Tirols Jugendliche haben ihre Lieblingswörter gewählt. Eines davon: „Isso“. Die Abkürzung für „Ist so“. Spannend finde ich, wie unterschiedlich dieses Wort wahrgenommen und verstanden werden kann. „Isso“ – das kann heißen: Ist halt so, da kann man nichts machen. Oder: „Isso“ – so machen wir es, das nehmen wir in die Hand, das gehen wir an. Wie blicken wir auf den Jahreswechsel, auf das vergangene Jahr, auf das kommende? „Isso" – Ist halt so? Oder „Isso" im Sinne von: Es liegt an mir und an uns, das Kommende zu gestalten. 

Mit dem heutigen Tag beginnen wir ein neues Jahr. Gleichzeitig ist heute Weltfriedenstag. Unzählige sehnen sich nach einer Zukunft in Frieden. Frère Roger, der Gründer der Brudergemeinschaft von Taizé, fragt in seinem letzten unvollendetem Brief: „Was ist das für ein Frieden, den Gott schenkt?“ Es ist zunächst ein innerer Frieden, ein Frieden des Herzens. Dieser innere Friede erlaubt es, einen hoffnungsvollen Blick auf die Welt zu richten, auch wenn Gewalt und Konflikt die Welt zu zerreißen und kaputt zu machen drohen.

Papst Franziskus hat vor kurzem in Assisi gesagt: „Wir tragen in uns die Erwartungen und Ängste vieler Völker und Menschen und legen sie Gott zu Füßen. Wir haben Durst nach Frieden, wir haben das Verlangen, den Frieden zu bezeugen, vor allem aber müssen wir um den Frieden beten, denn der Friede ist ein Geschenk Gottes und unsere Aufgabe ist es, um ihn zu bitten, ihn zu empfangen und ihn jeden Tag mit seiner Hilfe aufzubauen.“

Wir brauchen Vertrauen in die eigenen Kräfte und die Bereitschaft, nicht aus der gegenseitigen gesellschaftlichen Solidarität auszuscheren. Es gibt auch berechtige Hoffnung, gemeinsam Krisen meistern zu können. Dann werden die Unheilspropheten nicht das letzte Wort haben! Tauchen wir das kommende Jahr 2017 in das Licht, das von Gott her kommt. Dann werden wir erkennen: Wir sind reicher als wir denken und wir können etwas bewegen. „Isso“.

Möge das Jahr 2017 ein Jahr mit mehr Frieden werden, ein Jahr, in dem mehr Gerechtigkeit wächst. Ich wünsche Ihnen ein gutes und friedvolles Jahr 2017!

Mag. Jakob Bürgler, Diözesanadministrator