Papst: Viele katholische Kinder können kein Kreuzzeichen mehr

Papst Franziskus beklagt, dass viele katholische Kinder kein Kreuzzeichen mehr können. "Sie machen irgendwas und wissen nicht, was das ist", sagte er bei seiner Generalaudienz im Vatikan.

Eltern trug er als "Hausaufgabe" auf, ihren Kindern das Bekreuzigen zu den Worten "Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes" beizubringen. Diese Frömmigkeitsgeste sei Zeichen der Verbundenheit mit Gott und der erste Ausdruck des Glaubens für Kinder, sagte der Papst.
Franziskus warnte, man könne den Glauben heuchlerisch und als bloße Formalität leben. Das alttestamentliche Gebot, den Namen Gottes nicht zu missbrauchen, sei eine Aufforderung zu einer Gottesbeziehung ohne Heuchelei, "mit allem, was wir sind". Auch Heilige wirkten deshalb überzeugend, weil man sie als authentisch, in echten Beziehungen stehend und radikal wahrnehme.
Niemand dürfe sich selbst für minderwertig und unnütz halten, gleich was er getan habe, sagte der Papst. Wie Gläubige den Namen Gottes aufnähmen, so liege auch der Name jedes einzelnen Menschen "auf den Schultern Christi". Gott sage niemals Nein zu einem Herzen, das sich aufrichtig an ihn wende, so der Papst.
Den Opfern der Sturzflut in der süditalienischen Raganello-Schlucht sprach der Papst bei der Generalaudienz sein Beileid aus. Er bete für die Verstorbenen und sei ihren Angehörigen sowie den Verletzten nahe, sagte er. Am Montag waren im Nationalpark Pollino in Kalabrien etliche Wanderer in der Raganello-Schlucht von plötzlichen Wassermassen überrascht worden. Die Zahl der Toten des Unglücks wird inzwischen mit zehn angegeben.
Drei als vermisst gemeldete junge Männer aus Apulien wurden laut italienischen Medien unterdessen wohlbehalten wiedergefunden. 23 Personen wurden aus der Schlucht gerettet, elf erlitten Verletzungen. Ein neunjähriges Mädchen musste in die Gemelli-Klinik in Rom verlegt werden und befindet sich in intensivmedizinischer Behandlung. Ihr Zustand wird von den Medien als ernst beschrieben.
Der Präsident der Region Kalabrien, Marion Oliverio, rief für Mittwoch einen Tag der Trauer aus. Der Chef des italienischen Katastrophenschutzes, Angelo Borrelli, sprach von einem vorhersehbaren Unglück. Es habe eine aktuelle Warnung bestanden, die besagte, dass Exkursionen in der Schlucht lebensgefährlich seien, sagte Borrelli laut Medienberichten.
Unwetter weiter oben in den Bergen hatten den Wildbach Raganello unversehens anschwellen lassen. Aus der bis zu 400 Meter tief eingeschnittenen Schlucht gibt es abschnittsweise keine Ausstiegsmöglichkeit. 

Eine Meldung von www.kathpress.at