Ideenspenden für Innsbrucker Spitalkirche erbeten

Kirche im Herzen der Stadt Innsbruck soll neu belebt werden

Seit 2006 hat Mons. Josef Wolsegger (+ 21.04.2018) die Aufgabe als Rektor der Innsbrucker Spitalskirche wahrgenommen, sie schließlich im Juli 2017 aus gesundheitlichen Gründen zurückgelegt. Mit ihm ist die Ära der regelmäßigen Werktags- und Sonntagsgottesdienste in der Spitalskirche zu Ende gegangen. Aktuell ist die Spitalskirche ein Ort der Stille und des Gebetes.

Die zuständige Dompfarre St. Jakob lädt nun unter dem Motto „Deine Ideen sind gefragt für eine Kirche im Herzen der Stadt“ ein, Ideenspenden für die Spitalskirche hinsichtlich der zukünftigen Ausrichtung zu liefern. Ein Transparent an der Kirchenwand fordert zum Mitdenken auf. Im Innenraum werden entsprechende Informationen geboten, eine „Spendenbox“ steht für Ideen bereit. Per Mail können die Vorschläge unter dompfarre.innsbruck@dibk.at zugeschickt werden.

Mit der Langen Nacht der Kirchen, am Freitag, 25. Mai 2018, wird die Ideensammlung abgeschlossen. Bei einer Ideenwerkstatt am 20. Juni 2018 im Haus der Begegnung werden die Vorschläge zusammengefasst präsentiert, besprochen und vertieft. Jeder und jede mit einem Interesse an der Zukunft der Spitalskirche soll die Gelegenheit haben, sich in den Diskussionsprozess einzubringen. Diese Initiativen dienen der Erarbeitung einer Grundlage für den Pfarrgemeinderat und Pfarrkirchenrat der Propstei- und Dompfarre St. Jakob, wo nach diesem Ideensammlungsprozess die Entscheidung über das künftige Profil der Spitalskirche getroffen wird.

 

Propst Huber: „Heiliger Geist soll damit nicht nur in seiner bildlichen Darstellung spürbar werden“ 

Propst Florian Huber zur Ideensammlung: „Wir erhoffen uns anregende Ideen, gute Gespräche und schlussendlich gute Entscheidungen für den weiteren Weg, so dass sich in der Spitalskirche nicht nur bildliche Darstellungen des Hl. Geistes finden, sondern seine Kraft spürbar wird in dem, was dort beheimatet wird, eine Kraft, die tröstet und aufrichtet, Menschen gut miteinander verbindet und den Himmel offen hält.“

Auch Bischof Hermann Glettler bittet um das Mitdenken der Bevölkerung: „Was braucht es, um diese Kirche im Herzen der Stadt Innsbruck neu zu öffnen und zu beleben?“

 

Geschichte der Spitalskirche 

Die barocke Spitalskirche zum Hl. Geist entstand in ihrer heutigen Form zwischen 1700 und 1705 als Nachfolgerin mittelalterlichen Vorgängerbauten. Belegt ist an der Stelle ein Kirchenbau seit dem Beginn des 14. Jahrhunderts.

Die Pläne für den Kirchenneubau im Jahr 1700 stammen von Johann Martin Gump, dessen Grundriss allerdings abgeändert wurde. 1705 konnte Fürstbischof Kaspar Ignaz Graf Künigl von Brixen die Weihe vornehmen.

Die Vollendung der Innenausstattung der Kirche nahm noch etliche weitere Jahre in Anspruch. Bis zur Auflassung des Innsbrucker Spitals in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts stand die Kirche in engem Zusammenhang mit der Krankenseelsorge.

1949 ging die Kirche aus dem Besitz der Stadt Innsbruck an die damalige Propstei- und Stadtpfarre St. Jakob über. Eine enge Verbindung zu St. Jakob bestand schon früher: Als das berühmte Marienbild Lucas Cranachs wegen des Neubaus der Pfarrkirche St. Jakob und aufgrund der Restaurierungsarbeiten nach dem Zweiten Weltkrieg dort nicht gezeigt werden konnte, fand es in der Spitalskirche Zuflucht.

Spitalskirche mit Transparent zur Ideensammlung Bild: Diözese Innsbruck/Lechner