Innsbrucker Abendmusik holt glanzvoller Vergangenheit ins Heute

In Mittelalter und Renaissance wirkten in Tirol viele herausragende Komponisten. Sie und ihre Werke sind heute oft kaum bekannt. Die Konzertreihe "Innsbrucker Abendmusik" hebt nun die Schätze der Alten Musik in Tirol.

In Mittelalter und Renaissance wirkten in Tirol viele herausragende Komponisten. Sie und ihre Werke sind heute oft kaum bekannt. Die Konzertreihe "Innsbrucker Abendmusik" hebt nun die Schätze der Alten Musik in Tirol. 

Die Konzertreihe hat vor kurzem das Jubiläumsprogramm zu ihrem 15-jährigen Bestehen vorgestellt. Zwischen Oktober 2015 und Juni 2016 werden 14 Programmpunkte Einblick in das reiche Schaffen von Musikern und Komponisten geben, die in Tirol gewirkt haben. "Bereits im Mittelalter waren in Tirol bedeutende Komponisten, Dichter und Minnesänger tätig", so der künstlicherische Leiter, Peter Waldner. Zu verdanken ist das vor allem den Habsburgern, die herausragende Musiker und Komponisten aus ganz Europa in Innsbruck eingestellt haben. Dazu zählen zur Zeit Maximilians I. etwa die Flamen Heinirhc Isaac, Jacobus Regnart oder Altexander Utendal. Später dann die beiden Hofkapellmeister Pietro Marc Antonio Cesti und Giovanni Buonaventure Viviani. Aber auch Tiroler wie die Innsbrucker Hofkapellmeister Johann Stadlmayr und Amborisus Rainder oder Christoph Sätzl, der am Haller Damenstift wirkte, prägten das barocke Musikleben in Tirol.

Für die kleine, aber ausgefeilte Konzertreihe hat Waldner wieder internationale Spitzenensembles nach Innsbruck geholt. So haben das L'Orfeo Barcokorchester, die Vokalensembles Odhecaton, Stimmwerck und Profeti della Quinta spezielle Programme erstellt, die nur in Tirol zu hören sind. Alte Musik aus Tirol wird in vielen Konzerten europäischen Werken aus der selben Epoche gegenübergestellt. "Damit wollen wir darauf hinweisen, dass wir in Tirol auch im Bereich des Musiklebens nicht nur auf Import von außen angewiesen sind, sondern uns über unsere eigene Kultur freuen können, die über Jahrhunderte gewachsen ist", so Peter Waldner.

Besonders spannend ist die Zusammenarbeit der Innsbrucker Abendmusik mit Franz Gratl vom Musikarchiv des Tiroler Landesmuseums. Dabei kommt es zu einigen Aufführungen von Werken aus diesem Archiv, die erstmals in neuerer Zeit unter dem Titel "Triumph des Lebens" in einem Konzert im Riesensaal der Innsbrucker Hofburg erklingen werden.

Ergnzt wird das Konzertangebot wie immer durch eine Orgelfahrt nach Südtirol und eine Orgelwanderung sowie ein spezielles Familienkonzert für Kinder ab 6 Jahren und eine musikalische Entdeckungsreise für Jugendliche ab 12 Jahren.

Sakrale Musik in Kirchen
Ein bedeutender Teil der präsentierten Werke ist sakrale Musik, die zum Teil auch in Kirchen und kirchlichen Häusern erklingen wird. So stehen am 11. Dezember im Innsbrucker Canisianum weihnachtliche Barockmusik und am 6. Jänner Barockmusik zum Dreikönigstag auf dem Programm. Am 13. April erklingt im Innsbrucker Dom das "Hohelied der Liebe" des Südtiroler Komponisten Leonhard Lechner. Historische Orgeln des Doms, der Basilika Wilten, der Landhauskapelle und der Stiftskirche Wilten sind bei der Orgelwanderung am 21. Mai zu hören. Es spielen die Organisten Reinhard Jaud, Kurst Estermann und Peter Waldner. 

Das Programmheft als PDF 

www.innsbrucker-abendmusik.at 

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