Österreichische Ordensschwestern für Friedensnobelpreis vorgeschlagen

Südkorea dankt Marianne Stöger und Margit Pissarek für jahrzehntelangen Einsatz auf „Lepra-Insel“ – Katholische Frauenbewegung Österreichs für finanzielle Starthilfe geehrt

Südkorea möchte die beiden österreichischen Christkönigschwestern Marianne Stöger und Margit (in Südkorea: Margaret) Pissarek für den Friedensnobelpreis vorschlagen und lädt aus diesem Anlass am 26. April zur Vorführung eines Dokumentarfilms über das Wirken der beiden Frauen auf der „Lepra-Insel“ Sorok in die Wiener Urania.

Teilnehmen werden an dem Kino-Event unter anderem der Delegationsleiter des südkoreanischen Nominierungskomitees Hwang-Sik Kim, ehemaliger Premierminister der Republik Südkorea, sowie der ehemalige österreichische Bundespräsident Heinz Fischer, der gemeinsam mit dem Südkoreaner und ehemaligen Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon, 2017 das „Ban Ki-moon-Centre for Global Citizens“ in Wien gegründet hat.

Die beiden Ordensschwestern werden der Vorführung aus gesundheitlichen Gründen nicht beiwohnen können, sie leben heute, 83 und 84 Jahre alt, in Innsbruck.

Auf der Insel Sorok, auf die Südkorea von 1916 an Morbus Hansen respektive „Lepra“ Erkrankte verbannt hatte, haben die Tirolerinnen über 43 Jahre hinweg die medizinische und soziale Versorgung der Kranken aufgebaut und mit der Gründung zahlreicher Einrichtungen soweit vorangetrieben, dass die Verbreitung von Morbus Hansen in Südkorea nahezu zum Stillstand gebracht werden konnte.

2005 sind Marianne Stöger und Margit Pissarek nach Österreich zurückgekehrt. In Südkorea genießen sie Kultstatus und wurden mehrfach für ihren Einsatz im Zeichen der Menschenwürde und Nächstenliebe geehrt, zuletzt, im August 2016, mit dem „Manhae-Preis für soziales Handeln“. Geehrt wurde in diesem Zusammenhang auch die Katholische Frauenbewegung Österreichs, eine Abordnung von kfb-Frauen, darunter die zweite Vorsitzende Eva Oberhauser, hat 2016 auf Einladung Südkoreas in Stellvertretung der beiden Schwestern den Preis in Südkorea entgegengenommen. Die „Korea-Hilfe“, das Projekt, mit dem die kfb ihre entwicklungspolitische Tätigkeit vor 60 Jahren gestartet hat, ist der Arbeit der Ordensschwestern auf der Insel Sorok zugutegekommen und hat eine maßgebliche Rolle bei der Entwicklung ihrer Tätigkeiten gespielt.

Eva Oberhauser: „Wir haben bei unserem Besuch in Südkorea erlebt, welch überaus große Wertschätzung auch der Katholischen Frauenbewegung Österreichs in diesem Land entgegengebracht wird“. Die Begründerin der „Aktion Familienfasttag“, die seinerzeitige Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs, Herta Pammer, stand in engem Kontakt mit Marianne Stöger und Margit Pissarek und hat die beiden Frauen auch in Südkorea besucht. Die „Aktion Familienfasttag“ der kfb, Österreichs einzige entwicklungspolitische Initiative mit dem Fokus auf Frauen, kooperiert heuer, im 60. Jahr ihres Bestehens, mit mehr als 100 Projektpartnerinnen in Asien, Afrika und Lateinamerika.

Die Vorführung der Film-Dokumentation „Marianne und Margarete“ in der Wiener Urania startet am 26. April um 18.30 Uhr und ist der Öffentlichkeit zugänglich.  Im Rahmen der „Internationalen Filmtage Innsbruck“ vom 3. bis 5. Mai wird die Dokumentation auch in der Tiroler Landeshauptstadt gezeigt.

Sr. Margaritha und Sr. Marianne Bild: Christoph Gstaltmeyr