KJ und Jungschar gehen zum 50. Geburtstag der Diözese gemeinsam auf Tournee
Der Tourneebus kommt in Fahrt
Im kommenden Jahr feiert die Diözese Innsbruck ihren 50. Geburtstag. Für Katholische Jugend und Katholische Jungschar ein Anlass, eine Tour durch alle Seelsorgeräume zu machen. Das erklärte Ziel: Den Kindern und Jugendlichen eine Stimme in der Kirche zu geben. Dazu sprach der Tiroler Sonntag mit Jungschar- und Jugendseelsorger Wolfgang Meixner.
Welche Motivation steckt hinter dieser Tournee?
Die Tournee ist unser Beitrag zum 50. Geburtstag unserer Diözese. Wir haben bewusst gesagt, wir wollen hinausgehen zu den Menschen, in jedes Tal, nach Osttirol. Und wir möchten inhaltlich mit den Leuten arbeiten.
Was kann man sich darunter vorstellen?
Das Motto der Tournee lautet: „Komm, red mit“. Und ein Kernsatz im Tourneesong lautet: „Kirche hat deinen Namen“. Kinder und Jugendliche spüren heute genau, was die Kirche braucht, in einer Zeit, in der wir große Umbrüche erleben.
Die heutigen Kinder undJugendlichen werden in 20 oder 30 Jahren die Kirche ganz anders erleben als wir sie heute kennen. Wir möchten die Jugendlichen dabei unterstützen, selbst in die Hand zu nehmen, wie Kirche in Zukunft ausschaut und gelebt wird.
An wen richtet sich dieTournee?
Kernpublikum sind die 47.000 katholischen Kinder und Jugendlichen in der Diözese. Wir wollen die Türen aber ganz bewusst für alle aufmachen. Wir hoffen auch auf jene, die sich heute mit der Kirche schwer tun.
Wie läuft so ein Tournee-Tag ab?
Wir kommen mit dem Jungschar-Spielbus gegen Mittag in die Gemeinde. Um 15 Uhr beginnt das Kinderprogramm. Die Kinder gestalten dabei eine Säule mit ihren Eingaben. Um sechs Uhr startet das Jugendprogramm mit der Gestaltung eines Wegweisers, der auch gut sichtbar sein soll. Um acht Uhr kommen alle dazu, die an Jugendarbeit interessiert sind. Denen werden dann die Ergebnisse präsentiert. Danach bauen wir alles ab und bauen am nächsten Tag an einem anderen Ort wieder auf.
Was passiert dann mit den Eingaben?
Wir schauen uns die Eingaben ganz genau an und überlegen uns, was können wir selbst umsetzen, was müssen wir weitergeben. Es geht in erster Linie darum zu schauen, welche Angebote wir ausbauen und welche wir vielleicht lassen müssen. Wo ist auch unsere blinder Fleck, an was haben wir noch gar nicht gedacht, das aber bei den Eingaben dabei war? Auf jeden Fall ist es unsere Selbstverpflichtung, dass wir sehr ernst nehmen, was bei der Tournee herauskommt.
Sind Jugendliche bereit, an der Veränderung der Kirche mitzuarbeiten?
Es gibt bei uns nach wie vor viele lebendige Pfarrgemeinden mit Jungschargruppen für Kinder. Bei Jugendlichen ist oft schon viel Kirchenferne da. Es wächst eine Generationheran, wo sich bereits die Großeltern von der Kirche verabschiedet haben. Aber es gibt einen Kreis von Jugendlichen, der sehr aktiv ist. Und eines spüre ich überall: Auf der Suche sind sie alle und sie haben eine große spirituelleSehnsucht und Sensibilität.
Wann ist die Tournee ein Erfolg?
Wenn es uns gelingt, darauf aufmerksam zu machen, dass Kinder und Jugendliche ein ganz wichtiger Bestandteil von Kirche sind. Und wenn wir das Ohr bei den Kindern und Jugendlichen haben und ihre Eingaben ernst zu nehmen.
Interview: Walter Hölbling
Die Tournee
In der Fastenzeit 2014 startet eine Jungschar- und Jugendtournee, die in alle 76 bereits errichteten bzw. geplanten Seelsorgeräume in der Diözese führt. Einige Tourismusorte werden bereits im November im Rahmen einer Vor-Tournee besucht. Das Großprojekt gibt Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Meinung zu äußern und Wünsche an die Kirche zu formulieren. Die Ergebnisse werden beim Diözesanfest am 20. September 2014 inInnsbruck dem Bischof übergeben. Am Gelingen der Tourneearbeitet ein Team von 70 Jugendlichen und Erwachsenen mit. Die Vorbereitungen zur diesem Projekt laufen bereits seit zwei Jahren. Einen Überblick über die laufenden Vorbereitungen sowie über sämtliche Tournee-Termine in den Gemeinden bietet die Homepage: www.tournee14.at
Bild: Wolfgang Meixner ist Jungschar- und Jugendseelsorger der Diözese Innsbruck.
