Kirche macht Glaubenssymbole neu sichtbar

Mit der Verhüllung von Wegkreuzen, Bildstöcken und anderen religiösen Symbolen im öffentlichen Raum macht die katholische Kirche in Österreich während der Fastenzeit auf das Thema Glauben aufmerksam.

Mit einer spektakulären Verhüllungsaktion möchte die katholische Kirche in Österreich in der Fastenzeit auf Glaubenssymbole im öffentlichen Raum aufmerksam machen. Im Rahmen der "Aktion Glaube" werden ab Aschermittwoch, 13. Februar, bis Ostern Glaubenssymbole im ganzen Land mit leuchtend gelben und violetten Stoffbahnen verhüllt. Über 500 Pfarren, Ordensgemeinschaften und kirchlichen Einrichtungen beteiligen sich an der Aktion, die einen Höhepunkt im "Jahr des Glaubens" in Österreich darstellt.
 
Ziel der Aktion ist es - ganz dem Untertitel "verhüllen.enthüllen.entdecken" entsprechend - dazu einzuladen, sich neu die Bedeutung von religiösen Symbolen im öffentlichen Raum bewusst zu machen und sich bewusst mit den verhüllten Gegenständen zu befassen. Dies stellt keine wirkliche Novität dar, wie der steirische Projektkoordinator und diözesane Pressesprecher Georg Plank gegenüber "Kathpress" betont, sondern eine "Verheutigung dessen, was in der Kirche während der Fastenzeit seit jeher geschieht" - nämlich die Verhüllung der Heilssymbole angesichts des Leidens und Sterbens Jesu Christi.
 
Aktion Glaube" provoziert Frage: "Was steckt dahinter?"
Die Verhüllung der Glaubenssymbole komme einer "paradoxen Intervention" gleich, da sie Aufmerksamkeit gerade "nicht durch noch lautere oder grellere Werbung erzeugt, sondern durch das Verbergen des Selbstverständlichen, des Gewohnten und dadurch nicht mehr Beachteten und nicht mehr Hinterfragten", so der österreichische Projektverantwortliche Georg Plank.
Die Aktion, die einen Höhepunkt der Aktivitäten der österreichischen Kirche im "Jahr des Glaubens" darstellt, knüpfe damit an einer bewährten kirchlichen Praxis an: "Äußerliches Kennzeichen der Passionszeit ist schließlich die Verhüllung von Kruzifixen".
 
In einer "Zeit wachsender Reizüberflutung" könne und dürfe die Kirche "nicht agieren wie Red Bull, die Milliarden in Marketing investieren"; schließlich sei die Kirche keine "Marke" im herkömmlichen Sinne. Vielmehr bemesse sich Erfolg darin, ob es gelingt, durch Initiativen wie etwa die "Aktion Glaube" neue "Aufmerksamkeit für die Kirche zu erlangen und die Herzen der Menschen anzusprechen", so Plank.
 
Bischof Scheuer verhüllt Kreuz am Großglockner
Bischof Manfred Scheuer wird im Rahmen der Verhüllungsinitiative "Aktion Glaube" den Christus des Glocknerkreuzes auf dem Gipfel von Österreichs höchstem Berg in ein violettes Tuch hüllen. Der Bischof startet seine Gipfeltour wetterbedingt nicht am Aschermittwoch, sondern voraussichtlich am Donnerstag. Die Tour führt  zum höchsten Gipfelkreuz des Landes und die Christusgestalt mit dem robusten, wind- und wetterfesten Stoff in einer Seehöhe von 3.789 Meter umwickeln. Begleitet wird er von Generalvikar Engelbert Guggenberger von der Diözese Gurk-Klagenfurt; erfahrene Bergführer aus Kals und Heiligenblut sind ebenfalls mit dabei. 

Weil eine Verhüllung des gesamten, etwa drei Meter hohen Gipfelkreuzes aufgrund der stürmischen Wind- und Wetterverhältnisse auf der Spitze des Großglockners nicht möglich ist, wird sich die Aktion auf die Christusgestalt beschränken. Diese soll die gesamte Fastenzeit über verhüllt bleiben. Die feierliche Enthüllung zum Osterfest soll im Kooperation mit der Katholischen Aktion Österreichs (KAÖ) geschehen. Bei fortdauerndem Schlechtwetter wird eine Ersatzvariante durchgeführt.

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Diözese Innsbruck - Aktuell