Innsbruck: Katharinenstube erweitert Angebot

Das Angebot der Katharina-Stube im Kloster der Barmherzigen Schwestern in Innsbruck wurde deutlich ausgebaut. Möglich wurde dies durch die Zusammenarbeit von Barmherzigen Schwestern, Caritas, Land Tirol und Stadt Innsbruck.

Vor kurzem wurde das Angebot der Katharina-Wärmestube, die bisher von der Caritas Tirol und den Barmherzigen Schwestern betrieben wird, ausgebaut: die Öffnungszeiten wurden von Montag-Samstag (9-14 Uhr) ausgedehnt, ein zusätzlicher Sozialarbeiter ist immer vor Ort, zum bisherigen Mittagessen wird ein Frühstück ausgegeben und die Duschmöglichkeiten wurden von zweieinhalb auf fünf Stunden täglich erweitert. Ab sofort beteiligen sich das Land Tirol mit 97.000 Euro jährlich und die Stadt Innsbruck mit 52.000 Euro an der Finanzierung dieses Angebotes, das am 25. März im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt wurde. 

200-jähriges Projekt wird erweitert 

„Die Gesellschaft ist bedroht, am Kältetod des Mitgefühls zugrunde zu gehen", sagte Caritasdirektor Georg Schärmer  zu Beginn der Pressekonferenz. Gertraud Gscheidlinger, Leiterin der Katharina-Stube und Jürgen Gschnell (Bereichsleiter Rat und Hilfe) stellten im Anschluss die Katharina-Stube und die Wohnungslosenhilfe der Caritas vor. Neben der Basisversorgung mit Essen gibt es Dusch- und Gesprächsmöglichkeiten, eine Sozialberatung über rechtliche Ansprüche und Beratung über Arbeits- und Wohnmöglichkeiten sowie eine medizinische Basisversorgung. Insgesamt wurden alleine im Jahr 2018 30.000 Essen ausgegeben. Darüber hinaus werden auch noch Decken, Schlafsäcke, Socken und Hygieneartikel verteilt.

„Den Hungrigen Essen zu geben und den Durstigen trinken zu geben", werde nach dem Leitsatz des Evangeliums in der Katharina-Stube ermöglicht, sagte Bischof Hermann Glettler: „Der Mensch braucht aber noch ein weiteres Grundnahrungsmittel – Wertschätzung und Zuwendung. Dieses Grundnahrungsmittel baut den Menschen auf. Danke für diesen Ort, an dem es dieses Grundnahrungsmittel gibt", so Glettler. 

Erfolgreiche Kooperation 

Seit 2016 betreiben die Barmherzigen Schwestern und die Caritas Tirol die Katharina-Stube gemeinsam. Pflege und Ausspeisung waren auch die ersten Angebote seit die Barmherzigen Schwestern 1839 in Innsbruck tätig wurden. 1935 wurde die Katharina-Stube am jetzigen Standort eröffnet. „Dadurch, dass weniger junge Menschen in unsere Gemeinschaft einsteigen, haben wir die Caritas vor drei Jahren um Unterstützung gebeten", so Generaloberin Schwester Pauline Thorer fest. 

„Auf soziale Ausgewogenheit achten" 

97.000 Euro nimmt das Land Tirol für die Katharina-Stube künftig zusätzlich jährlich in die Hand:  „Wir müssen jenen eine Stimme geben, die sie nicht mehr erheben können, die sich kein Essen beschaffen und nicht mehr kommunizieren können – in der Katharina-Stube ist beides möglich", sagte Landeshauptmann Günther Platter. 

„In der Katharina-Stube werden die Grundbedürfnisse des Menschen abgedeckt. Profis und Freiwillige arbeiten daran, dass niemand auf der Strecke bleibt." Der soziale Friede sei in einer solidarischen Gesellschaft ein extrem hoher Wert, so Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi.

Caritasdirektor Georg Schärmer, Caritas-Bereichsleiter Jürgen Gschnell, Leiterin der Katharina-Stube Gertraud Gscheidlinger, Landeshauptmann Günther Platter, Generaloberin Schwester Pauline Thorer, Landesrätin Gabriele Fischer, Bischof Hermann Glettler, Bürgermeister Georg Willi und Vizebgm. Franz X. Gruber präsentierten die Angebotserweiterung.