Frischluft und Barmherzigkeit

Kardinal Walter Kasper war im August auf Urlaub in Südtirol und besuchte dabei auch Innsbruck. Er traf dort den Dekan der theologischen Fakultät der Universität Innsbruck, Univ.-Prof. Josef Quitterer. Es kam auch zu einem Treffen mit Bischof Hermann Glettler. In diesem Rahmen führte Pressereferent Michael Gstaltmeyr für den "Tiroler Sonntag" ein Gespräch mit ihm. In der aktuellen Ausgabe erscheint ein Auszug daraus.

Tiroler Sonntag: Eminenz, was führt Sie nach Tirol?

Kardinal Kasper: Nach Innsbruck führt mich ein Aufenthalt in Brixen und die Einladung der Jesuiten. Ich wohne ja nicht weit von hier entfernt im Allgäu, das ist 20 km von der österreichischen Grenze weg. Ich habe selbst einmal überlegt, zu den Jesuiten zu gehen, mich aber dann für den Weg als Diözesanpriester entschieden. Rahner war für uns eine ganz überragende theologische Figur. Es war einfach ein Aufbruch. Ich erinnere mich, wie ich den ersten Band seiner Schriften gekauft habe. Ich war so begeistert, dass ich auf der Straße angefangen habe zu lesen.

TiSo: Sie haben mit drei Päpsten sehr intensiv zusammengearbeitet – mit Johannes Paul II., Benedikt XVI. und jetzt auch mit Franziskus. Was unterscheidet sie?

K: Zunächst, alle drei sind und waren katholisch. Ich verwehre mich dagegen, sie gegeneinander auszuspielen. Jeder war eine großartige, aber komplett verschiedene Persönlichkeit. Jeder hatte eine andere kulturelle Herkunft. Ich würde sagen, die Vielfalt der Päpste repräsentiert die Vielfalt, die in der katholischen Kirche existiert. Es ist so und soll auch so sein.

TiSo: Sie haben einen amerikanischen Journalisten zitiert, der gesagt hat: Franziskus lebt aus der Frischluft der Menschen. Wie lebt Franziskus mit der Frischluft in Rom?

K: Ach Gott! Die Frischluft sind für ihn die Menschen. Er kann nicht sein ohne Begegnung mit Menschen. Aus diesem Grund wollte er nicht in den apostolischen Palast ziehen. Der schien ihm zu isoliert zu sein. Die andere Frischluft in Rom ist nicht immer so gut.

TiSo: Sie sprachen zu ihrem 85. Geburtstag vom Aufbruch in der Kirche. Welchen Aufbruch genau wünschen Sie sich?

K: Der Aufbruch ist zuerst einmal der Aufbruch hin zu den Menschen. Die Kirche ist keine in sich geschlossene Realität. Sie muss auf Menschen zugehen. Ich erwarte mir auch einen Aufbruch zum Ursprung hin und das ist bei Franziskus ganz deutlich. Er will das Evangelium neu leben, das ist sein Ausgangspunkt. Damit fallen halt manche Traditionen, die später dazugekommen sind, auch weg. Das gibt Enttäuschungen und Widerstände, aber wir leben aus der Hoffnung. Gott ist ein Gott, der in die Zukunft führt und Zukunft erschließt.

TiSo:  Wie sieht die aktuelle Grundausrichtung der Kirche aus? Ist es der Weg der Barmherzigkeit oder wieder eine defensive Sorge der Kirche um sich selbst?

K: Barmherzigkeit heißt ein Herz haben für die Armen. Die Armen sind nicht nur jene im materillen Sinn Armen, sondern alle, die orientierungslos sind. Es gibt eine kulturelle Armut, vielfache Beziehungsarmut. Es geht darum, sich davon bewegen zu lassen und nach Kräften, zu helfen. Barmherzigkeit ist ja nicht nur Mitleid, sondern auch eine aktive Haltung dem Menschen gegenüber. Das ist das Zentrum des Evangeliums. Es war zu lange verdeckt, verdunkelt – durch ein rigides Denken und Gerechtigkeitsanspruch. Papst Franziskus hat das neu in den Mittelpunkt gestellt und das hat schon ein Aufatmen bei vielen Menschen gebracht. Man wird nicht verdonnert, kritisiert, niedergehalten, sondern man darf sein und man hat immer wieder eine neue Chance.

