Glettler erinnert an Sozialprojekte

Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler hat in seiner Osterpredigt an die von der "Young Caritas" organisierten "Lauf-Wunder"-Wettbewerbe erinnert, bei denen für Sozialprojekte im In- und Ausland Spenden gesammelt werden. Das sei ein gutes Bild für das "österliche Aufbrechen".

Im syrischen Homs, wo er vor kurzem humanitäre Projekte angeschaut habe, seien ganze Stadtteile nur mehr Trümmerfelder, trozdem begännen auf geheimnisvolle Weise Frauen und Männer der verschiedenen christlichen Gemeinschaften, der Caritas und anderer humanitärer Organisationen wieder zu laufen. "Sie sind getrieben von einem unbändigen Glauben an das Leben und von einer inneren Leidenschaft. Sie setzen sich ein für die am stärksten Betroffenen. Sie betreiben Suppenküchen, versuchen mühsam eine einfache medizinische Versorgung aufzubauen und sammeln schwer traumatisierte Kinder, um sie trotz der schwerwiegenden Traumatisierungen auf die Schule vorzubereiten. Mitten in den Trümmern bewegt sich neues Leben, aller Verzweiflung zum Trotz. Ein österliches Laufwunder - kaum anders zu erklären", so Glettler.Er denke dabei aber auch an die "Läufer" in seiner Diözese, die jenen helfen, die in Österreich gelandet seien, auf Asyl warten oder bereits einen Aufenthaltstitel besitzen, so der Innsbrucker Bischof: "Zum Glück gibt es auch in unserem Land ein andauerndes österliches Laufwunder." Tragisch sei dabei die nicht selten auftretende Enttäuschung, "dass sie umsonst oder zumindest im Kreis gelaufen sind". Denn die von ihnen betreuten Einzelpersonen oder Familien würden teilweise "nach zwei oder drei Jahren wieder abgeschoben, sie kehren, ein zweites Mal entwurzelt, in ihr Elend zurück". Andere Laufende seien jene, die sich um ihre Familie sorgten, um psychisch Kranke, um zu pflegende Angehörige, um Suchtkranke oder auch um Jugendliche, die aus Frust und Sinnlosigkeit straffällig geworden seien. "Ostern ist ein Fest des Aufbruchs zu einem bewussteren Menschsein - nicht isoliert voneinander, sondern solidarisch", so Glettler: "Sind wir bereit, für diese befreiende Nachricht zu laufen? Sie mit Freunden und Bekannten zu teilen? Es ist die Fortsetzung des österlichen Laufwunders, das unsere vielfach erschöpfte Gesellschaft unbedingt braucht und erleben möchte."

Glettler erinnert an Sozialprojekte