Militärdiözese feiert 30-jähriges Bestehen
Offizieller Jubiläumsauftakt ist das Georgsfest am 25. April in der St. Georgs Kathedrale in Wiener Neustadt. Dem Festgottesdienst (18 Uhr) steht Militärbischof Werner Freistetter vor, im Anschluss lädt der Bischof zu einem Empfang in die Theresianische Militärakademie. Dabei sollen u.a. der neue Webauftritt der Militärdiözese vorgestellt sowie die Wanderausstellung "30 Jahre Militärdiözese" eröffnet werden.
Die Ausstellung beleuchtet unterschiedliche Aspekte der Militärseelsorge, u.a. die Einsätze im Ausland, die Aktivitäten der Laien im Rahmen der "Arbeitsgemeinschaft katholischer Soldaten", Soldatenwallfahrten oder Biografisches zu den bisherigen drei Militärbischöfen (Alfred Kostelecky, Christian Werner und Werner Freistetter). "Die Ausstellung ist nur ein kleines Puzzelsteinchen zum heurigen Diözesanjubiläum. Und ich freue mich, dass es uns gelungen ist, interessante und noch nie zugänglich gewesene Exponate zeigen zu können," so Bischofsvikar Alexander Wessely. Die Ausstellung wird in zahlreichen Militärpfarren in Österreich zu sehen sein.
19 Militärpfarren im In- und Ausland
Das römisch-katholische Militärordinariat Österreich (umgangssprachlich "Militärdiözese") ist für rund 100.000 Katholikinnen und Katholiken im Umfeld des Österreichischen Bundesheeres zuständig: Rekruten, Berufssoldaten und deren Angehörige. Eingerichtet wurde die einzige kategoriale Diözese Österreichs (neben neun territorialen) im Jahr 1987. Schon zuvor wirkten ab 1956 erste Militärgeistliche im Rahmen des sogenannten "Militärvikariats" im neuen Österreichischen Bundesheer. Die Militärseelsorge als eine der ältesten Seelsorgeformen gibt es aber schon viel länger: Mit Beginn des 16. Jahrhunderts wurde die Sorge der Kirche um den Berufsstand der Soldaten bereits institutionalisiert.
Der Militärbischof ist einem Diözesanbischof gleichgestellt und gehört der Österreichischen Bischofskonferenz an. Seine Bischofskirche ist die St. Georgs-Kathedrale in der Wiener Neustädter Burg, wo auch die Theresianische Militärakademie untergebracht ist. Der Militärbischof ist gleichzeitig Titularbischof von Wiener Neustadt. Seit 2015 ist Werner Freistetter Militärbischof in Österreich.
Derzeit verfügt die Militärdiözese über etwas mehr als 20 Priester und Diakone. Der kleinere Teil davon gehört unmittelbar zum Militärordinariat, der größere Teil ist von anderen Diözesen "ausgeliehen". Die Geistlichen wirken in 19 Militärpfarren im In- und Ausland.
Die Militärpfarren sind nach territorialen Prinzipien organisiert. Es gibt die beiden Dekanante Ost und West mit zehn bzw. sieben Militärpfarren sowie zwei Auslandspfarren im Kosovo und in Bosnien-Herzegowina. "Wir sind da für die Soldaten bei Gottesdiensten und im persönlichen Gespräch, bei Taufen, Hochzeiten und Begräbnissen, aber auch in Ausnahmesituationen, beispielsweise bei Auslandseinsätzen", so Militärpfarrer Alexander Wessely, Bischofsvikar für Medien in der Militärdiözese. Die offizielle (und aktuellste) Statistik der Militärdiözese verzeichnet für 2015 64 Taufen, 242 Firmungen und 23 Trauungen.
Eine institutionalisierte Militärseelsorge, ähnlich jener in Österreich, gibt es weltweit nur in etwas mehr als 30 Ländern. Militärdiözesen bzw. -ordinariate mit einem eigenen Bischof an der Spitze gibt es in noch weniger Ländern. Oft werden die Militärdiözesen aber vom Bischof einer territorialen Diözese mitbetreut, beispielsweise in Deutschland.
Lourdes-Wallfahrt mit Minister Doskozil
Ein Höhepunkt im Jubiläumsjahr ist die traditionelle Internationale Soldatenwallfahrt nach Lourdes, die heuer bereits zum 59. Mal stattfindet. Vom 17. bis 23. Mai werden rund 15.000 Soldatinnen und Soldaten aus 40 Nationen in den südfranzösischen Wallfahrtsort pilgern. Aus Österreich werden rund 500 Teilnehmer erwartet. Angeführt werden die heimischen Wallfahrer von Militärbischof Werner Freistetter und Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil. Die Wallfahrt steht heuer unter dem Motto "Schenke uns deinen Frieden".
Militärbischof Werner Freistetter hat im Vorfeld des Jubiläums angekündigt, das Jubiläumsjahr zu nützen, um die Militärseelsorge in der Öffentlichkeit bekannter zu machen. "Viele wissen gar nicht, dass es eine Militärdiözese gibt. Das soll sich ändern", so Freistetter.
Auch die heimischen Bischöfe nehmen sich des Jubiläums an. So werden sie sich im Rahmen der Sommervollversammlung der Bischofskonferenz in Mariazell (12. bis 14. Juni) bei einem Studientag mit der Militärseelsorge befassen.
Eigentlicher Höhepunkt des Jubiläumsjahres ist am 23. November eine ganztägige Festveranstaltung in Wiener Neustadt Dabei stehen ein Festgottesdienst in der Georgs-Kathedrale und eine Festakademie mit internationaler Beteiligung in der Militärakademie auf dem Programm.
Seit dem Jahr 1987 ist die katholische Militärseelsorge unter dem Dach der Militärdiözese zusammengefasst. Kirchenrechtlich möglich wurde dies durch die 1986 von Papst Johannes Paul II. erlassene Apostolische Konstitution "Spirituali militum curae" für die Ordnung der katholischen Militärseelsorge und der katholischen Militärordinariate bzw. Militärdiözesen. Die Militärdiözese ist für rund 100.000 Katholiken im Umfeld des Bundesheeres zuständig.
(Infos: www.mildioz.at)
Eine Meldung von www.kathpress.at