Jugendheim Gufl wechselt den Besitzer

Seit vielen Jahrzehnten steht das Jugendheim Gufl für unbeschwerte Sommerlager mitten in der Natur. Nun verkauft die Pfarre Hall das traditionsreiche Haus an Gregor Drewes.

Seit vielen Jahrzehnten steht das Jugendheim Gufl für unbeschwerte Sommerlager mitten in der Natur. Nun wechselt das traditionsreiche Haus oberhalb von Hall den Besitzer.
Die Pfarre Hall-St. Nikolaus hat sich nach langen Überlegungen zum Verkauf des Jugendgästehauses Gufl am Tulferberg entschieden. Mit Gregor Drewes, dem bisherigen Pächter des Hauses, hat sie einen Käufer gefunden, der das Haus im Geist seines Gründers Josef Lambichler weiterführen wird. Dieser hatte die Gufl als Erholungsheim für Kinder und Jugendliche erbauen lassen, um ihnen nach dem Krieg Geborgenheit und ein warmes Essen zu geben, erzählt Pfarrer Jakob Patsch  bei einer Pressekonferenz. „Ich habe ein gutes Gefühl, dass das Haus im Sinne Lambichlers weitergeführt wird, wenn auch unter anderen Bedingungen“, so Patsch.
„Die Gufl bleibt ein Haus, das Gruppenerlebnisse für Kinder und Jugendlichen zu einem leistbaren Preis ermöglicht“, erklärte der neue Besitzer. Schullandwochen und Ministrantenlager werde es also weiterhin auf der Gufl geben. Dazu kommen aber vermehrt „Eigenproduktionen“ wie etwa ein erlebnisreiches Mittelalterfest im heurigen Sommer oder Angebote, die den Schulbesuch, gemeinsames Lernen und Freizeitangebote miteinander verbinden. Wenig überraschend angesichts der Lage des Hauses mitten am Tulferberg, wird auch weiterhin das Naturerleben und die Outdoorpädagogik einen hohen Stellenwert auf der Gufl haben, verspricht Drewes. Um das finanzielle Überleben des Hauses zu sichern, wird die Gufl auch für Firmenfeiern, besondere Geburtstagsfeste u.ä. zu mieten sein.
Die Gufl steht auf einem 5.000 Quadratmeter großen Grundstück, die Wohnfläche beträgt 1.500 Quadratmeter. Insgesamt stehen 99 Betten in Einzel-, Doppel- und Mehrbettzimmern zur Verfügung. 

Ein Erbe Lambichlers
Das Jugendgästehaus Gufl ist auch bekannt als „Lambichler Hütte“ und trägt damit den Namen des Haller Kooperators Josef Lambichler (1883-1956). Auf seine Initiative hin wurden 1936 an der Stelle der heutigen Gufl die ersten Baracken erbaut. Sie dienten als Ort der Erholung für bedürftige Kinder, hier bekamen sie vor allem eine ordentliche Mahlzeit in den Hungerjahren nach dem Krieg. Von den Nationalsozialisten 1938 enteignet, wurde die Gufl nach dem Krieg wieder zurückgegeben und diente seither als Erholungs- und Ferienheim für Kinder und Jugendliche. Seit 1957 war die Gufl im Besitz der Pfarre Hall-St. Nikolaus. 1976 wurde ein neues Haupthaus errichtet. Das gesamte Glände umfasst rund 3.000 Quadratmeter, das Haus verfügt über 99 Betten. 2002 übernahm Gregor Drewes als Geschäftsführer die Leitung der Gufl, 2007 hat er sie gepachtet und nun von der Pfarre gekauft. 

www.gufl.at 

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