Innsbruck als Schnittpunkt von Pilgerwegen

Die „Via Romea“, eine Verbindung von zwei Pilgerrouten, soll als Europäischer Kulturweg anerkannt werden.

Der Verein „Via Romea Deutschland“ hat sich mit der Organisation „Via Romea Germanica“ aus Italien und dem Projekt „Jerusalemweg“ zusammengetan um die „Via Romea“ als Europäischen Kulturweg anerkennen zu lassen. Gemeinsam bilden die zwei Wege ein europäisches Kreuz und der Schnittpunkt der beiden liegt in Innsbruck. Ziel ist, dass die Abrahamitischen Religionen, das Judentum, das Christentum und der Islam zusammenarbeiten und Europa vereint wird.

 

Via Romea-Weg der Begegnungen 

Die „Via Romea“ verbindet drei europäische Länder: Deutschland, Österreich und Italien, von Stade bis nach Rom. Die Route ist dadurch entstanden, da im Jahr 1236 Abt Albert von Stade zu Papst Gregor IX. reiste um eine Klosterreform durchzusetzen. Er dokumentiert dabei in einem Schreiben alle politischen und kirchlichen Ereignisse seiner Zeit und beschrieb seine Romreise mit allen Raststätten und den Entfernungsangaben der Orte.

Rund 20 Städte in Hornburg und Wernigerode gründeten 2009 den Verein „Romweg Abt Albert von Stade“. Sie erforschten darauf die historische Strecke und belebten den alten Pilgerweg neu. Die „Via Romea Germanica“ wurde in Italien gegründet und zusammen bildeten sie eine enge Kooperation. Der „Jerusalemweg“ ist der dritte Kooperationspartner geworden um die „Via Romea“ als Europäischen Kulturweg anerkennen zu lassen.

 

Jerusalemweg 

Der „Jerusalemweg“ ist ein Friedensweg und führt von Spanien nach Österreich, weiter über Asien in das Zentrum der Stadt Jerusalem. Die Strecke, welche die Pilger zu Fuß bewältigen haben, ist insgesamt 7500 Kilometer lang und geht durch 15 Länder. Der „Jerusalemweg“ ist ein weltweiter Friedensweg und führt vom Ende (Finisterra) durch das Herzen von Europa bis zum Anfang (Jerusalem). Für die Pilger steht der Friedensweg für gegenseitige Anerkennung und Toleranz und soll infolgedessen Völker vereinen.

 

Antrag auf „Via Romea“ als offizielle Kulturroute des Europarates 

Gemeinsam bilden die Wege, die „Via Romea“ und der „Jerusalemweg“, ein europäisches Kreuz und der Schnittpunkt der beiden liegt in Innsbruck. Deshalb trafen sich Pilger beider Vereinigungen im Dom zu St. Jakob in Innsbruck wo sie ihr Zusammentreffen fotografisch festhielten. Anschließend fuhren sie weiter nach Igls um im Rahmen eines Workshops das Antragsverfahren vorzubereiten, in welchem die „Via Romea" offizielle Kulturroute des Europarates werden soll. Das Antragsverfahren wollen die drei Vereine gemeinsam durchbringen, da sie sich zusammen als Vertreter eines Friedensimpulses sehen. Gleichzeitig ist ihr Anliegen zu zeigen, dass man gemeinsam in Europa kooperieren und arbeiten kann um zu funktionieren. Sie wollen, dass die Abrahamitischen Religionen, das Judentum, das Christentum und der Islam zusammenarbeiten und Europa vereint wird, durch Religion, Kultur und zwischenmenschliche Kontakte. Die Bearbeitung des Antrages wird rund zwei Jahre dauern und soll den Pilgern ihrem Ziel näherbringen: der Völkerverständigung, dem interreligiösen Dialog und der Förderung des Friedens.

Pilgergruppen kamen in Innsbruck zusammen. Die "Via Romea" soll offizieller Europäischer Kulturweg werden.