Kirche ermöglicht Familien und Behinderten Sport

Familien und Menschen mit Behinderung in breiter Weise den Zugang zum Sport eröffnen, das ist das Kernanliegen kirchlicher Sportorganisationen.

Dieses Selbstverständnis stand im Zentrum eines Festakts in Linz anlässlich der Gründung der Diözesansportgemeinschaft Österreichs (DSGÖ) vor 65 Jahren, mit der damals ein organisatorischer Rahmen für den Kirchensport geschaffen wurde.

Und vor 60 Jahren wurde von der Bischofskonferenz die Organisation "Kirche und Sport" ins Leben gerufen, die sich der Jugend- und Sportpastoral widmet. Unter den zahlreichen Gästen waren der Linzer Bischof Manfred Scheuer, Altbischof Maximilian Aichern, DSGÖ-Vorsitzender Pepi Frank und sein Vize Josef Eppensteiner sowie der langjährige österreichische Olympia-Kaplan Bernhard Maier.

Beim Doppeljubiläum der Sportorganisationen unterstrich Bischof Scheuer die positiven Aspekte des Sports: Neben der menschliche Erfüllung und der Vorbildfunktion von Spitzensportlern betonte der Linzer Bischof, dass Sport Menschen zusammen führen könne und damit Integration und die Überwindung von Grenzten ermögliche. Gleichzeitig warnt er vor negativem Fehlverhalten im Sport wie Nationalismus, Kommerzialisierung oder Doping. Kirchliche Sportorganisationen würden demgegenüber ethische und spirituelle Fragen ins Zentrum rücken. Sie seien zudem federführend in den Bereichen Behindertensport und Seniorenarbeit und könnten auf diese Weise vielen Menschen Lebensfreude schenken.

Der Vorsitzende der DSGÖ, Pepi Frank, betonte, dass der Sport für die Menschen da sei. Diözesansportgemeinschaften sei ein zentrales Anliegen, Sport für Menschen mit Beeinträchtigung zu ermöglichen. Sport biete die Möglichkeit, denen gerecht zu werden, die es im Leben sonst mitunter nicht so leicht haben. Weiters stünden Familien im Fokus sowie die Bereiche Kinder und Senioren. Dazu verwies Frank auf ein österreichweites Angebot der Kirchensportler für den Breitensport sowie für die Pfarren etwa durch den Sportgeräteverleih. "Wir bringen Kirche in Bewegung", resümierte der DSGÖ-Vorsitzende.

Der Grazer Sportethiker Prof. Leopold Neuhold verwies auf viele Anknüpfungspunkte zwischen Kirche und Sport. Ethik und Kirche sollten dabei immer auf das Ganzheitliche verweisen, denn Sport habe generell die Möglichkeit, zur menschlichen Entwicklung beizutragen. Es gehe um eine Perspektive zum "mehr Mensch-sein". Voraussetzung dafür sei, dass das "Leistungserlebnis wichtiger als das Leistungsergebnis" sei. Sport schaffe Gemeinschaft, das solle aber nicht zur Geschlossenheit oder zu einem Freund-Feind-Schema führen, betonte der Theologe. Schließlich solle Sport zur menschlichen Freiheit beitragen und nicht eine Frage des Zwanges sein, wonach unbedingt etwas erreicht werden müsse. So seien Rekorde zwar schön, dürften aber nicht im Konkurrenzdenken enden.

 

(Infos zu den Organisationen: www.dsg-oesterreich.at

 

Eine Meldung von www.kathpress.at

Bild: katholisch.at