Kompositionen zu Ehren von Carl Lampert

In Erinnerung an den von den Nazis hingerichteten Märtyrerpriester Carl Lampert haben zwölf Vorarlberger Komponisten Musikstücke geschrieben. Diese wurden nun in der Pfarrkirche Dornbirn-Markt uraufgeführt.

In Erinnerung an den von den Nazis hingerichteten Märtyrerpriester Carl Lampert haben zwölf Vorarlberger Komponisten Musikstücke geschrieben. Diese wurden nun in der Pfarrkirche Dornbirn-Markt uraufgeführt.

Carl Lampert war der Stellvertreter des Bischofs in der Apostolischen Administratur Innsbruck-Feldkirch. 1944  wurde er aufgrund seiner religiösen Überzeugung in der Diktatur des Naziregimes hingerichtet. Die musikalischen Werke nehmen Bezug auf Textstellen aus Briefen, die Lampert im Gestapogefängnis geschrieben hat. Sie greifen Momente der Niedergeschlagenheit auf und verweisen auf die Kraft des Glaubens, welche Lampert half, sein grausames Schicksal zu ertragen und zu bewältigen. Die Kompositionen wurden von der Diözese Feldkirch und dem Land Vorarlberg in Auftrag gegeben.

"Gefährlichster Mann im Klerus" 

Carl Lampert wurde 1894 in Göfis geboren und 1918 zum Priester geweiht. Nach einigen Jahren als Kaplan in Dornbirn und Studienjahren in Rom wurde Lampert von Bischof Paulus Rusch zum Provikar (Bischof-Stellvertreter) der damaligen Apostolischen Administratur Innsbruck-Feldkirch ernannt. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten sah sich auch die katholische Kirche in Tirol und Vorarlberg repressiven Maßnahmen ausgesetzt. Der offensichtlich geistesgestörte NS-"Gauleiter" Franz Hofer wollte Tirol als ersten "klösterfreien Gau" errichten.

Als "gefährlichster Mann innerhalb des Klerus" wurde Lampert dreimal verhaftet und 1940 für Monate im KZ Dachau inhaftiert. Nach der Entlassung folgten Bespitzelung und Beschattung. Lampert wurde "gauverwiesen" und nach Stettin verbannt. Durch einenGestapo-Spitzel wurde er in eine angebliche "Spionage-Affäre" verwickelt und gemeinsam mit den Mitgliedern des "Stettiner Priesterkreises" im Februar 1943 verhaftet.

Am 13. November 1944 wurde der Provikar in Halle an der Saale enthauptet. Ein Seligsprechungsprozess ist im Laufen.

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Kompositionen zu Ehren von Carl Lampert