Papst bestätigt: "Keine Kompromisse bei sexuellem Missbrauch"

Papst Franziskus hat bei einer Generalaudienz im Vatikan erneut versichert, dass er keine Kompromisse im Umgang mit Kindesmissbrauch durch Geistliche dulde.

"Beim Treffen mit den Bischöfen in Chile habe ich meinen Brüdern bestätigt, dass jeder Kompromiss beim Umgang mit Missbrauch von Minderjährigen abzulehnen ist", sagte der Papst, als er vor den auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen auf seine beendete einwöchige Lateinamerika-Reise nach Chile und Peru zurückblickte.

In Chile war Franziskus auch auf den Missbrauchsskandal in der dortigen Kirche eingegangen und hatte dafür öffentlich um Vergebung gebeten. Im Lauf der Reise hatte es aber Kritik am Papst für dessen Äußerungen zur Verteidigung des chilenischen Bischofs Juan Barros gegeben, dem Missbrauchsopfer die Vertuschung der Missbrauchstaten eines pädophilen Priesters vorwerfen. Der Papst bezeichnete dies in Chile aufgrund fehlender Beweise als "Verleumdung". Die Formulierung "Beweis" habe viele Missbrauchsopfer verletzt, bedauerte der Franziskus später. Statt von "Beweisen" müsse man richtiger von sicheren Indizien sprechen.

Über die gesamte Südamerikareise zog der Papst bei der Generalaudienz am Mittwoch dennoch ein positives Fazit. Er danke dem Herrn dafür, das alles gut verlaufen sei und er die Gelegenheit hatte, die gesellschaftliche Entwicklung beider Länder zu stärken, sagte das Kirchenoberhaupt in seinem Gruß an die spanischsprachigen Pilger auf dem Petersplatz. Franziskus ging auch auf die Proteste ein, die aus "verschiedensten Gründen" seinen Besuch in Chile begleitet hatten - dies habe das Motto der Reise, "Meinen Frieden gebe ich euch", noch aktueller gemacht. Frieden brauche nicht nur jeder einzelne, sondern die ganze Welt, "heute, in diesem dritten Weltkrieg in Stücken... Bitte, lasst uns für den Frieden beten", mahnte der Papst.

Franziskus hatte vom 15. bis zum 18. Jänner Chile besucht und dann bis Sonntag Peru. Während der Generalaudienz fasste er die Themen seiner 22. Auslandsreise noch einmal zusammen, darunter etwa die Begegnungen mit indigenen Völkern in beiden Ländern, Umweltthemen, Mahnung zur Einheit in den Ländern sowie der Kirche und Aufruf zum Kampf gegen Korruption. 

Eine Meldung von www.kathpress.at

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