Erzbischof Kothgasser reichte Rücktrittsgesuch ein

Der fühere Bischof von Innsbruck und derzeitige Erzbischof von Salzburg, Alois Kothgasser, hat beim Papst seinen altersbedingten Rücktritt eingereicht.

(KAP) Der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser, von 1997 bis 2002 Bischof der Diözese Innsbruck, hat nun offiziell seinen altersbedingten Rücktritt bei Papst Benedikt XVI. eingereicht. Kothgasser feiert am 29. Mai seinen 75. Geburtstag. Laut Kirchenrecht müssen Bischöfe bei Erreichung dieser Altersgrenze beim Papst um Entpflichtung von der Verantwortung für ihre Diözese einreichen. Wann der Papst den Rücktritt annimmt,
obliegt seiner Entscheidung. Erzbischof Kothgasser habe allerdings seinen Wunsch deponiert, dass seine Amtszeit nicht verlängert werde und er bald emeritieren könne, bestätigte der Pressesprecher der Erzdiözese Salzburg, Wolfgang Kumpfmüller, am Mittwoch gegenüber "Kathpress".
In den nächsten Tagen werde Kothgasser seine Kandidaten für mögliche Nachfolger dem Apostolischen Nuntius in Österreich, Erzbischof Peter Zurbriggen, übermitteln, teilte die Erzdiözese in einer Presseaussendung mit. In mehreren Konsultationen hat der Erzbischof
im Konsistorium, unter den Dechanten, unter allen Priestern und unter kirchlichen Mitarbeitern Vorschläge für mögliche Nachfolger gesammelt, erläuterte die Erzdiözese weiter. Anhand von 20 Kriterien sollten jeweils fünf Namen schriftlich benannt werden.
Kothgasser sagte dazu in Interviews, es ginge um menschliche und kirchliche Kriterien. Er wünsche sich als Nachfolger einen "Mann der Mitte, der keine Schlagseiten hat" und gut zuhören könne. "Aber es kommen noch eine Reihe von Kriterien dazu, die für Salzburg
besonders wichtig sind - das Interesse an Musik, Kultur, Gästen und den wirtschaftlichen Fragen. Er muss ja nicht alles können und wissen. Aber er muss offen sein", ergänzte der Erzbischof gegenüber dem ORF.
Der Erzbischof werde aus allen Vorschlägen selbst eine Reihung erstellen und an den Nuntius weiterleiten, so die Mitteilung. Der Nuntius seinerseits wird dann Rom Vorschläge unterbreiten. Das Salzburger Domkapitel, das aus zwölf Priestern besteht, hat das
Recht, aus einem von Rom vorgelegten Dreiervorschlag den künftigen Erzbischof in geheimer Abstimmung zu wählen. Der Papst muss die Wahl dann noch bestätigen. "Ich hoffe, dass aus Rom ein so guter Dreiervorschlag dem Domkapitel übermittelt wird, das es ins Schwitzen kommt", meinte Kothgasser einmal dazu. 

kothgasser_web.jpg
Diözese Innsbruck - Aktuell