Forderungskatalog zu Jugendarbeitslosigkeit übergeben

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VertreterInnen  von „Was, wenn du fällst“, einer Protestaktion gegen Jugendarbeitslosigkeit, übergaben kürzlich Landeshauptmann Günther Platter im Beisein von Landerätin Beate Palfrader 2000 unterschriebene Postkarten mit Forderungen für Verbesserungen am Jugendarbeitsmarkt.
„Was, wenn du fällst?“ Diese Frage war das Motto der Protestaktion gegen Jugendarbeitslosigkeit am europaweiten „Tag der Arbeitslosen“ am 30. April 2015. Organisiert von Katholischer Jugend, youngCaritas, Gewerkschaftsjugend und dem Haus der Begegnung. Der Slackliner Christian Waldner überquerte die Maria-Theresien-Straße auf einer Highline. Mit diesem Balanceakt machte er symbolisch auf den riskanten Hochseilakt aufmerksam, den junge Menschen beim Übergang von der Schule in die Arbeitswelt zu meistern haben. Darüber hinaus wurden in ganz Tirol über 2.000 Postkarten gesammelt, auf denen sich Menschen mit ihrer Unterschrift für eine Verbesserung der Chancengleichheit am Jugendarbeitsmarkt einsetzten.
Platter verspricht Prüfung der Forderungen
LH Platter bedankte sich für das Engagement der OrganisatorInnen und versprach die Forderungen auf ihre Durchsetzbarkeit hin zu überprüfen. „Grundsätzlich ist jeder jugendliche Arbeitslose einer zuviel", so Platter. Tirol stehe jedoch innerhalb der 272 EU-Regionen im Jahr 2014 mit 6,7 Prozent Jugendarbeitslosigkeit an guter sechstbester Stelle. Auch in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino liegen Südtirol mit 12,4 Prozent und das Trentino mit 27,1 Prozent Jugendarbeitslosigkeit im Jahr 2014 wesentlich darüber. "Mit der Fachkräfteoffensive setzt die Tiroler Landesregierung einen klaren Schwerpunkt, um die Chancen von qualifizierten und gut ausgebildeten jungen Menschen am Arbeitsmarkt deutlich zu erhöhen und ihnen so eine bestmögliche Zukunftsperspektive zu geben“, betont der Landeshauptmann.
Eine fundierte Ausbildung sei die Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Einstieg in den Arbeitsmarkt, sagte Landesrätin Beate Palfrader. Das Land Tirol sei daher bestrebt, die Vielfalt an Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten sowie die hohe Qualität der heimischen Bildungsinstitutionen  zu stärken und die Berufsorientierung auszubauen. Außerdem unterstütze das Land das kostenlose Nachholen des Pflichtschulabschlusses, um der Jugendarbeitslosigkeit entgegen zu wirken und den Jugendlichen Perspektiven zu eröffnen“, so Bildungs- und Jugendlandesrätin Beate Palfrader.
Die Forderungen im Detail: 

  • Niederschwellige Angebote für Jugendliche, die es aus unterschiedlichen Gründen nicht leicht haben, aufstocken. Es fehlt an niedrigschwelligen Projekten die arbeitsmarktferne Jugendliche wieder langsam an einen geregelten Tagesablauf heranführen (sogenannte Taglöhnerprojekte).
  • Angebote in Tälern und entlegenen Regionen aufstocken. Jugendliche werden oft in den geografisch nächstgelegen Lehrstellen oder Projekten untergebracht. Es braucht Jugendarbeitsassistenten/-innen in ganz Tirol (bis in die hintersten Täler) die Jugendliche über das gesamte Angebot informieren und sie dann interessens- und potenzialorientiert auf ihrem Weg hin zu einer für sie passenden Arbeitsstelle begleiten. Bei Bedarf unterstützen und begleiten sie mobil zu werden.
  • Mehr Unterstützung für Jugendliche über 19 Jahre durch ein Jugendcoaching bis zum 24. Lebensjahr ohne Diagnose. Aktuell müssen Jugendliche über 19 Jahre einen nachweisbaren Unterstützungsbedarf haben um z.B. vom Jugendcoaching begleitet zu werden. Nachgewiesen werden muss eine Einschränkung von mindestens 30% z.B. durch Lernschwierigkeiten, sonderpädagogischer Förderbedarf oder psychische Erkrankungen. Hier haben viele Jugendliche und ihre Eltern Angst vor Diskriminierung.
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Diözese Innsbruck - Aktuel