TiSo: Das ist ja auch eine große Herausforderung für unsere Gesellschaft insgesamt, nicht wahr?

K: Ja, unsere Gesellschaft ist ja nicht barmherzig, ganz und gar nicht. Da ist ein neuer Egoismus der wächst, auch ein neuer Nationalismus, man schließt andere aus, man schaut nur auf seine eigenen Interessen, Gemeinwohl zählt kaum mehr. Gerade wir Europäer hätten einen Auftrag, wo’s uns doch insgesamt gut geht. Mehr Barmherzigkeit und Offenheit auch für andere Völker und für diejenigen, die in Not zu uns kommen. Ich denke gerade in der Flüchtlingsfrage ist Barmherzigkeit gefragt, natürlich verbunden mit Klugheit und Sachverstand. Ich bin überzeugt: Die Flüchtlingsfrage ist ein Zeichen der Zeit, da sind unzählige Millionen weltweit und wir werden einmal danach gefragt werden und danach gerichtet werden, wie wir uns dazu verhalten haben.

TiSo: Viele Ehen scheitern. Wie sehen Sie eine zeitgemäße Ehepastoral?

K: Es gilt erstens: Hinschauen und zuhören. Für mich war das Beichthören meine zweite theologische Ausbildung. Wenn man hinhört, was Menschen erzählen, oftmals auch unter Tränen, dann urteilt und spricht man anders. Es ist also notwendig, sich in schwierige Lebenssituationen von Menschen hineinzudenken. Zweitens: Begleitung ist notwendig. Das geschieht nicht mit dem ausgestreckten Zeigefinger, sondern mit einer ausgestreckten Hand. Miteinander einen Weg gehen, vielleicht nur in kleinen Schritten – also begleiten und dabei den Menschen Kriterien zur Hand geben, die aus dem Evangelium und aus der Lehre der Kirche kommen. Sie selbst müssen daran ihr Gewissen bilden und dann zu einer reifen Entscheidung kommen. Wir können unsere kirchlichen Vorstellungen nicht an die Stelle des Gewissens der einzelnen Menschen setzen. In der Folge bedeutet dies, reife Entscheidungen auch wirklich anerkennen. Das ist vielleicht das Neue, dass man das Gewissen wirklich ernst nimmt, natürlich das gebildete Gewissen. Ich habe nie eingesehen, dass wir Priester und Bischöfe, die wir nicht verheiratet sind, immer alles besser wissen als die Leute, die seit Jahren und Jahrzehnte in der Ehe leben. Sie sind die eigentlichen Experten, die man hören muss.

TiSo: Würden Sie die, die gescheitert sind und in einer neuen Ehe leben, auch als Experten bezeichnen, für einen Neubeginn?

K: Das Scheitern einer Ehe ist meist eine schmerzliche Erfahrung, das ist ja kein Wechseln eines Hemdes oder eines Mantels. Ich bin schon vielen begegnet, deren erste Ehe sich im Laufe der Zeit zu einer Hölle pervertiert hat, zumindest zu einem Fegefeuer, und dann haben sie es fast wie ein Geschenk Gottes erfahren, wenn sie einen neuen Partner finden konnten und in dieser zweiten Partnerschaft auch mit Kindern beschenkt wurden. In so einem Fall soll ich der Frau oder dem Mann sagen, du brichst permanent die Ehe? Das brächte ich persönlich nicht über die Lippen. Das ist natürlich eine Situation, wie sie im Kirchenrecht nicht vorgesehen ist, aber ich muss dieser Lebenssituation in einer menschlichen Weise gerecht werden. Hinter dem Ideal bleiben wir doch alle auf die eine und andere Weise zurück.

