Österreichs Ordensspitäler um bestmögliche Seelsorge bemüht

Österreichs Ordensspitäler schärfen ihr seelsorgliches und spirituelles Profil. Dazu fand dieser Tage in Linz der erste österreichweite "Tag der Seelsorge an Ordensspitälern" statt, wie die heimischen Ordensgemeinschaften berichteten.

Seelsorger und viele weitere Mitarbeiter von Ordenskrankenhäuser tauschten dabei ihre Erfahrungen aus und entwickelten Zukunftsvisionen von Seelsorge im Krankenhaus.

Gerhard Stark, Ärztlicher Direktor für die gesamte Provinz der Barmherzigen Brüder,  machte etwa auf die Problematik aufmerksam, dass in der Welt der Medizin Religion und Spiritualität nur eine sehr geringe Rolle spielen würden. Die Denkbasis sei eine Trias aus Biologie, Psychologie und Sozialem. Hier müsse ein Umdenken stattfinden, denn sogar die WHO hätte erkannt, dass Spiritualität essentiell für Gesellschaften sei und diskutiere, sie in die Definition zu Gesundheit aufzunehmen.

Doris Wierzbicki von der "Berufsgemeinschaft Krankenhaus SeelsorgerInnen" in Linz stellte die Bedeutung von "Spiritual Care" in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen und sah drei entscheidende Bereiche: Die Sorge um den Patienten, jene um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und jene um die Organisation.

Die Linzer Krankenhausseelsorgerin Christiane Roser ortete große offene Fragen auch für die institutionalierte Spitalsseelsorge: "Beziehungen ganz offen zu gestalten wird eine Herausforderung für die Pastoral und für uns Theologinnen und Theologen. Als Seelsorger sind wir an Religion, Ordenscharisma und Tradition gebunden und sprechen damit eine eigene Sprache. Trotzdem soll Spiritualität als Türöffner gesehen werden und damit müssen wir uns auch als konfessionsgebundene Seelsorger auseinander setzen."

Klaus Rieger, Wertevorstand im Orthopädischen Spital Speising in Wien, verankerte die Seelsorge in einem Ordensspital in drei Schneisen: der Kulturarbeit, der Ethik und der Seelsorge. Vieles beruhe auf Freiwilligkeit, aber um beispielsweise die Kultur in einem Haus zu verändern, brauche man verpflichtende Veranstaltungen wie beispielsweise gemeinsame Leitbildtage. Die Ethik sah Rieger als "Nadelöhr" von Organisationen. Sich in interdisziplinäre Besprechungen einbringen zu können sei sehr hilfreich für die Grundarbeit in der Seelsorge, müsse aber durch Strukturen und von der Spitalsleitung unterstützt werden.  

Eine Meldung von www.kathpress.at

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