Klöster erfüllen wichtige Gesellschaftsfunktion

Auch heute noch werden Klöster als wichtig angesehen: Das geht aus einer Umfrage hervor, die die Herder-Zeitschrift "einfach leben" zwischen August und Oktober 2016 durchgeführt hat. 92 Prozent der insgesamt 4.500 Teilnehmer sprachen von einer wichtigen Funktion der Klöster für die Gesellschaft

Was fasziniere, sei besonders die Abgeschiedenheit und Ruhe (78 Prozent), weiters auch die nachhaltige Lebensweise (58 Prozent), die Gemeinschaft der Ordensleute (47 Prozent) sowie deren fester Tagesablauf (44 Prozent).
Hoch im Kurs steht den Angaben zufolge auch die traditionelle Klosterheilkunde, die rund 70 Prozent der Befragten als ernsthafte Alternative zur Schulmedizin ansahen. Ebensoviele der Antwortenden (73 Prozent) stimmten der  Aussage zu, dass sich Urlaub in Klöstern deshalb großer Beliebtheit erfreue, da in der Freizeitwelt Angeboten fehlten, die die Sehnsucht nach Spiritualität stillen. Jeder Zweite glaubt, die Klöster hätten das Eigentliche gut im Blick - während hingegen nur jeder Dritte eine Gefahr durch zunehmenden Kommerz sieht.
Die Zeitschrift, die als periodischer Monatsbrief des Benediktiners Anselm Grün entstand und sich in zwei jährlichen Themenheften speziellen Schwerpunkten widmet - diesmal der "Faszination Klöster" -, erfragte auch nach Empfehlungen an die Orden angesichts der Nachwuchssorgen in den meisten Gemeinschaften. 53 Prozent befürworteten eine diesbezügliche Anpassung der Ordensregeln, 31 Prozent sprachen sich dagegen aus.
Grün sprach in "einfach leben" (aktuelle Ausgabe) von einem spirituellen Hunger und geistiger Bedürftigkeit, welche die Menschen in die Klöster locken würden. "Alle suchen etwas, was ihnen guttut", so der Erfolgsautor. Viele verlangten vor allem Ruhe und eine Vertiefung ihres Glaubens, andere seien "wurzellos und versuchen ihre Wurzeln neu zu entdecken, suchen Halt im Leben oder eine spirituelle Heimat". Auch Stärkung durch die erlebbare religiöse Gemeinschaft werde von vielen gesucht, da sie sich "im Alltag oft einsam vorkommen, wenn sie ihren Glauben bekennen".
Ein Klosteraufenthalt sei ein "Kontrastprogramm gegen die Dauerberieselung und Dauerbeanspruchung der Außenwelt, in der so viele ständig etwas von uns wollen", betonte der Benediktinermönch. Menschen könnten hier ein "ohne Warum und Wozu einfach nur sein" erleben und könnten wahrnehmen "dass wir nicht nur im Heute leben und nicht in Zwecken und Bedürfnissen aufgehen". Gleichzeitig sei es heilsam, "dass da Menschen sind, die einem durch ihr Gebet den Rücken stärken".
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Eine Meldung von www.kathpress.at