Pfingsten: Geburtstag der Kirche steht vor der Tür

An die 4.000 Firmungen werden rund um das Pfingstfest in der Diözese Innsbruck gespendet. Das Fest gilt gewissermaßen als "Geburtstag der Kirche" und erinnert an die Sendung des Heiligen Geistes an die Apostel.

Am Sonntag, 20. Mai 2018, ist Pfingstsonntag. Das Fest 50 Tage nach Ostern erinnert an die Sendung des Heiligen Geistes auf die Apostel Jesu und stellt den Abschluss der Osterzeit dar. Es gilt zugleich als „Geburtstag“ der Kirche und ist eng verbunden mit dem traditionell um diesen Termin gespendeten Sakrament der Firmung.

Traditioneller Termin für Firmungen
Insgesamt rund 45.000 Jugendliche empfangen dieses Jahr österreichweit das Firmsakrament. Als eigenständiges Sakrament gibt es die Firmung seit dem Konzil von Florenz im 15. Jahrhundert. Die enge Verbindung mit Pfingsten kommt aus der Bedeutung des Sakramentes selbst her. Wie einst zu Pfingsten wird in diesem Sakrament der Heilige Geist in Fülle mitgeteilt. 

Bis zu 4000 Firmungen in der Diözese Innsbruck
In der Diözese Innsbruck sind für 2018 insgesamt 138 Firmungen angesetzt. Die erste Firmung fand bereits am 14. April 2018 statt, die letzten werden Ende Juni gefeiert. Die Zahl der Firmlinge schwankt zwischen 3.300 und 4.000 Firmlingen. Die Schwankungen sind begründet mit einem Zweijahres-Rhythmus in manchen Pfarren. Jährlich arbeiten etwa 1.200 Ehrenamtliche in der Firmpastoral mit. 2017 gab es 86 Erwachsenentaufen, denen auch das Firmsakrament gespendet wird. 

Glettler: Ein Fest des Aufbruchs und der Freude
Bischof Hermann Glettler: „Pfingsten hat für mich eine ganz positive Dynamik. Es ist ein Fest des Aufbruchs und der Freude, auch eine Schulung des Herzens, damit wir wacher und liebevoller in unseren Alltag zurückkehren." 

Glettler weiter: „Pfingsten ist weit mehr als ein angenehmes Frühlingswochenende. Pfingsten ist mein Lieblingsfest. Pfingsten meint die geistvolle Intervention Gottes in unser Leben. Vollkommen frei und befreiend mischt sich der Geist Jesu in das Getriebe unseres Alltags ein. Sobald wir ihm einen Landeplatz bereiten, kann er bei uns ankommen. Der Heilige Geist ist weder harmlos, noch ein spirituelles Aufputschmittel. Er bewirkt die Weitung unseres Herzens, Freude am Glauben und eine solidarische Aufmerksamkeit füreinander.“ 

Glettler beim „Kraftsee-Festival" in St. Michael und beim „Fest der Jugend“ in Salzburg 

Das erstmals durchgeführte „Kraftsee-Festival“ ist ein Fest für die Jugend. Am Pfingstwochenende 2018 kommen hunderte junge Menschen knapp zwei Tage im Bildungshaus St. Michael in Pfons bei Matrei am Brenner zusammen und feiern gemeinsam das Pfingstfest. Neben verschiedenen Workshops und Live-Musik gibt es die Möglichkeit, das Ambiente vor Ort zu genießen und einfach nur zu entspannen. Den Höhepunkt bildet ein Open-Air Gottesdienst mir Bischof Hermann Glettler am Pfingstsonntag um 12.00 Uhr.

Fest in der Hand der Loretto-Jugend ist am Pfingstwochenende die Stadt Salzburg. Die Gemeinschaft rechnet für die 19. Auflage des „Fests der Jugend“ vom 18. bis 21. Mai mit einem Besucherrekord: An die 10.000 Jugendliche – darunter auch zahlreiche TirolerInnen ­ - werden in der Mozartstadt erwartet. Bischof Hermann Glettler wird am Samstag dabei sein.

Papst ruft erstmals Marienfest für den Pfingstmontag aus 

Eine Neuheit stellt 2018 das erstmalige Begehen des Festes „Maria, Mutter der Kirche“ dar, das Papst Franziskus im März für den Pfingstmontag ausgerufen hat. Der neue Marienfeiertag ist ein Gedenktag, womit offen gelassen wird, ob die Feier begangen werden muss oder nicht. Hintergrund ist, dass die Gottesmutter Maria schon in der frühen Kirche als Muttergestalt für die Gemeinschaft der Gläubigen, die Kirche, beschrieben worden ist. Sie war laut den biblischen Berichten auch beim Pfingstereignis in Jerusalem dabei.

Dieses neue Fest birgt Chancen für eine theologische Weiterentwicklung der Frauenfrage in der Kirche: Diese Ansicht hat die Osnabrücker Dogmatikprofessorin Margit Eckholt im Interview mit "Vatican News" vertreten. Das neue katholische Marienfest erinnere an die gleiche Würde von Mann und Frau. Eckholt meint weiter, mit dem neuen Fest versuche Papst Franziskus, die Rolle der Frau in der Kirche über liturgische Neuerungen zu stärken. Bisherige diesbezügliche Neuerungen seien der Einschluss von Frauen in die Fußwaschung am Gründonnerstag, die Aufwertung des bloßen Gedenktags zu Maria Magdalena zum Fest sowie ihre Anrufung als „Apostelin der Apostel“.

Bedeutung Pfingsten 

Das Wort Pfingsten leitet sich von dem griechischen Begriff „Pentekoste“ ab und bedeutet so viel wie „fünfzig“. Dargestellt wird das Pfingstwunder der Sendung des Heiligen Geistes zumeist in Form einer Taube, die auf die Menschen herabkommt. In ländlichen Gebieten wird das Pfingstfest zugleich als Frühlingsfest begangen, bei dem Häuser geweißt und Birkenzweige an Türen und Fenstern angebracht werden.

Jugendliche bei der jährlichen Firmlingswallfahrt machen ein Selfie. Foto: Diözese Innsbruck