Feierlicher Gottesdienst zur Übergabe der Herz-Jesu-Kirche an die serbisch-orthodoxe Gemeinde

Die einen nahmen Abschied, für die anderen war es ein Neubeginn. Nach 27 Jahren in Tirol hat die serbisch-orthodoxe Gemeinde in Innsbruck ein eigenes, ausreichend großes Gotteshaus erhalten. Spürbar vor allem: Verbundenheit im gemeinsamen Glauben und Freude über eine lebendige Zukunft für die Herz-Jesu-Kirche.

Große Dankbarkeit. Seit 1828 sind in Innsbruck Redemptoristen ansässig. Seelsorge, Exerzitien- und wissenschaftliche Arbeit zählten ebenso zu den Aufgaben wie zahlreiche Volksmissionen und die Leitung der Pfarre bis 1993. In den letzten Jahren wurde der Nachwuchmangel immer stärker spürbar, so dass die Redemptoristen den Beschluss fassten, Innsbruck nach 191 Jahren segenreichen Wirkens zu verlassen. Wie bereits berichtet, übergeben sie ihre 1898 konsekrierte Herz-Jesu-Kirche an die serbisch-orthodoxe Gemeinde, die sich von Jenbach bis ins Ötztal und nach Reutte erstreckt und an die 10.000 Gläubige zählt. Das Kloster wurde zu 80% vom Stift Admont erworben, 20% verbleiben im Besitz des Redemptoristenordens. Bis 1. August bleibt der Konvent in Innsbruck, Gottesdienste finden wie gewohnt statt, Ende Juli wird sich der Orden dann offiziell verabschieden. 

Heiliges Haus für Gottesdienste. „Wir sind sehr froh, dass unsere Kirche weiterhin ein Ort des Gebetes sein wird“, so Provinzial Edmund Hipp in seiner Ansprache. Dankbarkeit und Zuversicht für die Zukunft prägten trotz aller Wehmut über den Abschied den feierlichen Wortgottesdienst. 

Bischof Hermann Glettler dankte den Redemptoristen von Herzen für ihren unermüdlichen Einsatz über fast zwei Jahrhunderte und bezeichnete den Übergabetag als „ökumenischen Festtag“. Der Pulsschlag des Herzens Jesu werde in der wunderschönen Liturgie der orthodoxen Gemeinde auch weiterhin vernehmbar sein. „Ich wünsche Euch Gottes reichen Segen, der Herr möge Euer Zeugnis fruchtbar machen für viele!“ so der Bischof abschließend – quittiert von begeistertem Applaus. 

Mit den Redemptoristen verbunden. „Ich finde keine Worte, um meine Freude und Dankbarkeit für dieses Geschenk unter Christen auszudrücken!“ so der sichtlich bewegte serbisch-orthodoxe Erzpriester Aleksandar Stolic. Er versicherte: „In dieser Kirche wird weiterhin für Frieden und Bruderschaft, für Vergebung und Verständnis gepredigt, denn Gott ist die Liebe.“ 

P. Dr. Kazimierz Starzyk, Rektor des Innsbrucker Redemptoristenkollegs, übergibt symbolisch die Schlüssel an Vertreter der serbisch-orthodoxen Gemeinde. Foto: Diözese Innsbruck/Bauer