TiSo: Sie haben elf Jahre im Vatikan die Ökumene koordiniert. Auf welchem Weg befindet sich die Kirche in der Frage der Einheit der Christen?

K: Wenn ich zurückdenke an meine Allgäuer Jugend, an meine ersten Priesterjahre, und das vergleiche mit dem, was in der Kirche heute vorhanden ist, dann ist da sehr viel in Bewegung gekommen. Wir haben furchtbare Schimpfwörter gehabt für die Lutheraner. Da ist heute etwas Neues gewachsen, vielfach ganz tiefe Freundschaften – auch offiziell im Verhältnis der Kirchen zueinander. Es vergeht keine Woche in Rom, wo der Papst nicht irgendwelche Repräsentanten anderer Kirchen empfängt – als Brüder und Schwestern. Und ein evangelischer Bischof ist für den Papst nicht einfach ein Laie. Er nimmt doch auch am apostolischen Amt in einem bestimmten, wenn auch nicht vollständigen Grade teil. Es ist also sehr viel gewachsen, wenn auch noch wesentliche Fragen offen sind. Ich denke nicht, dass einmal alle Christen in einer Kirche sein werden. Das ist eine Utopie. Aber ich sehe sehr viele Gruppen von anderen Christen, Orthodoxe wie Evangelische, die sehr nahe bei uns sind. Das ist eine Frage der Zeit. Da muss man Geduld haben, dass zusammen wächst, was zusammen gehört. Aber es ist nicht nur eine Frage der Theorie, sondern der gelebten christlichen Praxis. Ich habe manchmal den Eindruck, es gibt evangelische Christen, die sind mir näher als manche Katholiken, seien es ganz Liberale oder seien es Ultrakatholische. Die gibt’s ja auch. Ich denke, wir sind da in einer Zwischenphase, da braucht man Geduld, da soll man nichts überspringen oder gewalttätig machen. Wir sind auf einem Weg, den das Konzil eingeschlagen hat und der vom Heiligen Geist vorbereitet wurde. Das Konzil sagt es in dieser Deutlichkeit: Die Ökumene ist ein Geschenk des Heiligen Geistes. Wir dürfen darauf vertrauen, dass der Heilige Geist nun auch weiterführt, was er angestoßen hat.

TiSo: Und das Ziel heißt Mahlgemeinschaft?

K: Natürlich, die Eucharistiegemeinschaft ist das Zeichen der Kirchengemeinschaft und umgekehrt. Das ist ganz klar, dass das das Ziel ist. Wir sind mit den anderen Kirchen noch nicht so weit, das von Kirche zu Kirche zu vollziehen, aber es gibt einzelne Situationen – das ist in Deutschland aktuell mit den konfessionsverbindenden Ehen diskutiert worden. Wenn da ein evangelischer Christ praktisch Sonntag für Sonntag mit seiner katholischen Frau in die katholische Kirche geht und wenn dazu noch die Kinder katholisch getauft sind, dann ist diese Familie in der katholischen Kirche faktisch beheimatet. So meine ich, dass in solchen Fällen evangelische Christen zur Kommunion gehen können, wenn sie persönlich überzeugt sind, dass sie den Leib des Herrn empfangen. Das ist schon die Bedingung. Und das Leben muss zum Sakrament passen.

TiSo: Wir sind hier im Heiligen Land Tirol. Vieles ist noch getragen von Brauchtum und Tradition, aber ein persönlicher Glaubensvollzug ist selten. Wo sehen sie in unserer Kultur die Tore offen für eine neue Verkündigung des Glaubens?

