Details zu Veranstaltungen in ganz Österreich unter www.schoepfung.at
