Feiern zum Landesfeiertag zu Mariä Himmelfahrt

Im Zeichen von Festgottesdiensten, Prozessionen und Ehrungen steht am Montag das „Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel“, das höchste Marienfest der katholischen Kirche.

Das am 15. August gefeierte Hochfest wird volkstümlich „Mariä Himmelfahrt“ genannt. In Tirol ist das auch "Hoher Frauentag" genannte Fest mit einer Reihe von Bräuchen wie den Kräutersegnungen verbunden. 

 

Verschiedene Kirchentraditionen 

Der „Tag der Gottesmutter Maria“ ist bereits für die Mitte des 5. Jahrhunderts bezeugt. Die östliche und die westliche Kirchentradition setzten später unterschiedliche Akzente: Die ostkirchliche Theologie spricht von der „Entschlafung“ (dormitio) Mariens, die westkirchliche von der "Aufnahme in den Himmel" (assumptio). Papst Pius XII. (1939-1958) erklärte im Jahr 1950 - nach einer Befragung aller Bischöfe der katholischen Weltkirche - die „leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel“ als bislang letztes katholisches Dogma. Der Pacelli-Papst hatte damit eine seit vielen Jahrhunderten von Theologie und Volksfrömmigkeit bezeugte Glaubenslehre feierlich proklamiert.

In Liturgie, Theologie und Volksfrömmigkeit wird Maria am 15. August einerseits als „Mutter“ dargestellt - Mutter Jesu und Mutter der Menschen -, andererseits aber auch als „Urbild des Glaubens“ und „Vorbild der Kirche“.

Tiroler Landesfeiertag mit Festgottesdiensten und Ehrungen 

In Tirol gilt das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel seit mehr als 50 Jahren zugleich als Landesfeiertag zur Erinnerung an die Befreiung Tirols 1809 durch Andreas Hofer. Damit sollten die Glaubensstärke, der Freiheitswille und die Vaterlandsliebe der Verteidiger Tirols der heutigen und zukünftigen Generation gewahrt bleiben. Traditionell werden deshalb an diesem Tag Persönlichkeiten geehrt, die sich um Tirol oder Südtirol verdient gemacht haben. Vor dem Festakt in der Innsbrucker Hofburg wird um 9 Uhr der Festgottesdienst in der Jesuitenkirche gefeiert. Bei diesem Pontifikalamt mit Abt Raimund Schreier (Haus-, Hof- und Erbkaplan des Landes Tirol) um "Zu Ehren unserer Hohen Frau von Tirol" singt die Capella Wilthinensis die Spatzenmesse KV 220 von Wolfgang Amadeus Mozart.

 

Weitere Festivitäten: 

Im wichtigsten Marienwallfahrtsort Tirols, der Basilika Absam, findet die Festmesse zu Mariä Himmelfahrt um 10 Uhr statt.

Der Konvent von Stift Wilten beendet gemeinsam mit den Gläubigen den Hohen Frauentag um 18 Uhr mit einer Feierlichen Vesper in der Stiftskirche. Gespielt werden Orgelwerke von Antonio de Cabezón (1510-1566) Glosado „Inviolata, integra et casta es, Maria“, Madrid 1578.

Um 20:30 Uhr lädt der Stift Wilten in die Stiftskirche zu "Geistlicher Abendmusik". Zur Aufführung gelangt das "Te Deum" von Marc-Antoine Charpentier. Es singt die Capella Wilthinensis unter der Leitung von Norbert Matsch.

 

Alter Brauch der Kräutersegnungen 

Aus den Legenden um die Gottesmutter haben sich einige Bräuche entwickelt, die heute noch lebendig sind. Der alte Brauch der Kräutersegnungen am 15. August geht auf den Kirchenvater Johannes von Damaskus zurück, der als Mönch um 700 im Kloster Mar Saba bei Jerusalem lebte. Seiner Erzählung nach ist dem Grab Mariens in dem Augenblick, in dem Maria in den Himmel aufgenommen wurde, ein wunderbarer Duft wie von Kräutern und Blumen entstiegen. Eine andere Legende erzählt, dass die Apostel das Grab Mariens noch einmal öffnen ließen. Dabei fanden sie nicht mehr den Leichnam, sondern Blumen vor. Nach der Segnung der Kräuter am 15. August werden diese im Haus, oft in Form von Kräuter-Sträußen, aufbewahrt.