Scheuer: Selbst-Exkommunikation ist immer auch Niederlage für die Kirche

"Die Feststellung einer Selbst-Exkommunikation ist immer auch eine Niederlage für die Kirche". Das sagt Bischof Manfred Scheuer, der weiterhin auf die Einsicht der verantwortlichen Personen hofft.

Bischof Manfred Scheuer zur Selbst-Exkommunikation von Dr. Martha und Gerd Heizer: „Mit ihrer Bekanntgabe der ausgeübten Praxis der ‚privaten Eucharistiefeiern ohne Priester’ haben Herr Mag. Gerd Heizer und Frau Dr. Martha Heizer eine Situation geschaffen, in der ich als Bischof von Innsbruck rechtliche Schritte einleiten musste. Ich glaube, dass das Ehepaar Heizer gewusst hat, welche Situation sie herbeiführen und was ihr Handeln kirchlich bedeutet,“ so der Innsbrucker Diözesanbischof. Und weiter: „Ich empfinde es als Niederlage, dass es uns nicht gelungen ist, das Ehepaar Heizer zum Umdenken zu bewegen und so das Verfahren zu vermeiden. Denn die Feststellung einer Selbst-Exkommunikation ist kein Sieg, sondern immer eine Niederlage für die Kirche. Mit großem Bedauern stelle ich fest, dass es bis jetzt kein Umdenken der Betroffenen gegeben hat.“

Das Ehepaar Heizer kann innerhalb von 10 Tagen beim Bischof von Innsbruck die Rücknahme oder die inhaltliche Abänderung dieses Dekrets mit aufschiebender Wirkung beantragen. Es liegt allein beim Ehepaar Heizer, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Tatstrafe der Exkommunikation entweder nicht festgestellt oder unverzüglich nachgelassen werden kann und muss. Die Ordnung des Verfahrens, das eingeleiten werden musste, verlangt eine große Sorgfalt.
 
Es kann keine privaten Eucharistiefeiern geben
Da Eucharistie von ihrem Wesen her eine Feier der ganzen Kirche ist, kann es so etwas wie eine „private Eucharistiefeier“ gar nicht geben. Kriterien für die Eucharistiefeier können nicht nur der subjektive Wille der Betroffenen und deren Befindlichkeit sein. Die Kirche hielt immer daran fest, dass bei der Eucharistiefeier in der Person des Priesters aufgrund der Weihe auch die Kirche anwesend bleibt.
So bleibt die Hoffnung, dass die für die „privaten Eucharistiefeiern“ verantwortlichen Personen ihr Tun und auch den Schaden, den sie der Kirche antun, einsehen und umkehren. 

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Diözese Innsbruck - Aktuell