Im Gleichklang mit der Schöpfung handeln
Die ARGE Schöpfungsverantwortung hat anlässlich der „Schöpfungszeit“ an die Umweltenzyklika Laudato Si' von Papst Franziskus und die UN-Nachhaltigkeitsziele erinnert, die vor zehn Jahren veröffentlicht wurden. Lösungsvorschläge für nachhaltige Lebensstile würden damit auf dem Tisch liegen.
Bischof Glettler zum "Schöpfungstag": Es braucht eine kollektive Richtungsänderung
Seit 2015 ist der ökumenisch begangene „Schöpfungstag“ am 1. September offiziell als „Weltgebetstag für die Schöpfung“ im katholischen Kalender eingetragen. Bischof Hermann Glettler ruft jeden Einzelnen auf, seinen Beitrag für eine Richtungsänderung zu leisten. In seinem Statement heißt es: „Hoffen und im Gleichklang mit der Schöpfung handeln – nicht gegen sie! Die Botschaft von Papst Franziskus zum diesjährigen Weltgebetstag bezeichnet die Hoffnung als die entscheidende Kraft im Kampf gegen den Klimawandel. Gerade weil wir offenkundig an einem gefährlichen Kipppunkt im Klimasystem unseres Planeten angelangt sind, braucht es jetzt das knappe Gut von Hoffnung. Nur das hoffnungsvolle Vertrauen, dass eine effektive Gegensteuerung noch möglich ist, fördert den Willen zur Veränderung und setzt die nötige Kreativität frei. Klar ist: Überschreiten wir die kritische Schwelle, werden die Folgen unserer maßlosen und unbedachten Lebens-Gewohnheiten verheerend sein. Es braucht eine kollektive Richtungsänderung, zu der jeder und jede Einzelne beitragen muss. Das weltweite Gebet kann eine wichtige Motivationshilfe sein Es ist zumindest ein flehentliches Ringen, um die Restmenge Hoffnung zu sammeln.“
Diözese Innsbruck vergibt erstmals einen Umweltpreis
Die Diözese Innsbruck hat erstmal einen Umweltpreis - den Pfarrer-Karlheinz-Baumgartner-Preis 2024 - ausgeschrieben und alle Pfarren und pfarrlichen Rechtsträger eingeladen, „aktiv zur Bewahrung der Schöpfung beizutragen“. Benannt ist die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung nach einem „Vorreiter in Sachen Schöpfungsverantwortung“ und 2020 verstorbenen Pfarrer aus dem Lechtal. „Wie ein biblischer Prophet“ habe Baumgartner seine Stimme für Menschen, alle Mitgeschöpfe und Lebensräume erhoben“, heißt es in der Ausschreibung. Er ist Namenspate für den heuer erstmals ausgelobten Umweltpreis der Diözese Innsbruck. Verliehen wird der Baumgartner-Preis alle fünf Jahre, erstmals am 4. Oktober zum Ende der "Schöpfungszeit".
Das Motto lautet „Gelebte Schöpfungsverantwortung im pfarrlichen Wirkungsfeld“. Gesucht werden ambitionierte, innovative und nachahmenswerte Projekte, die Bereichen wie Lebensstiländerung, Energieeffizienz, sanfte Mobilität, Ressourcenschonung, Biodiversität oder auch „ökologische Spiritualität“ zugeordnet werden können. Eingereicht werden können noch bis 22. September Projekte, die bis 4. Oktober 2024 abgeschlossen werden oder zumindest schon begonnen wurden.
Weitere Details unter https://www.dibk.at/Themen/Schoepfung-Nachhaltigkeit/Aktuelle-Berichte/Karlheinz-Baumgartner-Preis-2024-ausgeschrieben
Veranstaltungen
01. September und 06. Oktober 2024,17:00 Uhr,
Treffpunkt: Weltacker Innsbruck, Klappholzstraße, neben Sportplatz Reichenau
Weltacker Innsbruck
Offene, kostenlose Führung am Weltacker Innsbruck
Der Weltacker ist etwa 2000 Quadratmeter groß und entspricht jener Fläche, die einer Person bei gerechter Aufteilung der global nutzbaren Ackerfläche zu Verfügung steht. Darauf muss alles angebaut werden, womit Mutter Erde uns versorgt ...
