Großes Priestertreffen in Innsbruck

Mehr als 200 Priester der Gemeinschaft Emmanuel treffen sich in der Woche nach Ostern auf Einladung von Bischof Hermann Glettler in Innsbruck.

Jedes Jahr in der Woche nach Ostern kommen Priester, Diakone und Seminaristen der Gemeinschaft Emmanuel zu einem internationalen brüderlichen Treffen. Das Treffen findet auf Einladung von Bischof Hermann Glettler, der selbst Mitglied der Gemeinschaft ist, in diesem Jahr ab dem Ostermontag in Innsbruck statt. In den vergangenen Jahren waren die Zusammenkünfte unter anderem in Lourdes (F), Lisieux (F), Fatima (P) und Rom.

Zu diesem Treffen versammeln sich jährlich mehr als 100 Priester, dreißig Diakone sowie Seminaristen und ebenso viele Laien. Alle TeilnehmerInnen sind Mitglieder der Gemeinschaft Emmanuel und überwiegend aus dem europäischen Kontext. Für Innsbruck sind 200 Gäste angemeldet.

Nach den für Kleriker oft intensiven Kar- und Ostertagen zeichnet sich das Treffen durch ein einfaches Zusammensein und regen Austausch aus, um wieder Kraft für den Dienst zu tanken. Am Programm finden sich Zeiten für Begegnungen, geistliche Impulse, Gebet und Gottesdienste sowie diverse Ausflugsangebote.

 

Treffen im Zeichen des Herzen Jesu 

Das Treffen steht spirituell ganz im Zeichen des Herzen Jesu und Marias Leben: Auf Initiative von Sebastian Stöckl, Abt im Stift Stams, wurde am 1. Juni 1796 das Land Tirol dem Herzen Jesu gewidmet. Eine besondere Beziehung zur Herz-Jesu-Verehrung zeichnet auch die Gemeinschaft Emmanuel aus. „Einmal im Herzen der Alpen und im Herzen Christi angekommen, wollen wir bei unserem Treffen diese brüderliche und spirituelle Zeit leben", heißt es aus der Gemeinschaft Emmanuel. 

Ein Höhepunkt wird am Mittwoch, 24. April um 17 Uhr eine Vesper in der Innsbrucker Jesuitenkirche. Um 18 Uhr findet ein Landesüblicher Empfang am Karl-Rahner-Platz (vor der Jesuitenkirche) statt. Auf Einladung von Landeshauptmann Günther Platter sind die Teilnehmer dann zu einem Empfang in die Innsbrucker Hofburg geladen.

 

Priester sind geprägt von Gemeinschaftsleben in allen Lebensständen 

Seit 2018 umfasst die Gemeinschaft Emmanuel als öffentliche Vereinigung von ChristInnen, der alle Lebensstände angehören, auch die neu geschaffene Klerikervereinigung. Sie ist in dieser Form ganz neu und vom Heiligen Stuhl als Rechtsform für die Priester, Diakone und Seminaristen der Gemeinschaft Emmanuel anerkannt worden.

 

Die Gemeinschaft Emmanuel 

Emmanuel ist eine katholische Gemeinschaft mit päpstlicher Anerkennung, die heute in mehr als 60 Ländern der Welt tätig ist. Aktuell gehören der Gemeinschaft Emmanuel weltweit gut 11500 Mitglieder aus allen Lebensständen an – vor allem Laien, aber auch ca. 275 Priester, 100 Seminaristen, 225 im Zölibat geweihte Frauen und Männer und zehn Bischöfe. In Österreich gehören 110 Personen zum engen Kreis der Gemeinschaft. Auf allen Kontinenten zählt Emmanuel über 200.000 Mitwirkende und Freunde im engeren Umfeld. Im Jahr 2009 wurde Emmanuel vom Heiligen Stuhl definitiv weltweit als öffentlich kirchliche Vereinigung anerkannt. Die Gemeinschaft Emmanuel will in ihren vielen missionarischen Werken überall die Güte, Menschenfreundlichkeit und Barmherzigkeit Gottes verbreiten. 

Emmanuel entstand 1972 im Herzen von Paris. Die Gründung erinnert an andere charismatische Aufbrüche, die zu dieser Zeit auch im protestantischen Amerika sichtbar wurden. Die ersten Mitglieder von Emmanuel machten eine Gebetserfahrung der „außergewöhnlichen Nähe Gottes“ - gleich den biblischen Berichten -  wie eine neue „Ausgießung des Heiligen Geistes", ein neues Pfingsten für die Kirche.  

 

Der Filmkritiker Pierre Goursat als Gründer 

Nähert man sich dem Gründer der Gemeinschaft, Pierre Goursat (1925 – 1991), dann wird deutlich, wie eng dieses offensive sozial- und weltorientierte Engagement mit den intensiven geistlichen Initiativen zusammenhängt. In ihm hat sich offensichtlich etwas einmalig Aktuelles für die Kirche geformt, das ganz den „Nerv" der nachkonziliaren Zeit traf.  Pierre Goursat, der selbst im Pariser Künstlermilieu groß wurde und als Jugendlicher sehr unter der Trennung seiner Eltern litt, arbeitete Jahrzehnte als Filmkritiker.  Als solcher war er schon seit langem vom Wunsch beseelt, dass der christliche Glaube die immer weiter von der Kirche abdriftende Welt auf ganz neue Weise berühren würde.

Mit den Mitgliedern von Emmanuel wendete sich Pierre Goursat all jenen zu, die auf irgendeine Weise zu leiden hatten oder die den Kontakt zum Glauben verloren hatten. Verschiedenste Missionsprojekte wurden gestartet. Neben einem gescheiterten Vorhaben für Drogenabhängige standen am Anfang verschiedene Initiativen für Jugendliche, für Obdachlose, Journalisten, Banker, Medizin-Studenten, Arbeiter u.v.m.

 

Geistliches  Zentrum in Paray le Monial 

Unmittelbar nach der Gründung von Emmanuel in Paris begann man 1975 internationale Einkehrtage in Paray le Monial zu organisieren. Dieser alte Wallfahrtsort, der im französischen Burgund seit dem 17. Jahrhundert besonders der Verehrung des Herzens Jesu gewidmet war, blühte durch die jährlichen Sommertreffen der Gemeinschaft Emmanuel wieder auf und zieht mehr und mehr Menschen aus aller Welt an. Heute ist Paray le Monial das geistliche Zentrum der Gemeinschaft. Durch das stete Wachstum der Gemeinschaft werden nun auch internationale Einkehrtage in dieser Art an anderen Teilen der Welt abgehalten – wie z. B. für den deutschsprachigen Raum im bayrischen Wallfahrtsort Altötting.

In Innsbruck findet in der Woche nach Ostern das internationale Priestertreffen der Gemeinschaft Emmanuel statt. Foto: pixabay.com