Generalvikar Huber: „Das was im Innersten in uns vor sich geht, äußert sich in unserem Reden und Tun.“

Diözese Innsbruck und Arbeiterkammer Tirol luden zur traditionellen Josefsmesse

Am Montag, 19. März 2018, dem Josefitag, luden Arbeiterkammer Tirol und Diözese Innsbruck in die Innsbrucker Jesuitenkirche zur traditionellen Josefsmesse ein. 

Den Gottesdienst stand unter dem Motto „Hoffnung für alle", Hauptzelebrant war Generalvikar Propst Florian Huber. Gail Anderson, Markus Linder, Hubert Trenkwalder und Kurt Wackernell umrahmten die Feier musikalisch mit Gospels.

 

Generalvikar Propst Florian Huber: „Sprachlos ist der Heilige Josef sicher nicht gewesen“ 

Generalvikar Huber ging in seiner Predigt auf das Motto des Gottesdienstes ein: „Hoffnung für alle. Für heute?! Und das mit dem Heiligen Josef? Die Hoffnungsgestalten unserer Tage bilden sich, auf mediale Weise oft in kürzester Zeit vermittelt, mit einer immensen Breitenwirkung heraus. Wer heute Hoffnung vermitteln will, der ist, scheint es, genötigt, sich als allererstes in Szene zu setzen, sich in gewandten Worten an die Öffentlichkeit zu wenden und damit Eindruck zu machen.“

Huber weiter: „In diesem Umfeld wird uns zum Thema ‚Hoffnung für alle‘ heute ein Mann vor Augen gestellt, von dem kein einziges Wort überliefert ist. Sprachlos ist der Heilige Josef sicher nicht gewesen, aber dennoch: kein einziges Wort von ihm ist in den Kindheitsgeschichten Jesu zu finden. Und in weiterer Folge ist von Josef in den Evangelien überhaupt nichts mehr zu hören.“

Der Generalvikar setzt fort: „Von Josef wird erzählt, dass er gehandelt hat, so etwa überraschend gegenüber aktuellen Erwartungen und Selbstverständlichkeiten. Er hat seine Verlobte nicht im Stich gelassen als sich zeigte, dass sie schwanger war. Weiters hat er mit Maria für die Geburt ‚seines‘ Sohnes eine Herberge gesucht. Josef, Gestalt der Hoffnung für alle? Josef ist ein Traum-mann. Aber in einem ganz eigenen Verständnis, denn vor allem im Traum zeigt sich für ihn der weitere Weg. Damit verweist er uns auf das, was im Innersten in uns vorgeht, was allem Reden und Handeln vorangeht.“

Huber abschließend: „Das was im Innersten in uns, in unserem Herzen, vor sich geht, äußert sich in unserem Reden und Tun. Das Schweigen des Heiligen Josef ist Hinweis für heute, dass manches besser ungesagt bliebe. Nämlich alles, was fundamentalistisch, extremistisch, die Menschenwürde verletzend und den Respekt vor dem anderen vermissen lässt, das Gemeinwohl aus dem Blick verliert, gerade die Kleinsten und Schwächsten auf der Strecke lässt, Feindbilder fördert und eine konstruktive Gesprächsbasis bei möglichen unterschiedlichen Meinungen verhindert.“

Die gesamte Predigt im Wortlaut finden Sie hier! 

 

Gleich zweimal verehrt 

Der Heilige Josef wird in Tirol wird als Schutzpatron der Arbeiter verehrt und ist zugleich der Landespatron von Tirol.

Josefsmesse in der Jesuitenkirche Bild: AK Tirol