Forum Alpbach: Diskussion über die Zukunft Europas

Vor welchen Weichenstellungen steht Europa? Darüber wird vom 13. bis 29. August beim traditionellen "Forum Alpbach" diskutiert. Das Tagungsprogramm sieht auch zwei Gottesdienste und Morgenmeditationen vor.

Europa steht an einer Weggabelung - zumindest aus Sicht der Organisatoren des heurigen "Europäischen Forums Alpbach" (EFA). Unter dem Titel "At the Crossroads" referieren vom 13. bis 29. August hochkarätige Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft in der Tiroler Bergwelt über "Weichen, die Europa neu stellen muss, um der Zukunft gewachsen zu sein", wie es in der Ankündigung heißt. Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton hat ihr Kommen zugesagt, ebenso zahlreiche Regierungsmitglieder, darunter Vizekanzler Michael Spindelegger, Außenminister Sebastian Kurz, Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner, Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter, Verteidigungsminister Gerald Klug sowie Sozialminister Rudolf Hundstorfer.
Auch heuer wird das Tagungsprogramm wieder von Gottesdiensten und "interreligiösen Meditationen" gerahmt. Am 17. August feiert der Salzburger Erzbischof Franz Lackner in der Pfarrkirche von Alpbach einen Gottesdienst mit den Teilnehmern (9.00 Uhr), am 24. August feiern - ebenfalls in der Alpbacher Pfarrkirche - der Innsbrucker Diözesanbischof Manfred Scheuer und der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker einen ökumenischen Gottesdienst (9.00 Uhr).
Die 20-minütigen "interreligiösen Meditationen" eröffnen jeweils das tägliche Vortrags- und Seminarprogramm. Die Meditationen werden u.a. vom Präsidenten des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), Lothar Pöll (20. und 21. August), von Bischof Bünker (23. August), Bischof Scheuer (25. August) sowie an weiteren Tagen von Vertretern des Judentums und des Islams gehalten. Beginn ist jeweils um 8.30 Uhr.
Vertreter von Religionen bzw. Kirchen oder der Theologie sucht man im Tagungsprogramm heuer hingegen nahezu vergeblich. Allein der aus Vorarlberg stammende P. Friedrich Bechina nimmt als Untersekretär der vatikanischen Kongregation für das Katholische Bildungswesen an einer Veranstaltung über "Perspektiven der Veränderung in der Hochschulbildung" am 20. August (20.00 Uhr) teil. Seit Juli hat der Vatikan gemeinsam mit Italien die Präsidentschaft im Bologna-Prozess übernommen.
Darüber hinaus kommen religiöse bzw. theologische Fragestellungen dem Programm zufolge nur in einigen wenigen Veranstaltungen zur Sprache - etwa in einem Seminar über "Ethische Implikationen religiöser Weltanschauungen" des Londoner Religionsphilosophen Christopher Hamilton und des Wissenschaftlichen Assistenten am römischen päpstlichen Bibelinstituts (Pontificio Istituto Biblico) in Rom, Dominik Markl (14. bis 19. August). Zur Sprache kommen sollen religiöse Fragen aber laut Programmankündigung auch im Rahmen der heurigen "Wiener Vorlesungen" (19. August, 19.00 Uhr) zum Thema "Klüger, besser, schöner... - Ist der Mensch optimierbar?" u.a. mit dem Philosophen Peter Kampits.
Das Europäische Forum Alpbach (EFA) ist eine interdisziplinäre Plattform für Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur. Seit 1945 widmet sich das anfänglich noch als "Internationale Hochschulwochen" bezeichnete Forum aktuellen europäischen Fragestellungen. Ziel ist u.a. die Förderung des internationalen Dialogs und die "Weiterentwicklung des europäischen Integrationsprojekts" wie die Veranstalter auf ihrer Website erklären. 

www.alpbach.org 

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