Familienverband: Nikolaus-Botschaft aktueller denn je

Der Katholische Familienverband Österreich (KFÖ) regt im Vorfeld des Nikolaus-Festes am 6. Dezember dazu an, nicht nur Geschenke zu verteilen, sondern auch die Botschaft des beliebten Heiligen in den Blick zu nehmen.

 Gerade in der heutigen Zeit seien die beiden mit dem Fest verbundenen Themen "Teilen" und "Mitgefühl haben" aktueller denn je, hieß es in einer Aussendung der Organisation am Dienstag.    Eine konkrete Hilfestellung liefert dabei die KFÖ-Broschüre "Der heilige Nikolaus". Sie beschreibt nicht nur anschaulich das Leben und Wirken des Bischofs von Myra, sondern liefert auch zahlreiche Ideen und Impulse für die Gestaltung der Nikolaus-Feier. Ergänzt wird sie mit einer Geschichte zum Thema "Teilen" und einem Rezept für einen Lebkuchen-Nikolaus. Das Büchlein kostet für KFÖ-Mitglieder fünf Euro, für Nicht-Mitglieder sieben Euro und kann unter der Nummer 01-515 52 3201 oder unter info@familie.at bestellt werden.

Auch die Katholische Jungschar bemüht sich darum, ein Bild vom Hl. Nikolaus zu vermitteln, das ihn nicht als strengen Pädagogen, sondern als liebevollen Begleiter darstellt, der Menschen Freude bereitet. Dazu werden auch Schulungen zur Fortbildung veranstaltet: Pädagogische Grundsätze und praktische Tipps, sowie Gestaltungselemente für die Nikolausfeier stehen auf dem Programm. Es gibt auch Raum zum Austausch, zum Ausprobieren und für Fallbeispiele.

Bischof von Myra 

Der heilige Nikolaus war im 4. Jahrhundert Bischof von Myra (heute: Demre) im kleinasiatischen Lykien in der heutigen Türkei. Als Sohn reicher Eltern soll er sein ererbtes Vermögen unter den Armen verteilt haben. Schiffer und Geschäftsleute aus Bari brachten die Gebeine des Heiligen 1087 aus Myra ins süditalienische Bari, wo sie bis heute ruhen. Um den Heiligen - einer der am meisten verehrten der Christenheit - ranken sich zahlreiche Legenden. Nach einer davon erweckte Nikolaus drei ermordete Schüler wieder zum Leben. Einer anderen Legende nach schenkte er drei Mädchen heimlich Gold für die Aussteuer, um sie vor der Tempelprostitution zu retten. Der Brauch, den Nikolaus speziell zu den Kindern zu schicken, stammt aus dem Mittelalter: Klosterschüler wählten am Vorabend des Festes einen "Kinderbischof". Abt oder Bürgermeister gaben die Herrschaft für einen Tag symbolisch in die Hände der Kinder. Der "Kinderbischof", bekleidet mit einer Mitra und den Gewändern eines Bischofs, "visitierte" die Klosterschule und tadelte oder belohnte mit Süßigkeiten. In den vergangenen Jahren haben kirchliche Organisationen Initiativen gestartet, um das Andenken des Heiligen zu fördern und vom aus dem US-amerikanischen Raum importierten "Santa Claus" der Werbung abzugrenzen. Auch "Santa Claus" geht auf den Heiligen Nikolaus zurück; allerdings musste er im reformiert-presbyterianischen Raum wegen der scharfen Ablehnung der Heiligenverehrung aller Attribute entkleidet werden, die dem katholischen Denken entsprechen.

Familienverband und Katholische Jungschar vermitteln ein positives Bild des Hl. Nikolaus
Familienverband und Katholische Jungschar vermitteln ein positives Bild des Hl. Nikolaus (Foto: Kath. Jungschar)