Fachtagung der Telefonseelsorge: Grenzen spüren und Wege öffnen

200 überwiegend ehrenamtlich tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Telefonseelsorge aus Österreich und Südtirol kamen in Brixen zu einer Fachtagung zusammen.

Die Jahrestagung aller Telefonseelsorge-Stellen Österreichs und Südtirols hat heuer erstmals in Südtirol stattgefunden. Unter dem Motto „Grenzen spüren - Wege öffnen“ trafen sich am vergangenen Wochenende 200 vorwiegend ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter telefonischer Anlaufstellen aus Österreich und Südtirol zu einer dreitägigen Fachtagung mit Vortrag, Workshops und einem buntem Rahmenprogramm in der Cusanus-Akademie in Brixen. Die Veranstaltung wurde heuer von der Telefonseelsorge Nordtirol gemeinsam mit der Telefonseelsorge der Südtiroler Caritas mit ihren Freiwilligenteams organisiert.
„Grenzen spüren - Wege öffnen“ - Das Thema habe sich - so die beiden Verantwortlichen - nicht nur aus geografischen Gründen angeboten, sondern es gebe viele direkte Bezüge zu Gesprächserfahrungen in der Telefonseelsorge. „Bei uns melden sich Menschen, die in irgendeiner Weise an einer Grenze stehen. Und gleichzeitig ist es oft so, dass auch wir als TelefonseelsorgerInnen erfahren, dass wir in unseren Gesprächen an Grenzen kommen.“
Dass dieses Erforschen der Grenzen und auch der Tagungsort gerne angenommen wurden, bewiesen die Teilnehmerzahlen: 200 größtenteils ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus ganz Österreich und Südtirol beschäftigten sich in intensiven drei Tagen mit „Grenze“ in ihren verschiedenen Facetten und über verschiedene methodische Zugänge. Primar Andreas Conca, Psychiater aus Bozen hielt den Hauptvortrag zum Thema „Mutter Teresa und Rumpelstilzchen – Ohnmacht und Allmacht in der Telefonseelsorge und anderen Beziehungen.“ In 13 Workshops arbeiteten die TeilnehmerInnen zu Themen wie „Grenzen, die das Leben abschnüren – Ängste und Zwänge“, „Grenzen setzen ohne Mauern zu bauen – Gewaltfreie Kommunikation“.
 
Als Zeichen der Wertschätzung für diesen wichtigen Dienst, den die Telefonseelsorge in unserer Gesellschaft leistet, fanden sich als Ehrengäste der Tagung zahlreiche Persönlichkeiten aus Kirche und Politik sowohl aus Nord- als auch aus Südtirol ein. Von Bischof Ivo Muser, Südtirol und Seelsorgeamtsleiterin Elisabeth Rathgeb, Nordtirol bis zu den beiden Soziallandesrätinnen Christine Baur, Nordtirol und Martha Stocker, Südtirol spannte sich der Bogen.
 
Jahrestagung dient fachlichem Austausch und Begegnung
„Die Jahrestagung der Telefonseelsorge wird alljährlich von einem anderen österreichischen Bundesland organisiert und dient dem fachlichen Austausch und der Begegnung der Mitarbeitenden in den einzelnen Telefonseelsorgestellen“, erklären Astrid Höpperger, die Leiterin der Telefonseelsorge in Innsbruck, und Silvia Moser, die Verantwortliche der Caritas-Telefonseelsorge Südtirol. „Dank der engen Beziehung zwischen Telefonseelsorge Innsbruck und Telefonseelsorge Südtirol entstand die Idee, die Veranstaltung erstmalig gemeinsam und grenzüberschreitend in Brixen zu organisieren.“
Zahlreiche Nord- und Südtiroler Firmen, Banken, Versicherungen, Institutionen und die beiden Tiroler Landesregierungen unterstützten diese große Tagung als Sponsoren.
Die Telefonseelsorge ist in ganz Österreich unter der kostenfreien Nummer 142 erreichbar.  

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