Ivo Muser zum Bischof geweiht

Am 9. Oktober wurde Ivo Muser im Dom zu Brixen zum neuen Bischof der Diözese Bozen-Brixen geweiht. Auch Bischof Manfred Scheuer hat als Mitkonsekrator dem neuen Bischof die Hände aufgelegt.

Historisch eng miteinander verwoben ist die Geschichte der Diözesen Innsbruck und Bozen-Brixen. Das wurde auch bei der Weihe von Ivo Muser zum Bischof deutlich.
Bischof Manfred Scheuer war neben Altbischof Karl Golser Mitkonsekrator bei der Bischofsweihe. Hauptkonsekrator bei der Feier war der Erzbischof von Trient, Luigi Bressan. Der Moment der Handauflegung durch den von seiner Parkinson-Krankheit gekennzeichneten Altbischof Golser war der emotionale Höhepunkte der Weiheliturgie. Als Zeichen der Verbundenheit trug Bischof Muser bei der Bischofsweihe jene Mitra, die Karl Golser bei seiner Bischofsweihe 2009 getragen hatte.
Dank an Bischöfe. „Mir ist bewusst, dass ich heute nur deswegen hier stehe, weil Du getroffen und gezeichnet von Deiner schweren Krankheit nicht mehr hier stehen kannst“, wandte sich Muser am Ende des Weihegottesdienstes an seinen Amtsvorgänger. Bischof Golser habe sich stets für die Würde des menschlichen Lebens in allen Lebenslagen eingesetzt, erinnerte Muser: „Obwohl Du jetzt fast wortlos geworden bist, lebst Du uns jetzt diesen Wert und diese Würde auf sprechende Weise vor.“ Auch an Bischof Manfred Scheuer richtete der neue Bischof einen besonderen Dank: „Die Diözese Innsbruck ist unsere Tochterdiözese. Mit ihr verbinden uns viele Beziehungen in Geschichte und Gegenwart. Auch lebensgeschichtlich bin ich Innsbruck dankbar verbunden durch meine Zeit im Canisianum und durch mein Studium an der Theologischen Fakultät“, so Muser.
Scharnier zwischen Kulturen. Erzbischof Bressan hob in seiner Predigt die besondere Rolle der Diözese Bozen-Brixen als „Scharnier zwischen der deutschen und der italienischen Kultur“ hervor. Die Vielfalt der in Südtirol lebenden Sprachgruppen sei „Herausforderung, aber auch Geschenk und Auftrag“, so Bressan. Wesentlich für einen Bischof seien neben der eigenen Beziehung zur Christus das Bemühen um geistliche Berufungen und der enge Kontakt zu den Priestern und Gläubigen der Ortskirche. „Die Gläubigen schätzen Bischöfe, die für sie wie eine Vaterfigur sind und sie auf dem Weg des Glaubens begleiten“, sagte Bressan.
Gäste aus Österreich. Zur Weihe sind aus Österreich neben Bischof Scheuer der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser und die Diözesanbischöfe Egon Kapellari (Graz), Ägidius Zsifkovics (Eisenstadt) und Elmar Fischer (Feldkirch) nach Südtirol gereist. Auch der Linzer Altbischof Maximilian Aichern und der aus Südtirol stammende Hochmeister des Deutschen Ordens, Abt Bruno Platter, nahmen teil. Auch Landeshauptmann Günther Platter war zur Weihe nach Südtirol gereist.
Mit Innsbruck verbunden. Ivo Muser wurde am 22. Februar 1962 in Bruneck geboren. Nach der Matura studierte er in Innsbruck Theologie. 1987 wurde Muser in Brixen vom damaligen Bischof Wilhelm Egger zum Priester geweiht. Während seiner weiterführenden Studien von 1991 bis 1995 an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom wohnte er im deutschsprachigen Priesterkolleg der "Anima".  Von 1996 bis 2010 leitete Muser als Regens das Priesterseminar der Diözese in Brixen. Zuletzt war er in Brixen Domdekan und Professor für Dogmatik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule, bevor ihn Papst Benedikt XVI. am 27. Juli zum Diözesanbischof von Bozen-Brixen ernannte. 

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