K: Ich komme regelmäßig in zwei Pfarreien, die sehr die Katechese betonen. Für die Ehevorbereitung trifft sich der Pfarrer zehn Mal mit den jungen Paaren. Da wächst schon allein durch diesen Akzent ein Netzwerk in der Gemeinde. Und der hat auch die Praxis der Verlobung wieder eingeführt. Das junge Paar unterschreibt vor der Gemeinde, dass sie sich verloben und einen ernsthaften Weg der Unterscheidung auf ihre Ehe hin gehen möchten. Bei den übrigen Sakramenten ist es wichtig, dass die Eltern in der Vorbereitungsphase befähigt werden, mit ihren Kindern darüber zu sprechen. Da gibt es Material, das einen solchen Weg einer Familie gut unterstützt. Dadurch entsteht ein Netzwerk in der Gemeinde. Da befreunden sich junge Familien, machen vielleicht sogar miteinander Urlaub und die Kinder wachsen zusammen auf. So kann man was aufbauen, kleine Gruppen aufbauen. Das ist einer von vielen Wegen einer praktisch ausgerichteten Evangelisation. Natürlich gibt es noch viele andere Wege, auch in der Jugendpastoral.

TiSo: Was würden Sie sagen, sind die wirklich starken Fragen unserer Zeit, die großen Bruchstellen und auch Wunden?

K: Also zuerst einmal die Gerechtigkeitsfrage im Verhältnis zu den anderen Ländern, das ist sicher ein großes Problem. Die ganze westliche Gesellschaft mit ihrer auf einen ungebremsten Wachstum angelegten Wirtschaft ist ein System, das nicht nur unsere „Schwester Erde“, sondern uns alle in eine Erschöpfung treibt. Und diese erschreckende Form von Nationalismus, der jetzt hochkommt, ist sehr gefährlich. Gehen wir wieder diesen Weg, der schon im letzten Jahrhundert in die Katastrophe geführt hat? Ebenso ist es die Frage der sozialen Ordnung in den einzelnen Staaten. In Rom erlebe ich das, wo 40 Prozent der Jugendlichen keine Arbeit haben. Das ist eine gesellschaftliche Katastrophe. Das ist eine verlorene Generation. Für die jungen Leute, als auch für uns Erwachsene, stellt sich die Frage, wie kommen wir mit Eros und Sexualität in einer übersexualisierten Gesellschaft zurecht? Man muss darüber offen reden, aber nicht bloß mit dem Zeigefinder, sondern in einer authentischen Vermittlung von echten Werten. Und die Verdrängung des Sterbens. Früher hat man, wenn Zeit für die Oma gekommen ist, in der Familie die Krankensalbung gespendet. Das wird ja heute alles ausgelagert in Altenheime oder in Krankenhäuser. Damit wird aber unser Leben um eine wichtige Erfahrung ärmer. Kinder müssen erleben können, dass unser Leben nicht unbegrenzt ist. Das zu erschließen ist wichtig, die Augen zu öffnen und eine Sprache für die Schönheit und Zerbrechlichkeit unseres Daseins zu finden.

TiSo: Auch in unserem Reden über Gott sind wir sehr arm geworden in der Sprache. Ist uns Gott vielleicht sogar nicht nur in der Sprache abhanden gekommen?

K: Ich bin sehr viel nach Ostdeutschland gekommen, schon zur DDR-Zeit bei der Mauer durchgefahren. Die Leute aus dieser Gegend, wo durch das kommunistische Regime fast flächendeckend jede Form des Glaubens ausgetrieben wurde, unterscheiden sich von uns nicht in ethischen oder moralischen Fragen. Aber die meisten haben keine Sprache für Gott – einfach eine Fehlstelle, ohne dass man darüber wüsste. Das gilt natürlich auch für Westen Deutschlands. Aber ich denke mir, dass es im Menschen doch ein verstecktes Heimweh nach Gott gibt. Vielleicht gelingt es, dieses über Kunst und eine behutsame poetische Sprache zu erschließen. Jugendliche haben eher noch ein Sensorium für Gott. Ich habe das ein paar Mal bei Gebetsabenden, bei Nightfever erlebt. Da wird nicht viel geredet. Da wird ein einzelnes Bibelwort einfach so reingesagt und dann ist es wieder still, vielleicht ein wenig Musik. Man wird aus der Hektik herausgeführt und kann ein persönliches Wort von Gott mitnehmen. Das kommt da sehr gut an.

