Glocke für den Innsbrucker Dom geweiht

Generalvikar Propst Florian Huber hat am 19. September eine neue Glocke für den Innsbrucker Dom geweiht. Damit ist das aus acht Glocken bestehende Geläut wieder komplett, nachdem vor vielen Jahren eine Glocke einen Sprung bekommen hat.

Im Rahmen der Domsanierung kommt es in den kommenden Wochen auch zu Arbeiten beim großen Glockengeläute. Ein erster Höhepunkt war am Mittwochvormittag die Weihe der neu gegossenen „Anna und Petrus Canisius-Glocke" durch Generalvikar Propst Florian Huber vor dem Innsbrucker Dom. Diese Glocke ersetzt eine Glocke, welche vor vielen Jahren aufgrund zu starker Klöppelbeanspruchungen gesprungen ist.

Generalvikar Huber richtete in seinen Worten den Blick auf die Begleitung der Glocken im Alltag der Menschen. Das in Tirol von den Jesuiten einführte Angelusläuten erinnert am Morgen an die Auferstehung, mittags an das Kreuzesleiden und das Abendläuten an die Menschwerdung Christi. Die neue Glocke wird zu Ehren der heiligen Anna und des heiligen Petrus Canisius läuten, so Huber. Dabei erinnert die heilige Anna an das Judentum, die Wurzeln des christlichen Glaubens. Der Diözesanpatron Petrus Canisius war ein wichtiger Reformer, der mit der Tiroler Jesuitenmission einen Wandel im Glauben und damit eine Trendumkehr in Tirol einleitete.

 

Neue Technik für Glockengeläut des Domes 

Für die Verbesserung des Glockenklanges sowie zur Erhöhung der Lebensdauer der Glocken werden noch im September durch die Glockengießerei Grassmayr speziell berechnete Klöppel und elektronische Läutemaschinen mit Riemenantrieb eingebaut. 

 

Die acht Glocken des Dom zu St. Jakob 

Mariahilf-Glocke 

Die Mariahilf-Glocke zählt zu den bedeutendsten Glocken des Historismus in Österreich und ist die größte Glocke von Tirol. Sie wurde im Jahre 1846 von der Glockengießerei Grassmayr gegossen und hängt im Nordturm. Sie wiegt 7168 kg und hat einen Durchmesser von 221 cm, die Tonfolge ist g .

Pirminus-Glocke 

Die Pirminus-Glocke wurde 1961 von der Glockengießerei Grassmayr gegossen und hängt im Südturm. Sie wiegt 3123 kg und hat einen Durchmesser von 172 cm, die Tonfolge ist h .

Josefs- und Georgs-Glocke 

Die Josefs- und Georgs-Glocke wurde 1961 von der Glockengießerei Grassmayr gegossen und hängt im Südturm. Sie wiegt 1674 kg und hat einen Durchmesser von 141 cm, die Tonfolge ist d1

Paulus-Glocke 

Die Paulus-Glocke wurde 1961 von der Glockengießerei Grassmayr gegossen und hängt im Südturm. Sie wiegt 1221 kg und hat einen Durchmesser von 128 cm, die Tonfolge ist e1. Sie war eine Stiftung der Apostolischen Administratur und von den Gläubigen.

Anna- und Petrus Canisius-Glocke 

Die Anna- und Petrus Canisius-Glocke wurde 1965 von der Glockengießerei Grassmayr gegossen und hängt im Südturm. Sie wiegt 680 kg und hat einen Durchmesser von 102 cm, die Tonfolge ist g1. Die Krone ist eine Engelskrone, bestehend aus sechs Engelsköpfen in gleichen Abständen. Diese Glocke ist vor vielen Jahren aufgrund der überstarken Klöppelbeanspruchung gesprungen und wird aktuell durch die neue Glocke ersetzt.

Matthäus-Glocke 

Die Matthäus-Glocke wurde 1961 von der Glockengießerei Grassmayr gegossen und hängt im Südturm. Sie wiegt 475 kg und hat einen Durchmesser von 94 cm, die Tonfolge ist a1.

Christophorus- und Homobonus-Glocke 

Die Christophorus- und Homobonus-Glocke wurde 1961 von der Glockengießerei Grassmayr gegossen und hängt im Südturm. Sie wiegt 356 kg und hat einen Durchmesser von 85 cm, die Tonfolge ist h1

Glocke des seligen Heinrich von Bozen 

Die Glocke des seligen Heinrich von Bozen ist die Totenglocke und hängt im Südturm.­­ Sie wurde 1961 von der Glockengießerei Grassmayr gegossen. Die Glocke wiegt 202 kg und hat einen Durchmesser von 70 cm, die Tonfolge ist d2.

Generalvikar Florian Huber weiht die neue Glocke für den Innsbrucker Dom. Foto: Diözese Innsbruck/Kaltenhauser