Nähere Infos finden Sie unter Offene Führung am Weltacker Innsbruck (dibk.at)
Freitag, 13. September 2024 , 13:00-17:00 Uhr
Treffpunkt: Bahnhof St. Anton am Arlberg oder Bahnhof Langen am Arlberg (öffentliche Anreise empfohlen), Details erhalten Sie mit der Anmeldebestätigung
Arlbergpass – Perspektivenwanderung
Zivile Manifestation, wo Politik verzögert - Mobilitätswende Jetzt!
Mit dieser Wanderung möchten mehrere Organisationen den Blickwinkel dafür öffnen, wie Verkehr auch sein könnte. Aktuell geht mit dem Mobilitätsverhalten ein sozial-ökologisches Ungleichgewicht, global ungerechte Ressourcenverteilung, Umweltbelastung bis hin zur Klimakatastrophe einher. Wenn die Erderhitzung auf 2°C begrenzt werden soll, stehen jedem Menschen pro Jahr umgerechnet nur 2.500 PKW-Kilometer zur Verfügung – wenn alle anderen Bereich CO2 neutral wären (sind sie aber nicht). Die Initiatoren fordern: den Ausbau von öffentlichen Verkehrsmitteln und damit einen leicht zugänglichen Umstieg auf diese öffentlichen Verkehrsmittel, die Reduktion des Straßenbaus und die Forcierung intakter, gesundheitsfördernder und artenreicher Lebensräume. Ein JA zum EU-Renaturierungsgesetz und die Begrenzung der Bodenversiegelung!
Nähere Infos finden Sie unter Zivile Manifestation, wo Politik verzögert (dibk.at)
Freitag, 4. Oktober 2024
Gemeinsam unterwegs in der Natur
An unterschiedlichen Orten in ganz Tirol lädt die Katholische Frauenbewegung ein, die Schöpfung Gottes gemeinsam zu loben und zu (er)leben. Anmeldung jeweils bei den Veranstalterinnen.
Nähere Infos finden Sie unter Schöpfungsspaziergang am 4. Oktober 2024 (dibk.at)
Faktbox
Ökumenische Schöpfungszeit bis 4. Oktober
Seit 2015 ist der ökumenisch begangene "Schöpfungstag" am 1. September offiziell als "Weltgebetstag für die Schöpfung" im katholischen Kalender eingetragen. Bereits 1989 hatte der damalige Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Dimitrios I., "die ganze orthodoxe und christliche Welt" eingeladen, am 1. September "zum Schöpfer der Welt zu beten: mit Dankgebeten für die große Gabe der geschaffenen Welt und mit Bittgebeten für ihren Schutz und für ihre Erlösung". Diese Initiative wurde 1992 von der gesamten orthodoxen Kirche begrüßt und übernommen, katholische und evangelische Ortskirchen folgten.
2007 weitete die dritte Europäische Ökumenische Versammlung in Sibiu/Hermannstadt (Rumänien) dies aus und empfahl, "dass der Zeitraum zwischen dem 1. September und dem 4. Oktober dem Gebet für den Schutz der Schöpfung und der Förderung eines nachhaltigen Lebensstils gewidmet wird, um den Klimawandel aufzuhalten".
Als besondere kirchliche Mahner für mehr Schöpfungsverantwortung gelten Papst Franziskus und Patriarch Bartholomaios I., der Nachfolger von Dimitrios auf dem Patriarchensitz in Konstantinopel. Nicht zufällig hat Franziskus in seiner Umwelt- und Sozial-Enzyklika "Laudato si" (2015) den "grünen Patriarchen" als Vorbild hervorgehoben.
