Initiative Doppelplus: Klimaschutz für die kleine Geldtasche

In Tirol leben rund 100.000 armutsgefährdete Personen, die einen überdurchschnittlich hohen Anteil ihres Einkommens für Energie und Mobilität aufwenden müssen. Die Initiative DoppelPlus schafft unter dem Motto „Vorteile nützen. Klima schützen.“ eine Win-Win-Situation für alle.

In Form eines persönlichen Energie- & Klimacoachings erhalten Menschen  mit geringem Einkommen wertvolle Tipps für den Klimaschutz und ein kostenloses Energiespar-Starterpaket. „Mit dieser Initiative wollen wir einkommensschwache Haushalte gezielt entlasten, indem wir leicht umsetzbare Handlungsmöglichkeiten aufzeigen. Diese reichen von aufeinander abgestimmtem Lüften und Heizen über regionales Konsum-Bewusstsein bis hin zu günstigen und nachhaltigen Mobilitätsangeboten. Es gibt also zahlreiche Maßnahmen, die sowohl das eigene Haushaltsbudget entlasten, als auch einen Beitrag zur Erreichung der Energieautonomie leisten– damit schaffen wir ein doppeltes Plus für alle“, freut sich Energielandesrat Josef Geisler beim Projektauftakt.

Fünf Tiroler Projektpartner sind an dem über vier Jahre laufenden – zum Teil von der EU geförderten – Projekt beteiligt: Klimabündnis Tirol, Energie Tirol, Caritas, komm!unity und alpS GmbH. Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr die Ausbildung von Freiwilligen zu Energie- und Klimacoaches. Diese werden momentan in ganz Tirol gesucht. Insgesamt sollen über die Projektlaufzeit mehr als 1000 Haushalte durch ein Coaching vom Projekt profitieren. Die Vorteile für Menschen mit geringem Einkommen sind sowohl das Einsparen von Energie- und Alltagskosten, als auch eine gesteigerte Lebensqualität durch bewusstes Konsumverhalten. Zudem gibt es weitere angepasste Maßnahmen wie Train-the-Trainer Programme  und die Vermittlung von Klimaschutzbasics in Deutschkursen.

Die Zielgruppe der einkommensschwachen Haushalte sei bisher noch zu wenig in das Thema Klimaschutz einbezogen worden, so die Klimaschutzlandesrätin und Obfrau des Klimabündnis Tirol Ingrid Felipe. Gemeint sind zum Beispiel Langzeitarbeitslose, Alleinerziehende oder Menschen mit Migrationshintergrund.  „Das Projekt gibt Menschen mit geringem Einkommen die Chance, aktiv zu den Klimaschutzzielen des Landes beizutragen. Immerhin besteht durch das Projekt ein Einsparungspotenzial von mindestens 350.000 Kilogramm CO2 – dies entspricht dem durchschnittlichen jährlichen Stromverbrauch von etwa 350 Tiroler Haushalten. Klimaschutz geht uns eben alle an und schon der kleinste Beitrag kann Großes bewirken“ so Ingrid Felipe.

Für Georg Schärmer, Direktor der Caritas Tirol, steht der soziale Aspekt des Projekts im Mittelpunkt. Der Klimaschutz sei eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung und es gehe darum alle Menschen zu inkludieren. „Armut kostet Energie. Energie kostet Geld, das zum Leben fehlt. Energie sparen heißt also Armut bekämpfen und das ist das Ziel des Projekts.“ so Georg Schärmer.

 

Weiter Infos zum Projekt 

Bis 2020 arbeiten Klimabündnis Tirol, Energie Tirol, Caritas Tirol, komm!unity Wörgl und alpS Gmbh gemeinsam an dem, durch das LIFE-Programm der Europäischen Kommission und das Land Tirol geförderten Projekt. Nach Ende der Projektlaufzeit wird die Initiative DoppelPlus als fixer Bestandteil der Energiestrategie TIROL 2050 energieautonom verankert.

Die Ausbildung der Energie- und Klimacoachs startet im Herbst an den drei Standorten Imst, Wörgl und Innsbruck. An drei Wochenenden wird Basiswissen rund um Klimaschutz, Energiesparen sowie Wissenswertes zum Thema Mobilität und Ernährung vermittelt. Gesucht werden dafür bis September freiwillig Engagierte mit Verständnis für die Herausforderungen der Projekt-Zielgruppe.

http://www.tirol2050.at/doppelplus 

www.facebook.com/doppelplus 

Die beiden LandeshauptmannstellvertreterInnen freuen sich mit den fünf Tiroler Projektpartnern über den gelungenen Start der Initiative DoppelPlus: (v.l.n.r.) Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe, Georg Schärmer von Caritas Tirol, Andrä Stigger von Klimabündnis Tirol, Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler, Matthias Huttenlau von alpS, Sigrid Thomaser von Energie Tirol, Klaus Rietzer von komm!unity Wörgl , Bild: Initiative DoppelPlus/Lechner