TiSo: Gott zur Sprache zu bringen versucht auch unsere Theologische Fakultät. Kein leichtes Unterfangen an staatlichen Universitäten, die zunehmend unter einem wirtschaftlichen Erfolgsdruck stehen. Welche Zukunft sehen Sie in diesem Bereich?

K: Die Theologie an einer staatlichen oder öffentlichen Universität gibt ja meist die Chance, mit Kollegen anderer Disziplinen zusammenzukommen. Ich erinnere mich an einen Kongress, wo ich als Theologe eingeladen war, die meisten Teilnehmenden keine praktizierenden Christen, aber offene Menschen. Bei den langen Abendgesprächen, meist nach 12 Uhr nachts hat man immer über Gott und die Welt geredet. Die Fragen sind da. Die Naturwissenschaftler stellen ja auch existentielle Fragen, Fragen, die sich nicht auf einer rein wissenschaftlichen Ebene beantworten lassen. Wenn man von Gott redet, öffnen sich Horizonte. Theologie gibt ein Gefühl für das Sagbare und Nicht-Sagbare, für das Staunen und für die Dankbarkeit. Außerdem stellen sich in vielen Wissenschaften ganz konkrete, nicht selten bedrängende ethischen Fragen. Viele sind dankbar, wenn wir Theologen den Diskurs aus einem naturwissenschaftlichen, oft nur technischen Bereich herausführen und vor den großen Fragen nicht zurückschrecken. Ich denke, wir haben uns nach dem Konzil zu sehr zurückgezogen. Früher war das Naturrecht die gemeinsame Basis der Diskussion mit andren Disziplinen. Die gibt es kaum mehr. Wir haben uns auf eine heils- und bibelgeschichtliche Theologie zurückgezogen. Öffnung und Dialog – da führt kein Weg vorbei.

TiSo: Noch eine Frage zum wunden Punkt der fehlenden Berufungen. Kann man heute noch Priester werden?

K: Das ist in meinen Augen eine der Existenzfragen, vor der die Kirche bei uns in der westlichen Welt steht. Die Berufungen nehmen ab. Die katholische Kirche ist eine sakramentale Kirche, sie kann nicht ohne Priester sein. Man kann sehr vieles auf Laien übertragen, das soll man auch tun, das ist Konsens. Aber für die Eucharistie, Zentrum und Höhepunkt kirchlichen Lebens, und für eine sakramental verstandene Hirtensorge braucht es Priester. Es gibt vermutlich mehr Berufungen als wir denken. Viele kommen nicht zum Durchbruch. Viri probati, ich kann mir das in Einzelfällen vorstellen, Änderung der Zulassungsbedingungen zum Amt, all das soll man diskutieren. Aber darin liegt nicht die erschöpfende Antwort. Man muss in neuer Weise in den Familien und Gemeinden das Bewusstsein der Mitverantwortung für Berufungen wecken. Ein junger Mensch braucht in seinem persönlichen Ringen eine positive Unterstützung. Versuchen wir wieder zu vermitteln, dass eine Priesterberufung etwas Positives ist. Manchmal werden Jugendliche auch von Pfarrern abgeschreckt, die überbelastet sind oder zumindest ständig diesen Eindruck vermitteln. Früher war das Pfarrhaus eine soziale Einheit. Das gibt es bei uns zum großen Teil nicht mehr – das alte Pfarrhaus. Priester sollen aber auch heute nicht vereinsamen, wie es leider zu oft der Fall ist. Wir müssen Räume schaffen, wo Ehelosigkeit in einer gemeinschaftlichen Weise gelebt werden kann. Ich persönlich blicke als Priester und Bischof auf ein erfülltes Leben zurück. Es gibt viele Gründe für meine Dankbarkeit. Jungen Leuten möchte ich Mut machen, sich auf ein Leben in einer bewussten Beziehung mit Jesus einzulassen. Welche konkrete Berufung es letztlich dann wird, ist zweitrangig.

v.l. Dekan der theologischen Fakultät der Universität Innsbruck, Univ.-Prof. Josef Quitterer, Kardinal Walter Kasper, Bischof Hermann Glettler Bild: Diözese Innsbruck/Gstaltmeyr