Einen selten hohen Besuch konnte Bischof Manfred Scheuer gestern empfangen. Eminenz Arsenios Kardamakis, griechisch-orthodoxer Metropolit von Austria, kam gestern nach Innsbruck. Am Programm standen neben Gesprächen auch eine Besichtigung des Innsbrucker Domes. Am Abend hielt der Metropolit eine Gastvorlesung an der Katholischen Fakultät der Universität Innsbruck zum Thema „Das 2. Vatikanische Konzil aus orthodoxer Sicht".

Höhepunkt in der Ringvorlesung 

Der Vortrag von seiner Eminenz, dem Metropoliten von Austria Dr. Arseniso Kardamakis der griechisch-orthodoxen Kirche war ein beeindruckender Höhepunkt in der Ringvorlesung der Theologischen Fakultät zum Zweiten Vatikanischen Konzil. In der orthodoxen wie katholischen Theologie ausgebildet und mit der Situation in Mitteleuropa, vor allem in Frankreich, sehr vertraut, konnte er beide Perspektiven, die orthodxe und die katholische, eindringlich miteinander verbinden.  Bewegt vom Geist des Konzils, der andere Traditionen, in besonderer Weise die orthodoxe, als fruchtbar anzuerkennen vermochte, sieht er in den letzten Jahren ein gewisses Wellental in der Entwicklung. Die Bedeutung des Bischofs von Rom ist ebenso noch nicht geklärt wie das unterschiedliche Sakramentenverständnis, das ihm bei Katholiken Sorgen bereitet, die orthodox nach einer Scheidung wieder heiraten wollen. Keiner Frage wich er aus. Doch die Einheit, die wir ersehnen und die uns Christus selber aufgegeben hat, hängt auch von uns ab. Wir alle können beginnen die Sorgen und Reichtümer der orthodoxen Traditionen bei uns wert zu schätzen.

Arsenios Kardamakis ist seit dem 3. November 2011 gewählter griechisch-orthodoxer Metropolit von Austria und Exarch von Ungarn und Mitteleuropa. Er trat am 30. November 2011 die Nachfolge des im Oktober 2011 verstorbenen Amtsinhabers Michael Staikos an.